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Brock Osweiler - im Schatten der Legende

  • Aktualisiert: 22.02.2018
  • 14:47 Uhr
  • ran.de
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© getty

Peyton Manning wurde nach einer überaus schwachen Partie auf die Bank gesetzt und durch einen jungen 24 Jahre alten Quarterback ersetzt. Wer ist der Mann, der im Schatten Mannings steht?

Denver - Im Jahr 2012 entschieden sich die Denver Broncos für ein Wagnis auf der Quarterback-Position. Peyton Manning, der alternede Star der Indianapolis Colts, sollte die neue Nummer eins auf der Passgeber-Position werden. Die Wahl zahlte sich aus: In den folgenden Spielzeiten führte Manning die Broncos stehts in die Playoffs und sogar in einen Super Bowl.

Doch Manning war 2012 nicht der einzige Quarterback, der zum Team stieß. General Manager John Elway investierte ebenso in die Zukunft des Teams, indem er im Draft 2012 mit Pick 57 einen gewissen Brock Osweiler verpflichtete.

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Wachablösung in Denver?

Am 10. Spieltag der nun laufenden Saison trauten viele Fans ihren Augen nicht. Peyton Manning wurde nach schwachen Leistungen noch während des Spiel gegen die Kansas City Chiefs auf die Bank gesetzt, obwohl er soeben den Rekord für die meisten geworfenen Yards in der NFL gebrochen hatte.

Für ihn betrat ein 2.01-Meter-großer Jungspund mit der Nummer 17 den Platz. Osweiler warf zwar im Anschluss seine erste Interception der Saison, behielt jedoch die Nerven und führte sein Team zu zwei Touchdowns, auch wenn es zum Sieg nicht mehr reichte.

Denvers Head Coach Gary Kubiak legte sich zwar im Anschluss des Spiels darauf fest, dass Manning weiterhin der amtierende Stamm-Quarterback bleiben wird, dürfte aber bei weiteren schlechten Leistungen seines 39-jährigen Altmeisters unter Druck geraten. 

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Extraschichten nach dem Training

Osweilers Leistung gegen die Chiefs ist kein Zufall. Der ehemalige Quarterback der Arizona State University war schon zu seiner College-Zeit als Arbeitstier bekannt. 2011 trug er sich in die Geschichtsbücher seiner Universität ein, indem er als erster Starter über 4000 Yards warf. Zusätzlich stellte er einen neuen Schulrekord für Completions (326) und Attempts (516) auf.

Seine Willenskraft hat der 24-Jährige mit zu den Broncos gebracht. Wenn alle Spieler das Trainingsgelände bereits verlassen haben, schiebt Osweiler Extraschichten. Die wenigen Minuten als Ersatzmann hinter seinem Mentor Peyton Manning reichen ihm nicht aus.

Umso mehr freute sich Osweiler, als er gegen die Chiefs endlich wieder Spielpraxis sammeln durfte: "Es gibt nichts, das Spielpraxis ersetzen kann und jetzt habe ich davon reichlich bekommen gegen eine gute Defense. Hat das mein Selbstvertrauen gesteigert? Ja. Fühle ich mich noch wohler da draußen? Ja. Das ist vollkommen natürlich, je mehr Praxis man sammelt."

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Kubiaks System liegt Osweiler

Ein Grund, warum Osweiler auftrumpft, während Peyton Manning strauchelt, ist auch das System von Gary Kubiak. Ein mobiler Quarterback hat im taktischen Konzept des Trainers durchaus Vorteile, da Kubiak seit je her gerne auf Play-Action-Spielzüge gesetzt hat und laufstarke Quarterbacks bevorzugt.

Mannings Stärken liegen dagegen woanders, wodurch Kubiak die Denver-Offense seinem Quarterback anpassen musste. Eine Tatsache, die Osweiler in den kommenden Wochen durchaus in die Karten spielen dürfte. 

Auch seine Mitspieler schätzen die Mobilität des derzeitigen Backup-Quarterbacks. Wide Receiver Emmanuel Sanders äußerte sich nach dem Spiel begeistert: "Ich denke Brock hat auf diese Gelegenheit gewartet und als sie kam hat er eine glänzende Vorstellung geliefert. Wie er die Verteidiger abgeschüttelt hat und mit seinen Beinen Plays generiert hat, war einfach nur beeindruckend."

Osweiler startet gegen Bears

In der kommenden Spielwoche wird Oswald die Broncos als Starter aufs Feld führen. Manning laboriert noch immer an einer Fußsohlenverletzung, die sich bei der Niederlage gegen die Colts verhärtete. Nun erhält er gegen die Chicago Bears eine Pause.

Osweilers erster Start in der NFL dürfte sein Selbstvertrauen wohl noch mehr stärken. Der aus Idaho stammende Passgeber feiert nächste Woche seinen 25. Geburtstag. Ein besseres Geschenk hätte Kubiak seinem Quarterback folglich nicht machen können.

Zumindest steht fest, dass der Quarterback-Kampf bei einer weiteren starken Osweiler-Partie neu aufgesetzt wird. "Ich kenne Peyton ziemlich gut, also versuche ich ihn natürlich als Teamkamerad zu unterstützen, als jemand der ihn gut spielen sehen will und versuche ihm, bei allem zu helfen," äußerte sich Osweiler über Manning. Noch sieht der Backup die Nummer eins Manning als Teamkamerad und nicht als Konkurrenten. Fragt sich nur, wie lange noch.

Christian Leukel