Super Bowl 2022: Cincinnati Bengals und Los Angeles Rams im Head to Head
Super Bowl 2022: Bengals vs. Rams im Head to Head
Die Los Angeles Rams gehen als Favorit in den Super Bowl (am Sonntag ab 22:55 Uhr live auf ProSiebe und ran.de). Doch haben sie wirklich das bessere Team? In einem Head to Head vergleicht ran die Rams mit den Cincinnati Bengals Position für Position und ermittelt, wer auf dem Papier wirklich das stärkere Team stellt. Die Defense wird in Pass Rush, Laufverteidigung und Passverteidigung unterteilt, weil die Teams in unterschiedlichen Systemen spielen.
Quarterbacks
Auf der wichtigsten Position treffen zwei Generationen aufeinander. Joe Burrow liefert seit Wochen beeindruckend ab und behält auch hinter einer wackligen Offensive Line ein ruhiges Händchen. In der laufenden Saison warf der Youngster in 20 Spielen für 5.453 Yards und 38 Touchdowns bei 16 Interceptions. Ein intensiverer Blick in die Statistiken offenbart allerdings, dass Burrow bei vielen Turnover Pech hatte. "PFF" zufolge unterliefen Burrow lediglich 17 Würfe, die "Turnover worthy" waren - also Würfe, die in Turnover resultieren sollten. Stafford warf zwar für mehr Yards und Touchdowns als Burrow, seine 18 Interceptions und 28 "Turnover worthy"-Plays sind jedoch der schlechteste Wert der Liga. In engen Situationen bewahrt Burrow einen kühleren Kopf - 1:0 Bengals.
Running Backs
Cam Akers' Rückkehr nach seinem Achillessehnenriss aus der Preseason ist immer noch beeindruckend. Doch die Rams hatten zuletzt große Schwierigkeiten im Laufspiel, weder Akers noch Sony Michel erliefen in der Postseason viele Yards - pro Laufversuch erzielt L.A. nur 2,9 Yards. Darüberhinaus leistete sich Akers gegen die Bucs zwei Fumbles. Die Bengals haben mit Joe Mixon dagegen einen Running Back, der über die gesamte Saison ablieferte. Mixon kommt in 19 Spielen auf 1.395 Yards und 14 Touchdowns bei 4,1 Yards pro Versuch. Er hat den Ball über die gesamte Saison nur zwei Mal verloren - 2:0 Bengals.
Wide Receiver
Mit Cooper Kupp und Ja'Marr Chase stellen beide Mannschaften einen Superstar-Receiver. Während Kupp über das gesamte Jahr konstant Rekord-Zahlen auflegt, hat Chase neben sensationellen Spielen auch Ausreißer nach unten. Zwischen dem 8. und 13. Spieltag kam der Rookie nie über 52 Receiving Yards. Hinter den Superstars stehen Odell Beckham Jr. und Tee Higgins im Fokus. OBJ hat seine Saison bei den Rams wiederbelebt und wird von Spiel zu Spiel wichtiger für Stafford, Higgins lieferte in den vergangenen beiden Playoff-Spielen mit 199 Receiving Yards ebenfalls ab. Insgesamt gibt Kupps unfassbare Beständigkeit bei den Receivern jedoch den Ausschlag für die Rams - 2:1 Bengals.
Tight Ends
Die Tight Ends sind schwer zu bewerten, weil sowohl Tyler Higbee als auch C.J. Uzomah den Super Bowl verpassen könnten. Hinter den Startern fehlt beiden Mannschaften ein veritabler Ersatz. Undrafted-Rookie-Free-Agent Kendall Blanton hatte beim Sieg gegen die San Francisco 49ers zumindest fünf Catches für 57 Yards. Uzomahs Ersatz wäre Drew Sample, der eher als Laufblocker bekannt ist. Wenn alle Tight Ends gesund sind, haben die Rams die Nase vorne - 2:2.
Offensive Line
Mittlerweile hat wahrscheinlich jeder mitbekommen, dass Joe Burrows Offensive Line dem Quarterback nicht den größten Schutz bietet. Alleine beim Sieg gegen die Tennessee Titans kassierte Burrow unglaubliche neun Sacks. Ganz anders sieht es bei den Rams aus, L.A. hat eine der besten Lines der Liga. Gerade im Pass-Blocking brillieren Andrew Whitworth und Co. Der 40-Jährige ließ in der gesamten Spielzeit lediglich 20 Quarterback-Pressures zu. Im Vergleich: Bengals-Left-Tackle Jonah Williams, der beste Lineman Cincinnatis, verursachte in der laufenden Saison 48 QB-Pressures - 3:2 Rams.
Pass Rush
Aaron Donald, Von Miller und Leonard Floyd. Welche Pass-Rush-Einheit kommt gegen diese Stars an? Die Bengals schaffen es jedenfalls nicht, auch wenn Cincinnati einen durchaus soliden Pass Rush zu bieten hat. Doch einzig Trey Hendrickson spielt auf dem Niveau der Rams-Stars. Sam Hubbard, D.J. Reader und B.J. Hill haben dahinter durchaus ihre Qualitäten, doch gegen L.A. kommt wohl kaum ein NFL-Team an. Bei den reinen Sack-Zahlen können die Bengals mit 45:50 noch mithalten, doch die Rams setzen Quarterbacks konstanter unter Druck und haben mehr als 50 QB-Pressures mehr auf dem Konto als Cincinnati - 4:2 Rams.
Laufverteidigung
Auch gegen den Lauf sehen Donald, Miller und Co. exzellent aus. San Francisco hatte trotz eine der besten Lauf-Offenses der NFL keine Chance gegen L.A. und lief den Ball bei 20 Versuchen für magere 50 Yards. Auch Tampa Bay und Arizona hatten große Schwierigkeiten damit, den Lauf zu etablieren und kamen zusammen nicht auf über 112 Yards. Im Durchschnitt erlauben die Rams nur 3,1 Yards pro Lauf. Cincinnati lässt dagegen im Schnitt 5,9 Yards pro Versuch zu - der zweitschlechteste Wert in den Playoffs - 5:2 Rams.
Passverteidigung
Mit Jalen Ramsey stellen die Rams wohl den besten Cornerback der Liga. Nichtsdestotrotz müssen sich die Bengals hier nicht verstecken, gerade weil Cincinnati in der Breite besser aufgestellt ist. Chidobe Awuzie und Mike Hilton haben eine starke Saison gespielt, Jessie Bates und Vonn Bell bilden eins der besten Safety-Duos der gesamten NFL. Bei den Rams hatte Darious Williams hinter Ramsey zuletzt Probleme und das Safety-Duo um Nick Scott, Taylor Rapp und Eric Weddle ist maximal durchschnittlich - 5:3 Rams.
Special Teams
Bei den Special Teams geht der Punkt klar an Cincinnati. Während sich bei Punts oder Kickoffs beide Einheiten neutralisieren, haben die Bengals im Kicking Game mit Evan McPherson eine richtige Waffe. Der 22-Jährige hat bereits als Rookie mehrere Franchise-Rekorde gebrochen - seine zwölf erfolgreichen Field Goals in den Playoffs sind ebenfalls ein Postseason-Bestwert. Auf der Gegenseite schwächelte Matt Gay zuletzt, in den vergangenen beiden Spielen vergab Gay jeweils einen machbaren Kick - 5:4 Rams.
Fazit
In unserem Head to Head setzen sich die Rams knapp mit 5:4 durch! Auf der offensiven Seite des Balles ist ein ausgeglichenes Spiel zu erwarten, in dem die Bengals mit dem sichereren Quarterback Vorteile haben sollten. Doch Los Angeles ist in vielen Defensiv-Statistiken Cincinnati voraus und könnte gerade mit der starken Front Seven letztlich das Spiel entscheiden.