Inhalte des Schreibens an Franchise offenbart
Drohung an Washington Redskins? Sponsor "FedEx" würde offenbar Schriftzug am Stadion entfernen
- Aktualisiert: 10.07.2020
- 20:04 Uhr
- ran.de
"FedEx" stellt den Washington Redskins bei der geforderten Namensänderung offenbar ein Ultimatum. Dabei geht es um einen Schriftzug am Stadion des Teams.
Washington D.C./München - Das Statement umfasste nur einen Satz. "Wir haben dem Team in Washington die Bitte mitgeteilt, den Teamnamen zu ändern", ließ Sponsor "FedEx" die Öffentlichkeit von der eigenen Forderung wissen, die Washington Redskins umgehend umzubenennen.
Um die alles andere als schmeichelhafte Umschreibung der amerikanischen Ureinwohner wird seit Wochen gerungen. Mal wieder. Aber diesmal in einer selten erlebten Emotionalität. Immer lauter und zahlreicher werden die Stimmen der Redskins-Gegner.
"FedEx" würde Namensschriftzug am Stadion entfernen
Zu denen eben auch der Namensgeber des Stadions der Franchise zählt. Zwar läuft der 1999 abgeschlossene Vertrag mit einem Volumen von 205 Millionen US-Dollar noch bis 2026, doch das Logistikunternehmen soll mit der Entfernung des Schriftzugs "FedExField" nach der anstehenden Saison gedroht haben, falls die Redskins an ihrem Namen festhalten sollten.
Dies habe die Leitung der Rechtsabteilung von "FedEx" in einem zweiseitigen Schreiben der Leitung der Rechtsabteilung der Franchise mitgeteilt, berichtet die "Washington Post". Auf eben diese Nachricht spiele das eingangs beschriebene Statement an.
Klubname könne "FedEx"-Ruf beschädigen
In der Botschaft an den Klub steht demnach, der kontrovers diskutierte Teamname berge das Risiko, den Ruf von "FedEx" zu beschädigen und stehe im Widerspruch zu dessen Engagement für eine integrativere Gesellschaft. Das Schreiben oder vielmehr das dazugehörige Statement verfehlten ihre Wirkung zumindest nach außen hin keineswegs.
So verbannten kurz darauf der Sportartikelhersteller "Nike" und der Online-Versandriese "Amazon" sämtliche Artikel des Teams aus dem Sortiment. Weitere Sponsoren des Klubs bezogen ebenfalls Stellung, so kommentierte der Getränkehersteller "Pepsi": "Wir glauben daran, dass der Zeitpunkt für einen Wandel gekommen ist."
Externer Inhalt
"FedEx" will den Mensch immer an erste Stelle setzen
Die "Post" habe Kenntnis vom Inhalt des "FedEx"-Schreibens durch eine nicht näher benannte Person erhalten. Diese habe die Nachricht gelesen, sei jedoch nicht befugt, sie weiterzuverbreiten oder öffentlich darüber zu sprechen.
In dem Schreiben betone das Unternehmen auch seine Philosophie, wonach der Mensch immer an erster Stelle stehe. Somit würden Vielfalt und Inklusion unterstützt. Weshalb "FedEx" gegenüber seinen Aktionären, Teammitgliedern und Kunden verpflichtet sei, sicherzustellen, dass die Werte auch von allen Geschäftspartnern geteilt würden.
Auch Gedanke an Kunden spielt in die Argumentation
Die Verbindung zum heftig kritisierten Teamnamen gefährde schlicht das Vorhaben, "FedEx"-Kunden dem Unternehmen gegenüber positive Gefühle zu vermitteln und die angebotenen Dienste gern nutzen zu lassen. Auch dies sei ein Grund für das Ultimatum, das der Franchise gestellt werde.
Zum Abschluss des Schreibens drückt "FedEx" seine Hoffnung aus, durch eine Namensänderung eine deutlich positivere Wahrnehmung des Teams in der Öffentlichkeit erreichen, den Ruf des Teams wiederherstellen und die eigenen Bedenken verringern zu können.