Moritz Böhringer: So stehen seine Chancen bei den Cincinnati Bengals
Moritz Böhringer: Chancen und Konkurrenz bei den Bengals
Moritz Böhringer schrieb einst Geschichte als der erste europäische Spieler, der es ohne College-Besuch direkt in die NFL geschafft hat. Knapp vier Jahre später kämpft er weiter um seine Chance auf den ersten Einsatz in der Regular Season. ran.de analysiert die Situation von "MoBo" bei den Bengals.
Tyler Eifert
Die wohl größte Konkurrenz im Roster ist weg. Tyler Eifert hat sich mit den Jacksonville Jaguars auf einen Zweijahresvertrag verständigt und verlässt die Bengals nach sieben Jahren. Der 29-Jährige fing in der vergangenen Saison 43 Pässe für 436 Yards inklusive drei Touchdowns. Sein Abgang ist schlecht für die Bengals, aber natürlich gut für Böhringer.
C. J. Uzomah
Neben Eifert war Uzomah 2019 gesetzt. Die Stats (27 Receptions für 242 Yards und zwei Touchdowns) sind zwar etwas dünner als Eiferts, aber immer noch gut genug, um Böhringer in den Schatten zu stellen. In der Saison 2018 brachte Uzomah übrigens 439 Yards und drei Scores auf die Uhr - jeweils persönlicher Bestwert. Der Fifth Rounder des Draft 2015 geht in das zweite Jahr seines über drei Saisons laufenden Vertrags mit einem Volumen von 18,3 Millionen US-Dollar. Uzomah gilt als Favorit auf die Starterrolle.
Drew Sample
Nur sporadisch kam Drew Sample in seiner Rookie-Saison zum Einsatz. In neun Partien landeten fünf Bälle in seinen Armen, insgesamt legte er 30 Yards zurück. Der Second Rounder beendete die Spielzeit schließlich wegen einer Knöchelverstauchung auf der IR List, dürfte nun aber umso motivierter sein.
Mason Schreck
Bislang lief Mason Schreck achtmal für die Bengals auf. Vor der vergangenen Saison verpasste er zunächst den finalen Cut, wurde am 30. November aber in den Kader aufgenommen. Allerdings blieb er ohne Reception. Zu Beginn seiner Karriere hatte der Seventh Rounder von 2017 mit Knieverletzungen zu kämpfen. Noch konnte Schreck keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
Jordan Franks
Ähnlich wie Schreck erging es Jordan Franks. Nur dass der 2018 erst nach dem Draft verpflichtete Tight End bislang in beiden Saisons am Cut scheiterte und somit fast ausschließlich im Practice Squad zu Hause war. 2019 rutschte er vor Week 17 in den Kader, kam aber beim bedeutungslosen 33:23 über die Cleveland Browns nicht zum Einsatz. Franks geht in sein letztes Vertragsjahr, weiß also, was die Stunde geschlagen hat.
Cethan Carter
Einen Touchdown hat Cethan Carter immerhin schon verbuchen können. Beim 13:34 gegen die New England Patriots in der vergangenen Saison gelang ihm der einzige Score in der Endzone. In dem Spiel kam der seit 2017 bei den Bengals spielende Carter zweimal an den Ball und legte 13 Yards zurück. Weitere Receptions gelangen ihm in seinen ersten drei Jahren jedoch nicht, wobei er die Saison 2018 wegen einer Schulterverletzung komplett verpasste. Sein Pluspunkt ist seine Vielseitigkeit: So agiert Carter auch als Teil der Special Teams und wird von der NFL sogar als Fullback gelistet. Für 2020 unterschrieb er den Tender als Restricted Free Agent, was ihm 2,133 Millionen US-Dollar einbringt - deutlich mehr als in den drei Jahren zuvor zusammengenommen. An ihm führt wohl kaum ein Weg vorbei.
Mitchell Wilcox
Der Neuling im Bunde hört auf den Namen Mitchell Wilcox. Beim Draft ging der Tight End von South Florida noch leer aus. Der Dreijahresvertrag, den die Bengals ihm anboten, kann ihm aber bis zu 2,285 Millionen US-Dollar bescheren. Bis zu seinem letzten Jahr an der High School spielte Wilcox noch als Offensive Tackle, entsprechend sind das Blocken und Tacklen bei ihm ausgeprägter als die Catch-Fähigkeiten. Dennoch ist auch auf den Rookie zu achten.
Fazit zu Moritz Böhringers Chancen
Mit Eifert ist also die Top-Lösung auf der Position weggefallen. Damit wird automatisch ein Roster Spot frei. 2019 schafften es vier Tight Ends (Eifert, Uzomah, Carter und Sample) direkt in den Kader, später rutschten aus Verletzungsgründen zwei aus dem Practice Squad nach. Darauf muss Böhringer wohl ebenfalls hoffen, denn ein direkter Sprung in den 53-Mann-Kader wäre schon eine große Überraschung. Uzomah und Carter sollten gesetzt sein. Und auch die übrigen Konkurrenten um Sample haben bereits mehr Erfahrung auf dem Niveau gesammelt, dazu ist Rookie Wilcox nicht zu unterschätzen. Für "MoBo" sollte das Ziel sein, zumindest einen Konkurrenten auszustechen und sich als Pratice-Squad-Mitglied die Chance auf eine spätere Aufnahme in den Kader offen zu halten.