Earl Thomas: Die Optionen des Star-Safety nach der Entlassung bei den Baltimore Ravens
Prominenter Free Agent: Die Optionen für Earl Thomas
Eine aus dem Ruder gelaufene Meinungsverschiedenheit mit Safety-Kollege Chuck Clark während des Trainings kostete Earl Thomas nach nur einem Jahr seinen Job bei den Baltimore Ravens. Für den einstigen Star der Seattle Seahawks lief es an der Ostküste persönlich eher suboptimal - wohl auch ein Grund, warum die Franchise schnell Nägel mit Köpfen machte. Nun zählt der siebenmalige Pro Bowler also zu den prominentesten Free Agents. Und trotz seines überaus hitzigen Gemüts sicher auch zu den begehrtesten. ran.de zeigt, wo Thomas landen könnte.
Dallas Cowboys
Das naheliegendste Ziel scheinen die Dallas Cowboys zu sein. Immerhin stammt Thomas aus Texas und bewarb sich bereits als Seahawk öffentlichkeitswirksam für einen Platz in "America's Team". Der jetzige Head Coach Mike McCarthy versucht das Thema zwar nicht zu sehr hochkochen zu lassen, gab jedoch auf einer Pressekonferenz bereits zu, dass intern über Thomas gesprochen worden sei. Aktuell planen die "Boys" mit dem aus Chicago geholten Ha Ha Clinton-Dix und Xavier Woods als Starter. Allerdings gilt die Secondary als eine der größten Schwachstellen, weshalb auch heftigst über Jamal Adams spekuliert wurde, als sich dessen Trade anbahnte. Es würde nicht überraschen, sollten die "Boys" beim nächsten großen Namen zuschlagen.
New England Patriots
Natürlich darf das Nonplusultra der vergangenen 20 Jahre in dieser Aufzählung nicht fehlen. Den New England Patriots sind diverse Profis wegen der "Opt-out"-Klausel weggebrochen, darunter eben auch Star-Safety Patrick Chung. Head Coach Bill Belichick hat oftmals bewiesen, dass er nicht davor zurückschreckt, auch schwierige Charaktere unter Vertrag zu nehmen - auch wenn das in den Fällen Josh Gordon und Antonio Brown zuletzt zweimal nicht von Erfolg gekrönt war. Mit Cam Newton haben die "Pats" in dieser Offseason bereits einen "Big Name" an Land gezogen. Angesichts von mehr als 30 Millionen US-Dollar an Cap Space könnte die Franchise fast jeden Konkurrenten ausstechen. Allerdings gibt "USA Today" zu bedenken, dass die von Belichick bevorzugte "Man-Coverage" Thomas nicht unbedingt in die Karten spielen würde.
Tampa Bay Buccaneers
Vielleicht bleibt Thomas aber auch im Osten und verstärkt das Team, das in dieser Offseason schon so manchen Kracher zündete. Bei den Tampa Bay Buccaneers spielen schließlich nun auch Tom Brady und Rob Gronkowski. Die Offense hat also bereits ein aufsehenerregendes Upgrade bekommen. Gerade die Secondary könnte dies noch gut gebrauchen. Das Backfield zählte schon zuletzt zu den Problemzonen der "Bucs". Hier fehlt es schlicht an Erfahrung. Mit Justin Evans kann noch nicht sicher geplant werden, der in seine fünfte NFL-Saison gehende Andrew Adams ist der routinierteste Safety. Wahrscheinlich wird Second-Round-Pick Antoine Winfield jr. in seiner Rookie-Saison starten. Oder kommt ein fünfmaliger All-Pro? Für Thomas müssten die Buccaneers jedenfalls nochmal an den Verträgen einiger Spieler herumtüfteln, denn mit knapp zwei Millionen US-Dollar ist das Cap Space das mickrigste der Liga. Was bei Weitem nicht ausreichen dürfte, um den 31-Jährigen nach Florida zu locken.
Cleveland Browns
Oder tauscht Thomas das Trikot der Ravens gegen das der Cleveland Browns? Die zuletzt zumindest offensiv in Schwung gekommene Franchise aus Ohio musste gerade erst das Saison-Aus des als Starter eingeplanten Second-Round-Picks Grant Delpit verkraften. Damit wäre also ein Roster Spot frei. Doch die Secondary-Probleme in Cleveland liegen tiefer: So sind auch der wie Andrew Sendejo neu geholte Safety Karl Joseph sowie vier Cornerbacks derzeit verletzungsgeplagt. Da wäre es fast schon fahrlässig, sollten sich die Verantwortlichen nicht auf dem Free-Agent-Markt umschauen. Ob sie allerdings beim impulsiven Super-Bowl-Champion der Saison 2013 landen werden? Im vergangenen Jahr wurde bereits eifrig über einen Deal spekuliert, laut "CBS"-Reporter Jason LaCanfora hätten die Browns ein "gutes Gefühl" gehabt. Vielleicht klappt es mit einem Jahr Verspätung. Bei einem Cap Space von mehr als 38 Millionen US-Dollar wäre der finanzielle Spielraum für Verhandlungen zumindest mehr als gegeben.
Arizona Cardinals
Bei den Arizona Cardinals zogen die Verantwortlichen in dieser Offseason einige vielversprechende Deals durch. Allen voran natürlich den mit Star-Receiver DeAndre Hopkins. Sorgen dürfte jedoch vor allem die Secondary bereiten, die in der vergangenen Saison enorm anfällig war und bei vielen Statistiken am unteren Ende des Rankings landete. Nach aktuellem Stand sollten Budda Baker und Jalen Thompson die Starter sein. Und so dürfte der Name Thomas durchaus diskutiert werden in Glendale, wo jedoch nach all der Umstrukturierung nicht einmal mehr drei Millionen US-Dollar an Cap Space übrig geblieben sind.
Las Vegas Raiders
Schwierig würde sich die Situation auch für die Las Vegas Raiders gestalten. Doch auch das nun in "Sin City" beheimatete Team sollte nach Thomas' Entlassung hellhörig werden, war die Secondary zuletzt doch alles andere als das Prunkstück einer Formation, die Head Coach Jon Gruden quasi auf links dreht. So kam in der Offseason namhafte Verstärkung fürs Backfield mit Cornerback Prince Amukamara und Safety Damarious Randall. Eigentlich sind das mehrere Gründe, die gegen einen Vertrag für Thomas sprechen. Zumal die Entscheidungsträger mit dem "AB"-Experiment vor einem Jahr grandios auf die Nase gefallen sind. Doch bei Gruden und den Raiders weiß man ja nie.