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Formel 1

Formel-1-Kandidat Colton Herta: IndyCar-Star bekommt im McLaren seine große Chance

  • Aktualisiert: 12.07.2022
  • 13:55 Uhr
  • ran/Oliver Jensen
Article Image Media
© IMAGO/Independent Photo Agency
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Colton Herta hat in der IndyCar-Serie bereits für Furore gesorgt und möchte in die Formel 1. Im McLaren darf er nun eine Testfahrt absolvieren. Der US-Fahrer könnte vom Formel-1-Boom in seinem Heimatland profitieren.

München - Mario Andretti hat keinen Zweifel, dass dem IndyCar-Shootingstar Colton Herta eine erfolgreiche Karriere in der Formel 1 bevorsteht.

"Der Junge ist echt gut. Und ich weiß, wovon ich rede", sagt der ehemalige Weltmeister aus den USA. "Ich habe dasselbe über Max Verstappen gesagt, als ich ihn zum ersten Mal sah. Ich habe dasselbe über Sebastian Vettel gesagt, als er Monza im Toro Rosso gewonnen hat. Ich bin lange genug dabei, um diese Dinge zu sehen. Und ich habe mich noch nie geirrt!"

Nun bekommt Herta die Gelegenheit, den lobenden Worten von Andretti Taten folgen zu lassen. Derzeit findet bei McLaren das dreitätige Testprogramm auf dem ehemaligen Grand-Prix-Kurs in Portimao (Portugal) für die eigenen Formel-1-Nachwuchskandidaten statt. Der 22-jährige US-Amerikaner ist einer von ihnen und wird mit dem McLaren MCL35M, dem Formel-1-Wagen aus dem Vorjahr, unterwegs sein.

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Andreas Seidl lobt Herta als "ausgewiesenes Talent"

Teamchef Andreas Seidl freut sich auf die Testfahrt: "Colton ist ein ausgewiesenes Talent in der Indy-Car-Serie und wir sind gespannt, wie er sich in einem Formel-1-Auto zurechtfindet", sagt er. "Wir sind davon überzeugt, dass dieses Testprogramm ihm wertvolle Erfahrungen bringen wird und dass gleichzeitig dieses TPC-Programm dabei hilft, vielversprechende Fahrer für die Zukunft zu präsentieren."

In Europa mag der Name Colton Herta lediglich Insidern ein Begriff sein. In den USA hingegen ist er längst ein großer Star und eines der größten Rennfahrer-Talente. Im Jahr 2019 gewann er im Alter von 18 Jahren auf dem Circuit of the Americas bei Austin/Texas gleich sein drittes Rennen und wurde zum jüngsten Sieger der IndyCar-Geschichte. 

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Sieben Siege und acht Pole Positions sammelte er bis heute an. Lediglich die Konstanz fehlt ihm noch. Bei neun gefahrenen Rennen in der laufenden Saison gelang ihm zwar ein Sieg. Abgesehen davon landete er allerdings nur zwei weitere Male in den Top-5. Bekommt er die teilweise schwankenden Leistungen in den Griff, dürfte er ein ernsthafter Titelkandidat sein.

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Vater Bryan Herta führte ihn an den Motorsport heran

Herta ist in den Motorsport hineingewachsen. Sein Vater Bryan Herta ist selbst ein erfolgreicher Rennfahrer gewesen und war unter anderem in der früheren Champ-Car-Meisterschaft ein starker Konkurrent des zweimaligen Meisters Alessandro Zanardi.

"Mein Einstieg in den Rennsport lag hauptsächlich an ihm", sagt Herta im Interview mit "younghollywood.com" über den Einfluss seines Vaters. "Als ich um die Strecke herum aufwuchs, war es irgendwie natürlich für mich, irgendwie dabei sein zu wollen. Danach habe ich immer gestrebt."

Auch heute stehe ihm sein Vater mit Rat zur Seite: "Es ist wirklich gut, einen Vater zu haben, der das alles schon einmal erlebt hat und in so ziemlich jeder Situation war, in der ich während meiner Rennkarriere sein werde – ob es nun um die Medien, Probleme mit dem Auto oder die Herangehensweise an bestimmte Rennstrecken geht. Er ist immer für mich da."

Herta, der in seiner Freizeit Schlagzeuger in einer Rockband namens "The Zibs" ist und 2019 sogar an der Westkürste der USA auf Tour ging, hat eine genaue Vorstellung von seiner Karriere. Der Umstieg in die Formel 1 ist ein wesentlicher Bestandteil davon. 

"Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht in die Formel 1 will", sagte Herta im Februar bei "motorsport.com": "Ich möchte in meiner Karriere viele Dinge tun, aber es braucht ein gewisses Timing. Die Formel 1 ist eines dieser Dinge."

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USA erlebt einen Formel-1-Boom und hat ab 2023 drei Rennen

Der Zeitpunkt wäre aktuell durchaus günstig. In den USA entstand nicht zuletzt durch die Netflix-Serie "Drive to Survive" ein echter Formel-1-Boom. Mit dem Großen Preis von Miami und den für Oktober datierten Großen Preis der USA in Austin finden in dieser Saison bereits zwei Rennen in den Vereinigen Staaten statt. Ein weiteres Rennen kommt ab dem kommenden Jahr in Las Vegas noch dazu. 

Was den USA allerdings fehlt, ist ein Fahrer aus dem eigenen Land. Eine Identifikationsfigur also, mit der die Fans mitfiebern können. Herta könnte diese Lücke schließen. Möglicherweise direkt bei McLaren, wenn der erfolglos agierende Daniel Ricciardo keine Zukunft im Rennstall haben sollte.   

Herta weiß, dass er sich nicht allzu viel Zeit lassen darf. "Wenn du 28 Jahre alt bist, gehst du leider nicht mehr in die Formel 1. So funktioniert das eben. Die Zeit ist reif für mich, wenn ich die Gelegenheit bekomme. Ich müsste gut darüber nachdenken, aber ich würde es höchstwahrscheinlich tun, weil ich irgendwann in der Formel 1 fahren möchte."

Die Testfahrt im McLaren ist ein erster Schritt dorthin.

Oliver Jensen

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