Vierte Niederlage im vierten Spiel
Defense der New York Jets auf Kopfgeldjagd: Disziplinlosigkeit mit Vorgeschichte
- Aktualisiert: 02.10.2020
- 13:32 Uhr
- ran.de/Tom Offinger
Gegen die Denver Broncos kassierten die New York Jets die vierte Niederlage in Folge. Während die Offense sich weiter schwer tat, schien die Defense ihrem Frust freien Lauf zu lassen und sammelte eine Strafe nach der anderen.
München/New York - Nach der Niederlage gegen die Denver Broncos offenbarten sich die New York Jets endgültig als schlechtestes Team in der NFL. Während die Offense wie mittlerweile fast schon jede Woche ideenlos wirkte, war es diesmal besonders die Defense, die mit einigen Plays für Kopfschütteln sorgte.
Elf Strafen kosten den Sieg
"Brutal!" Mehr fiel Head Coach Adam Gase nach den zahlreichen Strafen der Verteidigung nicht ein. Elf Strafen für 118 Yards Raumverlust sammelte die Defense von Coordinator Gregg Williams und verhalf den Broncos damit mehr oder weniger zum Sieg.
Ein Beispiel für die Disziplinlosigkeit: Im vierten Viertel griff Defensive Tackle Quinnen Williams bei einem Sack in die Facemask von Spielmacher Brett Rypien und verlängerte damit den Drive der Broncos. Denver nahm das Geschenk an, ging durch ein Field Goal wieder in Führung.
Gregg Williams: Ein Mann mit einer dunklen NFL-Vergangenheit
Es kommt nicht ganz überraschend, dass die Defense spielt wie sie spielt. Denn Gregg Williams hat eine dunkle Vergangenheit in der Hinsicht. Er ist bekannt für eine aggressive Spielweise, die bereits zuweit gegangen ist. Als Defense Coordinator bei den Saints gab er seinen Spielern so beispielsweise einen Bonus, wenn sie ihre Gegner durch besonders harte Tackles verletzten.
Der "Bountygate"-Skandal wurde 2012 aufgedeckt und löste eine Welle der Entrüstung in der Liga aus. Sowohl Williams, als auch Saints-Head-Coach Sean Payton wurden damals für mehrere Spiele gesperrt.
Ärger nach Spielende
Mit dem gestrigen Spiel kommt die Jets-Defense schon auf sieben "Roughing-the-passer"-Strafen - vier mehr als das nächste Team. Auch die sechs Personal Fouls gegen Denver sind unangefochten. Das Spiel war bereits entschieden, als Gase kurz vor Schluss noch zwei Timeouts nahm und seinem Pass Rush so nochmal ermöglichte, Broncos-Quarterback Rypien ins Visier zu nehmen.
Durch die fragwürdige Aktion wurden die Jets mit zwei weiteren "Roughing-the-passer"-Strafen belegt und sorgten so für viel Unmut auf Seiten der Broncos, die mit Rypien bereits den dritten Spielmacher im Laufe der Saison auf dem Feld hatten.
Broncos-Coach Vic Fangio war nach dem Abpfiff außer sich und wies seine Mannschaft an, sofort in die Kabine zu gehen. Auch der traditionelle Handschlag zwischen Gase und Fangio fiel aus.
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Bleibt Adam Gase im Amt?
Was sich Gase mit dieser Aktion letzten Endes gedacht hat, wird erstmal wohl sein Geheimnis bleiben. Eines ist auf jeden Fall sicher: Nach dem verkorksten Saisonstart ist die Frustration bei "Gang Green" wieder sehr hoch.
"Wir arbeiten daran, die Probleme in den Griff zu bekommen", erklärte Gase, nachdem er mal wieder auf seine Jobsicherheit angesprochen wurde. "Ich bin damit nicht glücklich. Ich weiß, dass wir besser spielen können und ich weiß, dass wir uns auch nicht selbst schlagen müssen."
Wie Connor Hughes von "The Athletic" nach dem Spiel berichtete, werden die Jets bis zum Saisonende an dem ehemaligen Head Coach der Miami Dolphins festhalten. Auch in der vergangenen Saison erlebte Gase mit einer Bilanz von 1-7 einen katastrophalen Saisonstart, schaffte aber in der zweiten Hälfte der Spielzeit die Kehrtwende und gewann immerhin noch sechs von acht Spielen.
Doch für so einen Lauf muss die Defense erst einmal ihre Disziplinlosigkeit in den Griff bekommen.
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