Pittsburgh Steelers stehen 7-0 in der NFL: Von der Überraschung zum Favoriten
Jetzt auch Ravens bezwungen: Der Höhenflug der Pittsburgh Steelers
Die Pittsburgh Steelers schlagen auch die Baltimore Ravens um MVP Lamar Jackson und bleiben das einzig ungeschlagene Team der NFL. Schon der Sieg gegen die Tennessee Titans in der Woche zuvor war beeindruckend, aber spätestens mit diesem Erfolg haben "Big Ben" und Co. gezeigt, dass der gute Start kein Zufall war. Die Zeichen für eine spektakuläre und erfolgreiche Saison stehen gut.
Steelers in der Geschichte nur einmal so gut wie jetzt
Es weht ein Hauch von 1978 durch das Heinz Field. Denn nur damals waren die Steelers so gut wie jetzt. Auch das Team um Quarterback Terry Bradshaw startete mit 7:0-Siegen. Die erste Niederlage gab es in Woche 8 gegen die Houston Oilers. Die Steelers zogen mit 14 Siegen und zwei Niederlagen in die Playoffs ein und gewannen später den Super Bowl gegen die Dallas Cowboys. Das sollte genug Motivation für die aktuelle Truppe sein, um die starke Serie weiterzuführen.
"Big Ben" erlebt seinen zweiten Frühling
Mit 38 Jahren und einigen Verletzungen im Rücken hat diese Leistungen nun wirklich niemand mehr erwartet. Doch Ben Roethlisberger liefert und liefert, Woche für Woche. Auch gegen die Ravens bringt er wieder 21 von 32 Pässen an den Mann, wirft 182 Yards für zwei Touchdowns und bleibt ohne Interception. In allen Werten liegt er im Schnitt seiner besten Jahre. Rechnet man seine Completions auf 16 Spiele hoch, ergibt sich der drittbeste Wert seiner Karriere. Und "Big Ben" spielt immerhin schon seine 17. Saison in Pittsburgh. Er ist also alles in einem: Identifikationsfigur, Anführer und Leistungsträger.
Defense als Schlüssel zum Erfolg
Im Erfolg wird viel über die Offense gesprochen, doch das Zünglein an der Waage ist bei den Steelers derzeit die Verteidigung. In nur zwei Spielen ließ die Steeler-Defense über 25 Punkte zu und das gegen Power-Offensiven wie die der Titans oder Ravens. Gegen Baltimore fingen die Steelers schon im ersten Viertel zwei Interceptions vom amtierenden MVP. Richtungsweisend, um das Spiel auf die Steelers-Seite zu holen. Aus Ravens-Ballbesitz entstand der erste Touchdown für Pittsburgh. Defense wins championships.
Defense als Schlüssel zum Erfolg
Mit T.J. Watt, Stephen Tuitt und Bud Dupree sind gleich drei Spieler in den Top-10 der Sacks in der bisherigen Saison vertreten. Allgemein sammelten die Steelers mit 30 Sacks bisher die meisten aller NFL-Teams. Mit zehn Interceptions fing Pittsburgh auch die zweitmeisten gegnerischen Pässe unter allen Teams in dieser Saison ab. Zweimal sogar für einen "Pick Six", also einen Touchdown. Alles erinnert an "Steel Curtain", die goldene Zeit in den 70er Jahren.
Konstante Offense mit vielen Waffen
Angeführt von "Big Ben" spielt aber auch die Offensive eine außergewöhnlich gute Saison. Running Back James Connor lief bisher für 498 Yards und holte damit fünf Touchdowns. Damit ist der 25-Jährige unter den Top 10 der Rushing Leaders in der NFL. Die Receiver-Guilde wird angeführt von Rookie Chase Claypool und Routinier JuJu Smith-Schuster. Beide zusammen fingen bisher für über 700 Yards und acht Touchdowns. Bei Schuster-Smith ist dabei sogar noch Luft nach oben. Mit Diontae Johnson haben die Steelers noch einen weiteren Receiver, der bisher über 200 Yards fing. Auch Tight End Eric Ebron spielt mit 263 gefangenen Yards eine seiner besten Saisons.
Rookie-Receiver sorgt für Aufsehen
Was der 22-jährige Kanadier in seinen ersten NFL-Spielen auf den Rasen gebrannt hat, war schier unglaublich. 375 Receiving Yards, fünf Touchdowns und das bei nur 23 Receptions. Im Vergleich: Top-Receiver DeAndre Hopkins (Arizona Cardinals) führt die Liga mit 704 Yards an, hat den Ball aber auch schon 57 Mal gefangen. Rechnet man Claypools Zahlen hoch, muss man schon große Augen machen. Dabei war Claypool im nur ein Zweitrundenpick und der 49. Pick überhaupt im diesjährigen Draft.
Mike Tomlin hat die Geduld nicht verloren
Und auch der Headcoach muss gelobt werden. In den letzten Jahren mussten die Steelers immer wieder umbauen, verloren wichtige Spieler wie Antonio Brown oder Le'Veon Bell und trotzdem schaffte es Tomlin, diese aktuelle Truppe zu formen. Das Gleichgewicht aus Offense und Defense und die breite auf den offensiven Positionen führen zum bisherigen Erfolg. Dafür ist auch der Mann verantwortlich, der seit 2007 schon versucht, den Erfolg nach Pittsburgh zurückzuholen. Wenn es so weitergeht, ist in dieser Saison einiges möglich.
Folgt gegen schwache Cowboys der achte Sieg?
Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn die Steelers ihre Serie in Woche 9 nicht aufrecht erhalten können. Die Dallas Cowboys stehen nach der schweren Verletzung von Dak Prescott bei 2:6 und starten mit dem 231. Pick des diesjährigen Drafts auf der Quarterback-Position - Ben DiNucci. Danach geht es für Pittsburgh gegen die Cincinnati Bengals und die Jacksonville Jaguars. Alles machbare Aufgaben.