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NFL

Denzel Ward: Der Überraschungs-Pick der Cleveland Browns

  • Aktualisiert: 01.05.2018
  • 16:41 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© 2018 Getty Images

Es war eine der großen Überraschungen des Draft, als Denzel Ward von den Cleveland Browns bereits an vierter Stelle ausgewählt wurde. ran.de stellt den Cornerback vor.

Cleveland - Die Cleveland Browns haben im Draft einmal mehr bewiesen, dass sie immer für eine Überraschung gut sind. Dass Quarterback Baker Mayfield als First-Overall-Pick ausgewählt wurde, war bereits kaum vorherzusehen.

Als die Browns an Position vier erneut an der Reihe waren, rechneten die Experten mit dem starken Pass Rusher Bradley Chubb, vielleicht auch mit dem sehr flexiblen Defensive Back Minkah Fitzpatrick. Stattdessen aber fiel der Name von Cornerback Denzel Ward. Den hatte nahezu keiner auf der Rechnung.

Der 21-Jährige ist zwar ein toller Athlet, hat eine gute Technik, eine nahezu perfekte Beinarbeit und ein gutes Gespür für gegnerische Routen. Jedoch ist er mit seiner Körpergröße von 1,78 Metern etwas zu klein für seine Position. Die meisten Experten gingen davon aus, dass er im mittleren Bereich der ersten Runde gedraftet wird - und ganz sicher nicht in den Top 5.

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Ward soll Garrett mehr Zeit verschaffen

Defensiv-Koordinator Gregg Williams hatte gegenüber den neugierigen Journalisten also einiges zu erklären. "Der Grund dafür, dass wir ihn ausgewählt haben, war unser Bedürfnis nach einem Press-Cover-Cornerback", so Williams.

Zur Erklärung: Press Coverage ist eine Form der Mannverteidigung, bei der der Passverteidiger dem Wide Receiver direkt gegenübersteht und mit Körperkontakt sofort versucht, dessen Timing zu zerstören. Die logische Folge ist, dass der Passempfänger nicht so früh angeworfen werden kann. Der Quarterback muss den Ball also länger behalten und gerät somit in Gefahr, gesackt zu werden.

"Wir spielen wahrscheinlich das meiste Press aller Teams", führte Williams fort. "Im Grunde decken wir aber nicht lange genug ab, um Myles Garrett zum Quarterback kommen zu lassen. Myles und andere Pass Rusher, besonders auch unser Defensive End Emmanuel Ogbah, werden dank Denzel mehr Chancen bekommen, an den Quarterback heranzukommen."

Mit der Unterstützung von Ward soll Ogbah, der 2016 in der zweiten Runde gedraftet wurde, der absolute Durchbruch gelingen. "Ogbah ist ein kommender Star in dieser Liga. Er hat die Chance, genauso stark wie Bradley Chubb zu sein", lautet die Überzeugung des Defensiv-Trainers.

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Gemeinsame Vergangenheit mit Saints-Star Lattimore

Denzel Ward, der die Defense der Browns offensichtlich auf ein neues Level anheben soll, wuchs in Macedonia (Ohio) auf. An der High School kam er sowohl als Wide Receiver als auch als Cornerback zum Einsatz. Im Jahre 2015 erfolgte der Wechsel zum College, wo er für die Football-Mannschaft der Ohio State Buckeyes aktiv war. Dort spielte er unter anderem mit Marshon Lattimore zusammen, der im vergangenen Jahr ebenfalls in der Runde eins gedraftet wurde und einen sehr positiven Einfluss auf die Defense der New Orleans Saints hatte.

In seiner letzten College-Spielzeit kam Ward auf 37 Tackles, zwei Interceptions und 15 Pass-Breakups. Zur Belohnung wurde er 2017 in das "College Football All-America Team" gewählt.

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Ward jetzt absoluter Browns-Fan

Ward weiß um die Erwartungshaltung, aber auch um die Skepsis vieler Experten: "Mir ist bewusst, dass ich nicht die ideale Größe habe, die sich viele vorstellen. Aber ich weiß, dass ich dennoch groß aufspielen kann und auch meine Körperlichkeit auf dem Spielfeld einbringen kann - gerade auch mit meiner Geschwindigkeit und meiner Fähigkeit, Mann gegen Mann zu spielen."

Der Draft wird für ihn jedenfalls ein unvergessliches Erlebnis bleiben: "Es war definitiv eine emotionale Nacht. Ich wünschte mir natürlich, dass mein Vater noch am Leben wäre, um das gemeinsam mit mir und der Familie zu erleben. Aber ich bin mir sicher, dass er letzte Nacht vom Himmel aus zugesehen hat."

Dass er ausgerechnet von den Cleveland Browns gedraftet wurde, dessen Stadion nur eine halbe Autostunde von seiner früheren High School entfernt ist, nahm er gelassen - ein großer Fan der Browns war er nämlich nie: "Als ich aufwuchs, habe ich mehr College-Spiele geguckt", erklärte er, fügte dann aber lachend hinzu: "Aber nun bin ich ein absoluter Browns-Fan."

Oliver Jensen

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