Kansas City Chiefs vs. Philadelphia Eagles: Welche Defense sorgt für mehr Probleme?
Chiefs empfangen Eagles zum Topspiel in Woche 11
Es ist das Top-Duell des 11. Spieltags der NFL-Saison 2023. Die Kansas City Chiefs empfangen im Monday Night Game die Philadelphia Eagles (im Liveticker auf ran.de und in der ran-App). Worauf kommt es im Duell der beiden Vorsaison-Finalisten an? Was zeichnet beide Teams aus? Und wer setzt sich am Ende durch? ran wagt den Blick in die Glaskugel.
Rematch des Super Bowl 2023
Letztmals trafen beide Teams im Februar aufeinander - und zwar im Super Bowl. In einem spektakulären Spiel setzten sich die Chiefs in Glendale mit 38:35 durch. Nun kommt es erneut zum Kräftemessen, dieses Mal allerdings im Arrowhead Stadium der Chiefs.
Ausgeruht in das Aufeinandertreffen
Beide Teams hatten in der vergangenen Woche spielfrei und konnten sich länger als üblich auf das Top-Spiel vorbereiten. Die Chiefs (7-2) schlugen zuvor am 9. Spieltag in Frankfurt die Dolphins, Philadelphia (8-1) setzte sich gegen die Cowboys durch.
Schwächelnde Chiefs-Offense
Patrick Mahomes ist nach wie vor der beste Spielmacher der Liga, so dominant wie im vergangenen Jahr ist die Offense aber nicht. In puncto Passing Yards und Yards pro Passversuch reicht es gerade so für die Top 10, das Laufspiel bewegt sich mit 4,1 Yards pro Run im Mittelfeld. Hinzu kommt: Mahomes steht schon bei acht Interceptions, im Jahr 2022 waren es insgesamt zwölf.
Travis Kelce - und sonst?
Problematisch bei KC: Abgesehen von Superstar Travis Kelce konnte sich noch kein Passempfänger wirklich aufdrängen, eine klare Nummer zwei fehlt. Weder Justyn Ross noch Rashee Rice, Skyy Moore oder Marquez Valdes-Scantling liefern konstant ab. Letzterer könnte gegen die angeschlagene Eagles-Secondary aber eine wichtige Rolle einnehmen und mit tiefen Läufen das Feld für Mahomes und Kelce öffnen.
O-Line der Chiefs als Prunkstück
Der Pluspunkt der Chiefs ist in dieser Saison die Offensive Line. Kein QB wurde seltener gesackt als Mahomes (zwölf), kein Lineman ließ mehr als zwei Sacks zu. Viel härter könnte die Aufgabe Montagnacht aber nicht sein, die Eagles verfügen über eine der besten Fronts der Liga und erzielen durchschnittlich 3,3 Sacks pro Spiel.
Chiefs-Front könnte spielentscheidend werden
Auch das andere Aufeinandertreffen der beiden Lines dürfte entscheidend werden. Chiefs-DC Steve Spagnuolo lässt wenig blitzen, schickt meist nur die Defensive Line um Chris Jones und George Karlaftis in Richtung Quarterback. Bislang mit Erfolg, nur die Ravens und Bills verbuchten mehr Sacks.
O-Line der Eagles nicht immer sattelfest
Anders als bei den Chiefs sieht die O-Line der Eagles bislang noch nicht souverän aus. 22 Sacks ließen Jordan Mailata und Co. zu, einigen entging Jalen Hurts nur, weil er schnell auf den Beinen ist. Gegen die bärenstarke Front des amtierenden NFL-Champions ist eine Leistungssteigerung unumgänglich. Positiv: Guard Cam Jurgens konnte die Woche wieder trainieren und kehrt wohl zurück.
Starke Eagles-Receiver vs. starke Chiefs-Secondary
Das Passspiel der Eagles ist der große Trumpf. A.J. Brown spielt eine überragende Saison, auch DeVonta Smith überzeugt. Gegen die Chiefs trifft nun Stärke auf Stärke, denn die Secondary der Gastgeber um die beiden Cornerbacks L'Jarius Sneed und Trent McDuffie gehört zur Ligaspitze. Sowohl in puncto Completions (176) als auch in Yards pro Versuch (5,5) und zugelassenen Passing Yards (1.584) steht man in den Top 5.
Goedert-Ausfall schmerzt
Bitter für Philly: Tight End Dallas Goedert, der im Laufe der Spielzeit immer besser in Schwung kam, verletzte sich gegen die Cowboys am Unterarm und fehlt vorerst. Der 28-Jährige hätte gegen die Chiefs eine wichtige Anspielstation für die Mitte des Feldes darstellen können, dort präsentierte sich Kansas City nicht immer sattelfest.
Eagles mit Chancen über den Lauf
Stichwort sattelfest: Gegen den Lauf hat Kansas City bislang Probleme, nur drei Teams lassen durchschnittlich mehr Yards pro Run zu. Das starke Run Game der Eagles mit Back D’Andre Swift und Hurts sollte hier durchaus zur Entfaltung kommen.
Ways to win: Kansas City Chiefs
Wichtig für die Chiefs wäre es, das Laufspiel zu etablieren, um sich nicht ausschließlich auf die Fähigkeiten von Mahomes und Kelce verlassen zu müssen und nicht zu eindimensional zu agieren. Die Front sollte genug Druck auf Hurts machen können, um den Quarterback regelmäßig aus der Pocket zu locken. Können dann noch Brown und Smith einigermaßen in Schach gehalten werden, dürften die Chiefs auf 8-2 stellen.
Ways to win: Philadelphia Eagles
Das Wichtigste: Die O-Line muss halten! Bekommt Hurts einigermaßen Zeit für seine Reads und kann gegebenenfalls improvisieren, dürften seine Läufe und tiefen Pässe für Probleme sorgen. Zudem muss Kelce irgendwie kontrolliert werden, was aufgrund der Ausfälle auf Linebacker und in der Secondary eine Mammutaufgabe wird.
Andy Reid als Mr. Bye Week
Kansas Citys Head Coach ist der Meister der Spiele nach der Bye Week. Als langjähriger verantwortlicher Trainer Philadelphias kam er auf eine Bilanz von 13-1, bei den Chiefs steht er aktuell bei 8 Siegen und 2 Niederlagen nach einer spielfreien Woche.
Und wer gewinnt nun?
Eine Prognose ist alles andere als einfach, die Teams begegnen sich absolut auf Augenhöhe. Letztlich werden Nuancen entscheiden. Die Chiefs haben möglicherweise einen leichten Vorteil mit den eigenen Fans im Rücken, ihrer starken D-Line und der Chemie zwischen Mahomes und Kelce. Zudem ist Head Coach Andy Reid einer der besten Playcaller der Liga. Philadelphia wird ihnen alles abverlangen, aber es könnte knapp reichen für Kansas City.