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Horrorcrash in Spa

Anthoine Hubert tot: Die Motorsport-Welt in tiefer Trauer

  • Aktualisiert: 31.08.2019
  • 23:19 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© imago images / Motorsport Images
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Anthoine Hubert hatte große Ambitionen und Ziele. Er verstarb am Samstag beim Formel-2-Rennen in Spa nach einem fürchterlichen Unfall.

München/Spa – Es gibt Momente, da hasst man den Motorsport, abgrundtief, selbst als Fan. Da steht man vor den Trümmern eines Rennens und fragt sich einfach nur verzweifelt: "Warum?"

Die Antwort ist auch im heutigen Halo-Zeitalter simpel: Weil Motorsport immer noch gefährlich ist. 

Wer das verdrängt haben sollte, der wurde am 31. August 2019 um 17.07 Uhr brutal in die Realität geholt. Denn da verunglückte Anthoine Hubert im Formel-2-Rennen in Spa in der berüchtigten Eau Rouge bei einem Horrorcrash schwer. Die Bilder waren kaum zu ertragen, vielen Beobachtern war schnell klar, dass man mit dem Schlimmsten rechnen musste. 

Wie auf einem Fanvideo zu sehen ist, prallte Hubert rechts in die Pistenbegrenzung und kam dann langsam auf die Bahn zurück. Der heranrasende US-Amerikaner Juan Manuel Correa war chancenlos und knallte in den Arden-Rennwagen des Franzosen. Das Auto von Hubert wurde in mehrere Teile zerrissen, beim Wagen von Correa wurde die Front weggerissen.

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Correa stabil

Das Schlimmste trat dann auch ein: Hubert war bei dem Unfall so schwer verunglückt, dass er um 18.35 Uhr seinen Verletzungen erlag. Correa ist stabil und hat Beinbrüche.

Der Rest ist Trauer. Sie erfasste die Motorsport-Welt in Sekunden.

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Huberts französischer Landsmann Esteban Ocon zeigte ein Bild von ihm und Hubert, beide zu Kartzeiten: "Ich kann es einfach nicht fassen. Wir hatten das gleiche Alter, wir haben zur gleichen Zeit mit dem Rennsport begonnen und haben uns jahrelang auf den Rennstrecken duelliert. All meine Gedanken sind bei seiner Familie. Repose en paix, Anthoine", schrieb er auf Twitter.

Der Tenor ist der gleiche, ob nun bei Fernando Alonso, Carlos Sainz, Charles Leclerc, Jenson Button, Paul di Resta, die im Sekundentakt ihr Beileid aussprachen: Die unausgesprochene Eingangsfrage, die über allem schwebt, gepaart mit Trauer und Fassungslosigkeit.

"Das ist verheerend. Gott segne deine Seele, Anthoine. Meine Gebete und Gedanken sind heute bei dir und deiner Familie. Wenn ein Einziger von euch, der diesen Sport beobachtet und genießt, eine Sekunde lang denkt, dass das, was wir tun, sicher ist, dann irrt er sich gewaltig. All diese Fahrer setzen ihr Leben aufs Spiel, wenn sie auf die Strecke gehen, und die Menschen müssen das ernst nehmen, weil es nicht genug geschätzt wird", schrieb Lewis Hamilton auf Instagram.

22 Jahre alt, nein jung, war Anthoine Hubert. Ein Talent, ein Hoffnungsträger der Franzosen. Renault-Nachwuchsfahrer, in seiner ersten Saison in der höchsten Nachwuchsklasse, die im Rahmenprogramm der Königsklasse fährt.

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Hubert war auf dem Sprung.

Er holte 2018 den Meistertitel in der GP3 (heute Formel 3) und war zum Zeitpunkt des Unfalls bester Rookie in der Formel 2, hatte die Sprintrennen in Monaco und Frankreich gewonnen und war Gesamtachter. 

Die Karriere hatte der Sohn des französischen Rallye-Meisters Francois Hubert 2006 begonnen, nahm den üblichen Weg über das Kart in den Formelsport, über die Formel 4, die Formel Renault 2.0 und die Formel 3 in die GP3, wo er 2018 den Titel holte.

Große Ziele und Hoffnungen

Vor knapp zehn Tagen sagte Hubert auf der offiziellen Formel-2-Seite: "Ich bin jetzt einem Formel-1-Team verbunden, und ich weiß – wenn ich gute Leistungen zeige, dann wird das nicht unbemerkt bleiben. Wenn ich in der Formel 2 gut abschneide, dann habe ich ausgezeichnete Chancen, es in die Formel 1 zu schaffen."

Ein junger Fahrer, voller Hoffnungen, mit großen Ambitionen und Zielen – die Erkenntnis ist brutal, wie schnell alles vorbei sein kann. Das gilt ja nicht nur für den Motorsport. Das Bittere: Jungs in der Formel 2 wie Hubert, generell in den Nachwuchsklassen, müssen in der Regel Geld mitbringen, um fahren, ihren Traum verfolgen zu können.

Hubert eiferte dem großen Alain Prost nach, der viermalige Weltmeister half dem Talent seit zwei Jahren.

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Hubert: "Es gibt Menschen, die sagen, mein Fahrstil erinnere an jenen von Prost, in der Art und Weise, wie ich Rennen zu deuten versuche, wie ich mir Läufe einteile und immer die Meisterschaft im Kopf behalte. Die Leute haben Alain dafür den Professor genannt. Das ist für mich eine fabelhafte Inspiration. Es würde mich so stolz machen, die Erfolgsgeschichte französischer Fahrer in der Königsklasse fortzusetzen", sagte er.

Dazu wird es leider nicht mehr kommen. Es ist einer dieser Momente, in dem man den Motorsport hasst.

Andreas Reiners

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