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Joe Barksdale will anderen Mut machen

Chargers-Tackle Barksdale macht Depressionen öffentlich

  • Aktualisiert: 06.02.2018
  • 15:59 Uhr
  • ran.de / Marco Kieferl
Article Image Media
© 2016 Getty Images

Joe Barksdale verheimlichte jahrelang, dass er unter Depressionen leidet. Nach einem Selbstmordversuch im November geht der 28-Jährige nun an die Öffentlichkeit, um anderen Erkrankten zu helfen.

München/Los Angeles - Als Joe Barksdale im November 2017 erfuhr, dass ihn eine Fußverletzung zwingen würde, auch im dritten Spiel in Folge auszusetzen, wusste der Right Tackle der Los Angeles Chargers nicht mehr, wie er mit der überbordenden Traurigkeit und Enttäuschung umgehen sollte.

Dunkle Gedanken drangen in seinen Kopf: "Töte dich einfach. Mach's einfach. Warum sollst du noch weiterleben, wenn es dir für den Rest deiner Tage so miserabel geht?"

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Frau verhindert Suizid

Barksdale fuhr nach Hause, schärfte ein Messer und wollte sich das Leben nehmen, ehe seine Frau nach Hause kam und ihn überzeugte, den Selbstmordversuch abzubrechen.

Mittlerweile ist der 29-Jährige in Behandlung und beschließt, seine Depressionen öffentlich zu machen. "Wenn ich damit eine andere Person retten kann, ist das vielleicht der Grund, warum ich mir nicht selbst schaden konnte", begründet Barksdale sein Engagement gegenüber der "Los Angeles Times".

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Teamkollegen ahnten nichts

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davis940
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  • 06.02.2018
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Der Offensive Lineman kämpft bereits sein Leben lang gegen die Krankheit. Als kleiner Junge wurde Barksdale physisch, emotional und sexuell missbraucht. Es war der Beginn einer Kindheit voller Unsicherheit und Angst.

In seiner Zeit bei den Chargers vertraute er sich einigen Teamkollegen um Philipp Rivers an. Der Quarterback hatte von Barksdales Problemen nichts gewusst. Er kannte seinen O-Liner nur mit einem großen, ansteckenden Lächeln. "Ich hätte niemals gedacht, dass Joe solche Probleme hat", gesteht er.

Barksdale will Tabu brechen

"Sie haben mich toll unterstützt und ich denke, mein Geständnis hat für sie einiges erklärt. Es gab Anzeichen, aber ohne das richtige Verständnis wirkt man auf andere manchmal einfach grundlos traurig oder wütend", beschreibt Barksdale die Gespräche.

Dabei wurde ihm klar, welches Tabu-Thema die Erkrankung nach wie vor innerhalb des Sports darstellt: "Alle drei haben mir gesagt, sie würden es niemandem verraten. Das wollte ich jedoch nicht. Ich sagte ihnen: 'Ich erzähle euch das, damit ihr es anderen Menschen erzählen könnt.'"

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Musik bietet Halt

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Die NFL hat mehrere Programme wie die Notruf-Hotline NFL Life Line, um ihren Spielern und deren Familien beim Kampf mit derlei Erkrankungen zu unterstützen. Barksdale half ein Anruf nicht.

"Sie wollten mir helfen, konnten es aber nicht. Am Ende des Tages fühlte ich nach wie vor Angst, Scham, Ablehnung und Schuld", gibt er einen Einblick in seinen Innerstes.

Mittlerweile fühlt sich Barksdale besser. Ein Grund dafür ist seine Leidenschaft für die Musik. Während seiner Zeit bei den Rams empfahl ihm Ex-Coach Jeff Fisher, sich eine Gitarre zu kaufen. Vor kurzem veröffentlichte er sogar sein erstes Album "Butterflies, Rainbows and Moonbeams".

Es scheint, als habe er einen Weg gefunden, seine Krankheit anzunehmen und andere zu inspirieren. Heute sagt Barksdale: "An manchen Tage kannst du dich mit gutem Zureden aus dem Tief herausholen, an anderen Tagen funktioniert das nicht, es scheint unmöglich. Aber so bin ich nun einmal."

Marco Kieferl

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