Nach 3:31-Debakel bei den 49ers
Die Offense der Cleveland Browns: Baker Mayfield und Freddie Kitchens am Scheideweg
- Aktualisiert: 09.10.2019
- 12:23 Uhr
- ran.de/Raman Rooprail
Die Cleveland Browns bleiben eines der Rätsel der 100. NFL Saison. Nach der 3:31-Klatsche bei den San Francisco 49ers zeigen die Browns um Baker Mayfield vor allem in der Offensive eine erschreckende Leistung. Was müssen die Browns verändern, um wieder eine erfolgreiche Offense auf das Feld zu führen?
München/Cleveland - "Was wirklich krass ist und mich gleichzeitig ziemlich stört, ist, dass Mayfield mir vor dem Spiel nicht die Hand schütteln wollte", ärgerte 49ers Cornerback Richard Sherman sich nach der Partie. "Das ist College-Sch***. Wir versuchen alle unsere Psycho-Spielchen zu machen. Aber dem Gegner die Hand zu geben, gehört zur NFL-Etikette."
"Das ist einfach respektlos. Glaubt mir, wenn er so etwas macht, dann motiviert uns das umso mehr", sagte Sherman.
Diese Motivation sahen die Fans der 49ers schon wenige Minuten nach Kick-Off.
Mayfield wird Erwartungshaltung nicht gerecht
Erzwungener Punt - 83-Yard-Touchdown-Run von Matt Breida - Interception von Sherman.
San Francisco lieferte ein Feuerwerk ab. Und Cleveland? Baker Mayfield fand mit seiner Offense zu keinem Zeitpunkt in die Partie. Head Coach Freddie Kitchens hatte fünf Minuten vor dem Ende des Spiels genug gesehen und nahm seinen Starting-Quarterback vom Feld.
Mayfields Statistiken verdeutlichen die Probleme der Browns-Offense: 8/22 Completions, zwei Interceptions, einen Fumble und ein Quarterback-Rating von 1,4.
Mayfield nur ein Game Manager?
"Wir verfallen nicht in Panik", sagte Mayfield auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. "Wir wissen, woran wir arbeiten müssen. Unser ganzes Team muss daran arbeiten, Fehler zu minimieren."
Doch woran hakt es in der Offense der Browns wirklich? In den ersten fünf Saisonspielen konnte Cleveland nur gegen die Baltimore Ravens konstant Gefahr ausstrahlen. Selbst beim besten Auftritt der Browns fungierte Mayfield lediglich als Game Manager (342 YDS, 1 TD, 1 INT).
Das größte Problem für Kitchens ist jedoch nicht Mayfield. Es ist die Offensive Line.
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Offensive Line hält Druck nicht Stand
Mayfield steht bei seinen Pässen konstant unter Druck und bekommt nur selten eine saubere Pocket. Die O-Line der Browns wird laut im Pass-Blocking laut "Football Outsiders" auf Rang 24 geführt.
Doch das soll nicht bedeuten, dass Mayfield von jeglicher Schuld freizusprechen ist. Im Gegenteil.
Der Quarterback hält den Ball häufig zu lange in seinen Händen und erzwingt viele Würfe in enge Fenster. Die Kombination aus schlechtem Pass-Blocking und Mayfield, der unter Druck etwas in Panik verfällt, sorgen aktuell für die erschreckende Offensive der Browns.
Unterirdische Statistiken
Statistisch ist Mayfield zurzeit sogar der schlechteste Starting Quarterback der Liga. Seinen acht Interceptions und drei Fumbles stehen nur vier Touchdowns gegenüber.
Zudem bringt der 24-Jährige nur 56 Prozent seiner Pässe an den Mann und kommt lediglich auf ein 66er-Passer-Rating.
Mayfield ist nach seiner starken Rookie-Saison wieder auf dem Boden der Tatsachen zurückgekehrt. Nach dem Hype in der Offseason haben viele Fans und Experten schlicht und ergreifend vergessen, dass Mayfield sich erst in seiner zweiten Saison befindet.
Kitchens muss Veränderungen vornehmen
Die Verletzungen von den Cornerbacks Denzel Ward und Greedy Williams sorgen zudem dafür, dass die Secondary der Browns immer wieder Big Plays zulässt.
Bei den Niederlagen gegen die Titans und den 49ers wurde Kitchens Mannschaft genau das zum Verhängnis: Cleveland geriet früh in Rückstand und musste den Erfolg zu häufig über das Passspiel erzwingen.
Wollen die Browns an die letztjährige Offense anknüpfen, muss Kitchens sein Pass-Schema grundlegend verändern. Die Routen der Receiver brauchen teilweise zu lange, um sich zu entwickeln. Mit einer anfälligen Offensive Line ein gravierendes Problem.
Ein Kurzpassspiel, das mit einem starken Laufspiel um Nick Chubb ergänzt wird, könnte die Offensive Line und Mayfield etwas entlasten.
Mayfield muss konstanter werden
Klar ist: Wollen die Browns um die Playoffs oder sogar den Super Bowl spielen, muss sich in der Offensive einiges verbessern.
Das weiß auch Mayfield. "Unsere Inkonstanz bringt uns um", sagte der Quarterback nach dem Spiel frustriert.
Auch wenn Mayfield nicht alleine für den Misserfolg verantwortlich gemacht werden kann, muss der Quarterback Nebenkriegsschauplätze, wie mit Sherman, ruhen lassen und sich auf sein Spiel konzentrieren.
Ansonsten werden die Browns dem Offseason-Hype nie gerecht werden.
Raman Rooprail
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