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Radsport: "Täve" Schur wird 85

  • Aktualisiert: 22.02.2016
  • 15:40 Uhr
  • SID
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Gustav-Adolf "Täve" Schur, kurz vor dem Ende der DDR zu deren populärstem Sportler überhaupt gewählt, feiert am Dienstag seinen 85. Geburtstag.

Hamburg (SID) - Gustav-Adolf "Täve" Schur, kurz vor dem Ende der DDR zu deren populärstem Sportler überhaupt gewählt, feiert am Dienstag seinen 85. Geburtstag. Der Ausnahmeradsportler wurde 1958 und 1959 Straßen-Weltmeister bei den Amateuren, seine immense Beliebtheit speiste sich allerdings eher aus seinen zwei Siegen bei der Friedensfahrt, eine der wichtigsten Prestigeveranstaltungen der DDR.

Der gelernte Maschinenmechaniker war ein ideologisches Aushängeschild des sozialistischen Regimes und galt als absolut linientreu. Von 1958 bis 1990 gehörte er der DDR-Volkskammer an, nach der Wende war er von 1998 bis 2002 sportpolitischer Sprecher der PDS-Bundestagsfraktion. "Ich bin Mitglied geblieben, weil ich die Suppe, die ich mit eingebrockt hatte, auch auslöffeln wollte", erklärte Schur seinerzeit seine politische Motivation.

Dass es im DDR-Sport systematisches Doping gegeben habe, wies er stets energisch zurück. Wegen dieser höchst umstrittenen Haltung kam es nach Protesten von Dopingopfern nicht zu der ursprünglich geplanten Aufnahme Schurs in die Hall of Fame des deutschen Sports.

Sein Sohn Jan führte die Radsport-Tradition des Vaters fort, der heute 53-Jährige wurde 1988 in Seoul Mannschafts-Olympiasieger. Auch er war tief in die Politik der DDR verstrickt gewesen, nach dem Ende seiner sportlichen Laufbahn musste er zugeben, als Informant für die Staatssicherheit gearbeitet zu haben.


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