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D.K. Metcalf vor dem NFL-Draft

D.K. Metcalf: Was ist dran am Hype um den Wide Reciever?

  • Aktualisiert: 10.03.2019
  • 10:25 Uhr
  • ran.de / Christian Stüwe
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© 2019 Getty Images

Seit seinen (teilweise) außergewöhnlichen Leistungen beim Combine ist der Rummel um D.K. Metcalf riesig. Doch obwohl der Receiver extrem stark und schnell ist, gibt es durchaus berechtigte Zweifel, dass der 21-Jährige ein kommender Superstar ist.

München - Es gibt da so einen Witz, der derzeit in den USA kursiert.

Cardinals: "Wir nehmen Nick Bosa mit dem ersten Pick!"

D.K. Metcalf: "Nein, ihr nehmt michl!"

Cardinals: "Yes, Sir!"

Im Netz findet man eine Menge dieser Sprüche und Memes, die ein wenig an die legendären Chuck-Norris-Witze erinnern. Ähnlich wie Norris ist auch Metcalf ein Phänomen, seit seinem außergewöhnlichen Combine haftet dem 21-Jährigen der Nimbus des Unbesiegbaren an. 

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Kein Wunder, denn Metcalf besteht aus 104 Kilogramm purer Muskelmasse, er ist 1,93 Meter groß und sieht fast aus wie Line-Man. Tatsächlich ist er aber ein Wide Receiver. Den 40-Yard-Dash lief er in sensationellen 4,33 Sekunden, beim Bankdrücken wuchtete er die 102 Kilogramm 27 Mal rauf und runter. Seine Armspannweite von fast 2,10 Meter sind ein inoffizieller Combine-Rekord.

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Verletzungen verhindern bessere Zahlen am College

Beeindruckende Zahlen, die für einen enormen Rummel um Metcalf sorgten. Doch was ist tatsächlich dran an dem Hype um den Receiver? Bei genauerer Betrachtung gibt es nämlich durchaus Gründe, daran zu zweifeln, dass D.K. Metcalf ein kommender NFL-Superstar ist.

"Nur weil mein man ein athletischer Freak ist, ist man nicht auch gleich ein großartiger Spieler", twitterte etwa Tom Luginbill, ein Talent-Scout und Analyst  für CFB und ESPN. Man müsse sich nur die Videos von Metcalf anschauen, führte Luginbill weiter aus und verwies auf die schwachen Zahlen, die der Receiver am College vorzuweisen hatte.

In drei Spielzeiten für Ole Miss fing Metcalf 67 Bälle für 1.228 Yards und 14 Touchdowns. Auch wenn seine erste Saison früh durch eine Fußverletzung und die dritte durch eine Nackenverletzung vorzeitig beendet wurden, sind das nicht die Zahlen eines kommenden Superstars. Als "geringfügig produktiv" bezeichnete Luginbill Metcalfs Zeit am College.

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Ist der niedrige Körperfettanteil ein Grund für Verletzungen?

Und natürlich ist auch die Verletzungsanfälligkeit ein Thema. Selbst die eigentlich unglaublichen 1,6 Prozent Körperfett, die angeblich bei Metcalf beim Combine gemessen wurden, werden von Experten kritisch gesehen. "Sollten wir uns freuen, dass D.K. Metcalf bei 1,6 Prozent ist, selbst wenn das wahr ist? Die Antwort ist nein. Damit hat man ein unfassbar hohes Verletzungsrisiko", erklärte Physiotherapeut Jeff Cavaliere, der regelmäßig mit NFL-Profis arbeitet.

Die Explosivität und Kraft Metcalfs stehen außer Frage, aber selbst seine Leistungen beim Combine waren nicht in allen Bereichen überragend. Im 3-Cone Drill und dem 20-Yard-Shuttle, Disziplinen, die weniger populär sind und weniger Aufmerksamkeit bekommen, zeigte der 21-Jährige erstaunlich schwache Leistungen.

In zwei Tests langsamer als Tom Brady

Im 3-Cone-Drill, wo drei Hütchen in L-Form aufgestellt werden, abgelaufen werden müssen und es vor allem auf Beschleunigung, Gleichgewicht und schnelle Richtungswechsel aufkommt, erzielte Metcalf eine Zeit von 7,38 Sekunden. Zum Vergleich: Tom Brady bewältigte den 3-Cone-Drill im Jahr 2000 bei seinem fast schon legendär schlechten Combine in 7,2 Sekunden. Auch beim 20-Yard-Shuttle, wo es um Seitwärtsbewegung, schnelle Starts und Stops geht, war Metcalf mit 4,5 Sekunden langsamer als Brady (4,38 Sekunden).

Das Beispiel Tom Bradys zeigt aber auch, dass die Leistungen beim Combine nur bedingt aussagekräftig für die folgende NFL-Karriere sind. Schließlich ist Brady 19 Jahre später mit sechs Super-Bowl-Ringen der vielleicht beste Spieler aller Zeiten.

Wo die Reise für D.K. Metcalf hingeht, wird sich in der kommenden Saison zeigen. Egal bei welcher Franchise er auch landet, der Receiver wird zeigen müssen, dass er seine Kraft und Schnelligkeit auch effektiv auf dem Spielfeld nutzen kann. Ansonsten besteht die Gefahr, dass er nur für seine außergewöhnlichen Leistungen beim Combine in Erinnerung bleiben wird.

Christian Stüwe

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