Anzeige

Cincinnati Bengals: Joe Mixon - ein "Bad Boy" spaltet ganz Ohio

  • Aktualisiert: 07.05.2017
  • 14:18 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
Article Image Media
© imago/ZUMA Press

Joe Mixon hat eine dunkle Vergangenheit. Und trotzdem wurde er im Draft 2017 gepicked. Von den Cincinnati Bengals. Das sorgt jetzt wiederum für kontroverse Diskussionen in ganz Ohio.

München/Cincinnati – Der hysterische Aufschrei ließ nicht lange auf sich warten. Kaum hatten die Cincinnati Bengals in der zweiten Runde des Drafts 2017 an Position 48 den 20-jährigen Running Back Joe Mixon gepicked, da geriet das NFL-Team aus Ohio umgehend ins Kreuzfeuer der Kritik.

Fans schlugen die Hände über dem Kopf zusammen und selbst ortsansässige Fernsehanstalten riefen Bengals-Anhänger dazu auf, ihre Dauerkarten zurückzugeben. Und das alles nur wegen der Verpflichtung von Mixon.

Der 20-jährige gilt als "Bad Boy", als Abtrünniger, den man auf gar keinen Fall in seiner Franchise haben will. Der Grund hierfür liegt rund drei Jahre zurück, Mixon spielte damals noch American Football am College in Oklahoma. Der Running Back war in einem Sandwich-Restaurant, als er einer jungen Frau nach einer zunächst harmlosen, verbalen Auseinandersetzung mit voller Wucht ins Gesicht schlug – dabei erlitt sie Knochenbrüche. Es existiert sogar ein Video von Mixons Tat.

Anzeige
Anzeige

"Ich muss weiter an mir arbeiten"

Der heute 20-Jährige wurde damals für ein Jahr gesperrt, durfte also kein Football spielen. Hinzu kamen 100 Stunden gemeinnützige Arbeit. Doch erst am 21. April dieses Jahres wurde der Fall endgültig zu den Akten gelegt, weil sich Mixon und sein Opfer Amelia Molitor einigen konnten.

"Ich bin sehr dankbar, dass Mia und ich uns privat treffen und in aller Ruhe reden konnten", wird Mixon bei "FoxSports" zitiert. "So konnte ich mich persönlich bei ihr entschuldigen. Denn so, wie ich damals reagiert und gehandelt habe, so bin ich normalerweise nicht. Das ist nicht die Art und Weise, wie ich erzogen wurde. Ich habe das Gefühl, dass sie meine Entschuldigung akzeptiert hat. Das persönliche Gespräch hat uns beiden geholfen, die Vergangenheit hinter uns zu lassen. Aber ich weiß, dass ich weiter an mir arbeiten muss, um ein besserer Mensch zu werden. Und das Treffen mit Mia war ein weiterer Schritt in diese Richtung."

Trotz allem spaltet der Draft-Pick Cincinnati, wenn nicht sogar ganz Ohio. Die Fans nehmen ihm die Vorkommnisse von damals nach wie vor übel, sehen ihn nicht als Identifikationsfigur und empfinden sein Verhalten als unverzeihlich. Doch seine Teamkollegen nehmen ihn in Schutz. "Ich finde nicht, dass man ihn für Taten verurteilen und an den Pranger stellen sollte, die er gemacht hat, als er noch jünger war", sagte etwa Carlos Dunlap bei "WCPO.com". "Natürlich war es eine schlimme Tat, aber er hat dafür bezahlt und mit Sicherheit auch daraus gelernt."

Anzeige
Anzeige

Kandidat für "Rookie of the Year"?

Das jedenfalls hoffen alle bei den Bengals. Denn rein sportlich gesehen könnte Cincinnati einen richtig guten Fang gemacht haben. Immerhin gilt Mixon bei manchen Buchmachern und NFL-Experten als ein Kandidat für den "Rookie of the Year"-Award. Denn ohne seine dunkle Vergangenheit hätte er laut "Forbes.com" durchaus ein Top-Pick im diesjährigen Draft sein können. So wie Leonard Fournette. Der Running Back der Louisiana State University wurde von den Jacksonville Jaguars bereits an Position vier gepicked – und soll sich von seiner Leistungsfähigkeit nicht besonders von Mixon unterscheiden.

Einen gewaltigen Unterschied zwischen diesen beiden gibt es dann aber doch noch: das Gehalt. Während Fournette laut "Forbes.com" etwa 27 Millionen Dollar kassiert, kommt Mixon "nur" auf zwei Millionen Dollar. Kein Wunder, dass "Forbes.com" im Zusammenhang mit Mixons Vergangenheit von der "25-Millionen-Lehre" für den 20-Jährigen spricht.

Dominik Hechler

Du willst die wichtigsten NFL-News direkt auf dein Smartphone bekommen? Dann trage dich für unseren WhatsApp-Service ein unter http://tiny.cc/ran-whatsapp