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Formel 1

Max Verstappen spricht offen über F1-Rücktritt: "Irgendwann wird es zu viel"

  • Aktualisiert: 27.05.2023
  • 12:08 Uhr
  • Motorsport-Total
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© Motorsport Images
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Max Verstappen spricht in einem sehr offenen Interview darüber, wie die Formel 1 an ihm zehrt und warum er sich vorstellen kann, Ende 2028 aufzuhören.

Mit dem Gewinn seines ersten WM-Titels in Abu Dhabi 2021 hat Max Verstappen sein großes Karriereziel in der Formel 1 erreicht. Der Rekord von sieben Weltmeisterschaften, derzeit gehalten von Michael Schumacher und Lewis Hamilton, scheint ihn nur bedingt zu reizen. Denn in einem vielbeachteten Interview mit 'Sky' hat Verstappen jetzt erstmals offen darüber gesprochen, dass er seine Grand-Prix-Karriere nach Ablauf seines derzeitigen Red-Bull-Vertrags beenden könnte.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Verstappen ist ein Familienmensch und liebt es, Zeit mit seiner Lebensgefährtin Kelly Piquet und deren Tochter (die übrigens aus einer früheren Beziehung zu Daniil Kwjat stammt) zu verbringen. Und sein Horizont ist nicht auf die Formel 1 verengt, sondern der 25-Jährige möchte auch andere Motorsportserien ausprobieren.

Auf die Frage, ob er seinen Fans versichern kann, dass er nach Auslaufen des Red-Bull-Vertrags im Jahr 2028 weiterhin Formel 1 fahren wird, antwortet Verstappen: "Ich liebe das Rennfahren. Sonst würde ich nicht zu Hause am Simulator anderes Zeug fahren. Aber das ist genau der Punkt: Ich liebe auch andere Formen des Motorsports, nicht nur die Formel 1."

"Ich weiß, dass ich 31 sein werde, wenn mein Vertrag zu Ende geht. An dem Punkt werde ich sehr lange Zeit in der Formel 1 gewesen sein. Es ist viel Arbeit, viele Reisen. Es sind ja nicht nur die Rennen, sondern dazwischen reist du in die Fabrik, hast Marketingverpflichtungen. Und ich bin jemand, der es liebt, zu Hause zu sein."

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Ende 2028 wird Verstappen 14 Jahre Formel 1 hinter sich haben

Verstappen war erst 17, als er 2015 mit Toro Rosso (heute: AlphaTauri) in die Formel 1 eingestiegen ist. Bereits 2016 wurde er während der Saison ins A-Team Red Bull befördert (übrigens als Ersatz für Kwjat, den Vater seiner Stieftochter) - in dem er gleich sein allererstes Rennen in Barcelona gewann. Der Rest ist Geschichte.

Mit 25 ist Verstappen für einen zweimaligen Formel-1-Weltmeister immer noch jung. Andererseits hat er bereits 168 Grands Prix auf dem Buckel. Mehr Rennen haben von den aktiven Fahrern nur Fernando Alonso (362), Lewis Hamilton (315), Sergio Perez (240), Valtteri Bottas (205) und Nico Hülkenberg (185) bestritten.

Der immer strammere Formel-1-Kalender mit bis zu 24 Rennen (die 2023 eigentlich geplant waren) geht an Verstappens Substanz: "Einerseits bin ich sehr ehrgeizig und mag es, zu gewinnen. Aber wenn du dich nicht mehr voll motivieren kannst, zu jedem Rennen zu fliegen, dann ist das der Punkt, an dem du dir die Frage stellen musst, ob du wirklich weitermachen willst."

Verstappen sieht für sich auch ohne Formel 1 ein Leben

Der Gedanke, weiter Motorsport zu machen, aber mit einer anderen Work-Life-Balance als in der Formel 1, reizt ihn: "Ich liebe Le Mans, ich liebe andere 24-Stunden-Rennen. Ich liebe es, mir die GT3-Autos auf der Nordschleife anzusehen. All das will ich eines Tages in meinem Leben machen, und nicht erst, wenn ich 40 oder 50 bin."

"Denn dann bin ich nicht mehr auf dem Höhepunkt meiner Leistungsfähigkeit. Mit 31, da bin ich mir ziemlich sicher, werde ich noch dazu in der Lage sein, tolle Leistungen zu erbringen. Wir werden sehen", sagt Verstappen.

Was bei seinen Überlegungen vielleicht auch eine Rolle spielt: Vater Jos fährt derzeit immer noch sporadisch Autorennen. Der ist aber 51. Sollten die Verstappens davon träumen, als Vater-Sohn-Team bei einem 24-Stunden-Klassiker wie in Le Mans oder auch am Nürburgring anzutreten, dann bleibt dafür nicht mehr unendlich viel Zeit.

Gleichzeitig macht Verstappen keinen Hehl draus, dass es ihm "sehr schwerfallen" würde, Ende 2028 aus der Formel 1 zurückzutreten, falls Red Bull dann immer noch das Maß aller Dinge sein und die Chance bestehen sollte, weitere WM-Titel zu gewinnen: "Es hängt auch ein bisschen davon ab, wie konkurrenzfähig wir 2028 sein werden. Es gibt viele Fragezeichen."

Aber: "Ich will in dem Alter nicht mehr zu 25 Rennen im Jahr reisen und daneben dauernd nach England fliegen, um im Simulator zu sitzen oder ständig irgendwo aufzutreten. Irgendwann wird es zu viel. Ich habe mit viereinhalb Jahren zu fahren begonnen, mit sieben auf Wettbewerbsniveau. Irgendwann reicht es, so viel Zeit im Jahr von zu Hause weg zu sein."


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