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Rückhalt von Jerry Jones

Dallas Cowboys: Jason Garrett auf dem Schleudersitz

  • Aktualisiert: 07.08.2018
  • 11:09 Uhr
  • ran.de/ Andreas Reiners
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© imago/ZUMA Press

Er ist zum Siegen verdammt: Auch wenn sich Cowboys-Besitzer Jerry Jones öffentlich zu Head Coach Jason Garrett bekennt, sind die Playoffs ein Muss.

München/Dallas - Jason Garrett hat sich ein dickes Fell zugelegt. Dafür hatte er schließlich auch genug Zeit. "Kontrolliere das, was du kontrollieren kannst" lautet sein Mantra, wenn es um seinen Job geht. Und um den ging es in den vergangenen Jahren bei den Dallas Cowboys ziemlich oft. Auch in diesem Sommer ist die Zukunft des Head Coaches ein großes Thema in Dallas. Bei den Buchmachern taucht er dann auch in den Top Ten auf, wenn es darum geht, wer in der NFL als erster fliegt.

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Nur zweimal in die Playoffs

Denn was die nackten Zahlen betrifft, kann Garrett keine besonders berauschende Bilanz vorweisen. Doch laufen die Mechanismen des Geschäfts bei dem 52-Jährigen irgendwie ins Leere. 2010 übernahm er den Job, in sieben vollen Saisons schaffte er seitdem nur zweimal den Einzug in die Playoffs, 67 Siege stehen 53 Niederlagen zu Buche.

Aber Cowboys-Besitzer Jerry Jones hat einen Narren an dem 52-Jährigen gefressen. Zumindest ist es schwierig bis unmöglich, einen Keil zwischen die beiden zu treiben. Im Gegenteil: Wo andere irgendwann müde werden, ihren Head Coach immer wieder zu verteidigen und ihm eine Jobgarantie auszusprechen, stachelt der nach außen hin wackelige Stuhl, Garretts "Hot Seat", Jones eher an.

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"Nein", sagte er bestimmt auf die Frage, ob Garrett tatsächlich auf besagtem heißen Stuhl sitzt. "Das ist die beste Antwort, die ich geben kann, und die fairste." Und die übliche. Denn während das Umfeld der Cowboys Garrett wohl schon mehrfach vor die Tür gesetzt hätte, beweist Jones Ausdauer. "Unser Coach und unser Coaching Staff sind der erste Grund, warum ich angesichts dessen, was wir vor uns haben in diesem Jahr, aufgeregt bin", sagte Jones. Gleichzeitig fragen sich viele, mit welcher Berechtigung Garrett noch an der Seitenlinie steht. Andere denken, dass die Cowboys ihm noch Zeit geben sollten.

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Gewachsene Sehnsucht

Garrett kennt das alles. Die Vorfreude auf die neue Saison. Die Erwartungshaltung. Die Zweifel. Die sind parallel mit der Sehnsucht nach dem Super Bowl gewachsen. Die letzte Vince Lombardi Trophy liegt schon länger zurück, 1995 holten die Cowboys zuletzt den Ring. Und das als America's Team. Alleine diese Bezeichnung ist eine Verpflichtung. Und Bürde zugleich.

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Doch Jones geht mit Garrett durch dick und dünn. Garrett ist, seitdem Jones 1989 die Cowboys übernahm, der siebte Head Coach und inzwischen nach Tom Landry (1960 bis 1988) der Trainer mit der zweitlängsten Amtszeit. Auch wenn die ein Auf und Ab war.

2011, 2012 und 2013 verpassten die Cowboys durch eine Niederlage in Week 17 die Playoffs. 2014 stand Garrett am Scheideweg, verdiente sich durch eine 12-4-Bilanz die Postseason (Divisional Round) und einen neuen Fünfjahresvertrag. 2016 ging es erneut in die Playoffs (13-3), wo erneut in der Divisional Round Schluss war. Wieder gegen die Green Bay Packers. Für 2015 (4-12) und 2018 (9-7) gibt es Gründe wie die Verletzung von Tony Romo oder die Sperre von Ezekiel Elliott.

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Woher kommt die Nibelungentreue

Und für die Nibelungentreue? Zum einen kennen sich Jones und Garrett eine halbe Ewigkeit. Garrett spielte von 1992 bis 1999 bei den Cowboys und kehrte 2007 als Offensive Coordinator zurück. Zum anderen sehen die Verantwortlichen mehr als die bloße Statistik. "Wir sehen Jason besser als alle anderen. Ich bin begeistert, dass er unser Head Coach ist. Er ist ein viel besserer Coach als er es letztes Jahr war. So läuft es, wenn du ambitioniert und motiviert bist", betonte Jones. Sein Sohn, Vizepräsident Stephen Jones, ergänzte: "Wir mögen Jason und wie er als Anführer und Coach ist."

Aber: Die Romantik hält sich hinter Garrett dann doch in engen Grenzen, bei den Trainern gab es ein Großreinemachen. Acht Coaches sind neu oder haben neue Rollen. Denn die Verantwortlichen wissen: Die Franchise hat im Roster jede Menge Potenzial. Daneben sind die Cowboys sind zum dritten Mal in Folge der wertvollste Klub der Welt. Solche Auszeichnungen verpflichten. Denn was fehlt, sind die sportlichen Ausrufezeichen hinter den Voraussetzungen.

Und klar ist damit bei aller Liebe zum Head Coach: Garrett ist zum Siegen verdammt.

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