• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
ran-Interview

Ralf Schumacher exklusiv: "Mein Vater hatte kein Interesse an der Formel 1"

  • Aktualisiert: 17.05.2023
  • 20:36 Uhr
  • ran.de / Mike Stiefelhagen
Article Image Media
© Imago
Anzeige

Ralf Schumacher spricht im Interview mit ran über die bisherige Formel-1-Saison. Der Ex-Pilot erklärt das Erfolgsgeheimnis von Max Verstappen und den Unterschied zu seiner Familie.

von Mike Stiefelhagen

ran: Nach einer eigenen Weinmarke bringen Sie nun auch eigene Hautpflegeprodukte auf den Markt. Wie kam es dazu und wer im Motorsport-Zirkus sollte das mal testen?

Ralf Schumacher: Aus egoistischen Gründen kam es dazu (lacht und zeigt auf seine Stirn). Oh, da gibt es so einige. Einen (Günther Steiner, Haas-Teamchef, Anm. d. Red.) hatte ich auf meinem Instagram-Kanal mal erwähnt, aber das musste ich wieder löschen, da er persönlich beleidigt war. Ich finde es nach wie vor ganz witzig.

ran: Werden wir sportlich. Sie waren beim vergangenen Formel 1-Grand Prix in Miami vor Ort und haben sich in den sozialen Medien über den Umgang beschwert. Was war los?

Schumacher: Du wurdest da ohne Respekt behandelt und weggedrückt. Selbst Sir Jackie Stewart wurde sehr unrühmlich beiseitegeschoben. So sollte man mit älteren Menschen nicht umgehen.

Anzeige

Ralf Schumacher über Krabbenburger und amerikanische Sitten

ran: Generell kam die amerikanische Art der Aufmachung eines F1-Rennens nicht bei allen gut an, wie empfinden Sie das?

Schumacher: Andere Länder, andere Sitten. Die Formel 1 will Amerika und die Amerikaner wollen die Formel 1. Ich denke, da muss man sich daran gewöhnen. Auch wenn ich persönlich nicht der größte Fan Amerikas bin, war das insgesamt eine tolle Veranstaltung. Das Vorstellszenario kam nicht gut an, es dauerte zu lange und die Fahrer standen lang in der Sonne. Aber ich fand es generell gut. Es war mal was anderes, aber ich brauche es auch nicht jedes Mal.

ran: Wir haben auch die Speisekarte aus dem Paddock gefunden, wo unter anderem Krabbenburger für fast 500 Dollar verkauft worden sind. Haben Sie da zugeschlagen?

Schumacher: Wir haben immer Catering, das packen wir in die Mikrowelle, das dauert zwei Minuten und alles ist gut. So einen Krabbenbruger-Preis kann man natürlich machen, aber ich brauche so etwas nicht.

Imola
News

Überschwemmungen in Imola! Vorarbeiten für F1-Rennen stocken

Die anhaltend starken Regenfälle erschweren weiterhin die Vorbereitungen auf das Formel-1-Rennen im norditalienischen Imola am Sonntag. Ein Update der Formel 1 steht noch aus.

  • 17.05.2023
  • 14:45 Uhr

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Ralf Schumacher über die Weltmeisterschaft in der Formel 1

ran: Wie sehen Sie den Kampf um die Weltmeisterschaft in der Formel 1? Ist es überhaupt ein echter Kampf?

Schumacher: Nein. Es ist zu eindeutig. Das hat man auch in Miami gesehen. Wenn alles normal läuft, fährt Max Verstappen in einer eigenen Liga. Sergio Perez macht das auch gut und ist ein super Teamkollege. Darauf sollte er sich besinnen.

ran: Man hört auch immer wieder, Verstappen sei verrückt nach Motorsport und würde auch in seiner Freizeit nur in Simulatoren hängen. Woran liegt diese Besessenheit?

Schumacher: Da spielt Erziehung eine große Rolle, ich kenne ja auch seinen Vater Jos. Max war früher schon immer nur auf der Kartstrecke und hat dafür auch seine Schulnoten vernachlässigt. Das war bei meinen Eltern anders. Meine Mutter arbeitete zwar an einer Kartstrecke, aber mein Vater hatte wirklich kein Interesse daran. Der mochte lieber Angeln. Auch später, als Michael und ich in der Formel 1 waren, war unser Vater ungern da. Maximal drei bis vier Mal pro Saison. Das war ihm zu stressig, zu viele Menschen, zu viel Stau (lacht).

Anzeige
Anzeige

Ralf Schumacher über Ferrari und Alpha Tauri

ran: Bei Ferrari hingegen läuft es nicht so gut. Häufig verpatzte das Team Strategien und Boxenstopps, doch aktuell wackeln auch die Fahrer. Dennoch häufen sich die Gerüchte, dass Charles Leclerc trotz eines langfristigen Vertrages die Scuderia zeitnah verlassen könnte. Für Sie ein vorstellbares Szenario?

Schumacher: Nein, das kann ich mir so nicht vorstellen. Er wird bleiben. Es ist auch an der Zeit, dass er erstmal zeigt, was er alles so kann - und vor allem kontinuierlich. Es bringt ja nichts, wenn er schnell ist, aber in Runde drei im Reifenstapel hängt. Das ist leider ein Manko, was er hat. Daran muss er arbeiten.

ran: Mercedes-Teamchef Toto Wolff findet zuletzt immer wieder lobende Worte zu Leclerc. Ist das Zukunftsdenken, je nachdem was mal mit Lewis Hamilton passiert?

Schumacher: Die treffen sich doch nur bei Starbucks, oder? Ich habe zwar noch kein Privatflugzeug mit einem Starbucks gesehen, aber eventuell hat Toto Wolff einen gefunden.

ran: Bei AlphaTauri könnte es brenzliger werden. Nyck de Vries zeigt gelinde gesagt schwankende Leistungen. Helmut Marko soll mit dem Gedanken spielen, den Niederländer bereits während der Saison zu ersetzen. Mögliche Kandidaten wären RB-Ersatzfahrer Daniel Ricciardo, Mercedes-Ersatzfahrer Mick Schumacher oder Nachwuchstalent Liam Lawson. Ist das jetzt schon eine Überlegung wert?

Schumacher: Ich glaube, das ist sehr früh. Das ist unfair. Man wusste vorher, was de Vries für ein Fahrer ist. Er ist ein guter Fahrer, aber war nie exzeptionell. In seiner ganzen Karriere schon hat er sehr lange gebraucht. Dass jetzt schon in Frage zu stellen, ist unfair. Die Formel 1 ist schwerer geworden, es gibt keine Testfahrten. Er braucht mehr Zeit.


© 2024 Seven.One Entertainment Group