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Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Le Castellet

  • Aktualisiert: 25.06.2018
  • 07:40 Uhr
  • SID
Article Image Media
© AFPSIDBoris HORVAT
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Vettels Fehler, Hamiltons Dominanz und viele Nebendarsteller - der Grand Prix von Frankreich im Rückblick.

Le Castellet (SID) - SEBASTIAN VETTEL: Verlor das Rennen schon in Kurve eins. Sein Start war gut, letztlich sogar zu gut. Im Gedränge hinter Lewis Hamilton verlor er Grip, krachte dann Valtteri Bottas in die Seite. Am Ende immerhin noch Platz fünf für den Ferrari-Star, der im WM-Duell mit Hamilton mit 14 Punkten Rückstand nun aber im Nachteil ist. Lobenswert: Vettel suchte keine Ausreden und übernahm die Verantwortung. Nach dem Rennen entschuldigte er sich persönlich bei Bottas, "der überhaupt nichts dafür konnte", wie Vettel sagte.

LEWIS HAMILTON: Ganz souveräner Auftritt des Weltmeisters. Sein Start-Ziel-Sieg geriet nie in Gefahr, er spielte die Stärken des Mercedes bestens aus. Das nach Frankreich gelieferte Upgrade funktionierte zufriedenstellend. Hamilton schwärmte angesichts der 6:1-Gala Englands bei der Fußball-WM gegen Panama von einem wundervollen Wochenende für die Briten. "Ich hoffe, dass ich meinen Beitrag dazu geleistet habe", sagte er. Er hatte.

NICO HÜLKENBERG: Solides Wochenende des Emmerichers, mehr aber auch nicht. Reiste aus Monaco mit dem Auto zum Heimspiel seines Arbeitgebers Renault an. Für mehr Gelb auf den Rängen hatte der Autobauer vor dem Start Hunderte "Fan-Pakete" auf der Haupttribüne verteilt. Grund zu ausgelassenem Jubel gab Hülkenberg ihnen nicht, als Neunter verlor er auch das teaminterne Duell mit Carlos Sainz jr, der Achter wurde.

FERNANDO ALONSO: Beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans am vergangenen Wochenende strahlender Sieger, in Le Castellet zurück im Niemandsland. Der Spanier kann einem leidtun. Alonso ist eine Größe in der Formel 1, er ist zweimaliger Weltmeister und einer der besten Piloten im Fahrerlager. Das nützt ihm nichts. Alonso krebst mit dem schwachen McLaren durch die WM, das Auto ist eines Fahrers seines Kalibers unwürdig. Im Qualifying kam das Aus in Q1, Alonso schien zu resignieren: "Ich fühle nichts, nur Normalität." Im Rennen folgte das Aus nach einem Defekt in Runde 50. Alonsos Zukunft in der Formel 1 ist offen. Ein "Weiter so" kann es für ihn eigentlich nicht geben. Alternative Ziele hat er: Zur Triple Crown fehlt nur noch der Sieg bei den Indy 500.

CHARLES LECLERC: Der junge Monegasse zeigte, warum er als eines der großen Versprechen für die Zukunft gilt. Zeigte ein überzeugendes Wochenende. Startplatz acht im Sauber war eine kleine Sensation, selbst Vettel war angetan: "Beeindruckend!" Leclerc überstand das Chaos der ersten Rennrunde schadlos, wurde am Ende guter Zehnter im Sauber. Vettel könnte künftig die Entwicklung des 20-Jährigen noch enger als bisher verfolgen. Leclerc gilt als heißester Anwärter auf das Ferrari-Cockpit von Kimi Räikkönen.

LE CASTELLET: Die Fahrer schimpften über die Strecke, die Zuschauer über das Verkehrschaos. Beim ersten Frankreich-Grand-Prix seit zehn Jahren lief einiges schief. Der Circuit Paul Ricard verwirrte wegen seiner vielen möglichen Layouts, die Schikane auf der Mistral-Geraden sorgte für Unmut. Das größte Problem hatten aber die Fans. Auf den schmalen Zufahrtsstraßen staute sich der Verkehr kilometerweit, stundenlange Verzögerungen waren die Folge. Die Organisatoren haben hier dringenden Nachholbedarf.

SPRUCH DES WOCHENENDES: "Seb sollte seinen Fahrstil überdenken. Das ist nicht akzeptabel. Er sollte daraus lernen." (Max Verstappen schlägt augenzwinkernd zurück. Der Red-Bull-Pilot war zuletzt selbst hart für seine vielen Unfälle kritisiert worden, auch von Vettel.)


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