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Das Reife(n)zeugnis des SID: Shanghai

  • Aktualisiert: 15.04.2019
  • 09:35 Uhr
  • SID
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Das Nervenkostüm von Sebastian Vettel wird auch in diesem Jahr ein ums andere Mal auf die Probe gestellt.

Shanghai (SID) - SEBASTIAN VETTEL: Das Nervenkostüm von Sebastian Vettel wird auch in diesem Jahr ein ums andere Mal auf die Probe gestellt. Sein Ferrari ist offenbar nicht so gut wie erhofft, sein neuer Teamkollege Charles Leclerc dafür mindestens so gut wie erwartet. Deswegen hat Vettel nach drei Saisonrennen gleich zwei Probleme: Er hat derzeit nicht das Material, mit Mercedes mitzuhalten, und droht somit auch im fünften Ferrari-Jahr den WM-Titel zu verpassen. Zugleich muss er in der Öffentlichkeit und womöglich auch im Team selbst um seinen Status als Nummer eins kämpfen. Die Nachfragen zur Stallorder nerven den Heppenheimer jedenfalls gehörig. Doch er wird sie sich gefallen lassen müssen, solange er nicht auf der Strecke alle Zweifel beseitigt - oder Teamchef Mattia Binotto ein unmissverständliches Machtwort spricht.

CHARLES LECLERC: Der Monegasse schaute nach dem 1000. Grand Prix der Formel-1-Geschichte drein, als hätte es seit seiner Ankunft in Shanghai durchgeregnet. Natürlich füge er sich den Entscheidungen des Teams, erklärte der höfliche junge Mann, schließlich habe der Kommandostand das große Ganze eher im Blick als ein Fahrer im Cockpit. Doch in eben diesem hatte er keinerlei Verständnis gezeigt für die Direktive, seinen erfahreneren Teamkollegen Vettel in der elften Runde passieren zu lassen. Dass dieser sich in der Folge nicht nennenswert absetzen konnte, dürfte Leclercs Laune kaum aufgehellt haben - ebenso wenig das Timing seiner Boxenstopps, durch die er sogar Rang vier an Max Verstappen verlor.

LEWIS HAMILTON: Auf der Sonnenseite der Formel 1 steht mal wieder Lewis Hamilton. Der fünfmalige Weltmeister brachte ein Wochenende, in das er nur holprig reinfand, im Stile eines Champions zu Ende: mit einem souveränen Sieg. Auch wenn Mercedes weiter betont, dass es in jedem Rennen eng zugegangen sei, so sprechen drei Doppelsiege der Silbernen eine klare Sprache. Mercedes scheint im sechsten Jahr in Folge das Maß der Dinge in der Königsklasse zu sein. Und Hamilton der Fahrer, den es zu schlagen gilt.

VALTTERI BOTTAS: Angesichts der Kräfteverhältnisse der Teams und des WM-Standes ist der Finne und Hamilton-Stallkollege wohl der einzige ernsthafte Gegner des Briten. Und Bottas, Sieger des Auftaktrennens in Australien und Pole-Setter in Shanghai, hat nichts anderes im Sinn. Entsprechend geknickt war der Finne nach einem Rennen, das er durch seinen schlechten Start verloren hatte. Sein Rückstand auf Hamilton ist mit sechs Punkten noch gering, seine Konstanz bislang beeindruckend. Nur: Hamilton, seit Sonntag 75-maliger Grand-Prix-Sieger, wird nicht nachlassen. Und wenn ein Fahrer einen schlechten Start in ein Wochenende noch in Gold verwandeln kann, dann ist es Hamilton.

NICO HÜLKENBERG: So richtig voran geht es nicht für den Emmericher. Platz acht im Qualifying bot Hülkenberg eine gute Ausgangsposition, doch nachdem bereits vor dem Rennen Komponenten der Power Unit an seinem Renault ausgetauscht worden waren, gab sein Energierückgewinnungssystem (MGU-K) nach einem Renndrittel den Geist auf. So bleibt Hülkenberg weiterhin nur, an das Potenzial des Großprojekts Renault zu glauben. Mercedes, Ferrari und Red Bull sind aber unverändert weit voraus.

SPRUCH DES WOCHENENDES: "Es war klar, dass mir diese Frage gestellt wird." (Sebastian Vettel über die Diskussionen um die Ferrari-Stallorder in Shanghai)


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