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Ex-Rennfahrer Samuel Oram-Jones hofft bei NFL-Draft auf den großen Wurf

  • Aktualisiert: 29.04.2022
  • 17:51 Uhr
  • ran.de / Franziska Wendler
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© twitter.com/CFL/twitter.com/SamuelOramJones

Samuel Oram-Jones duellierte sich im Kartsport jahrelang mit Formel-1-Größen wie Max Verstappen und George Russell. Nach einer Geschichte voller Umwege hofft er beim NFL-Draft auf seine Chance.

München - Als Samuel Oram-Jones klein war, gab es für ihn nur einen Traum: Formel-1-Fahrer werden.

Und der Brite war auf dem besten Weg dahin. Während seiner Zeit im Kartsport war er Teamkollege von Max Verstappen und George Russell. Gegen Ferrari-Star und WM-Leader Charles Leclerc, McLaren-Fahrer Lando Norris und Aston-Martin-Pilot Lance Stroll fuhr er Rennen. 

Zweimal durfte er sich über den Gewinn des Lewis Hamilton True Grit Awards freuen – verbunden mit wertvollen Rennfahrertipps des siebenmaligen Weltmeisters. Oram-Jones arbeitete im Simulator für Red Bull und gehörte dem Young Driver Programme von McLaren an. Die besten Voraussetzungen also, um eine große Motorsport-Karriere zu starten. 

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Verstappen und Russell früher Teamkollegen

"Als ich das letzte Mal im Kart fuhr, landete ich bei einem Rennen in Spanien auf Platz 2. Auf Platz 5 war George Russell, und der ist jetzt in der Formel 1. Es gibt einige Jungs, mit denen ich im gleichen Team und unter dem gleichen Dach gefahren bin. Ich war genauso gut wie sie und jetzt machen sie andere Sachen", erklärte er im Interview mit dem "Mirror" und fügte an, dass ihn Leclerc nur um zwei Zehntel geschlagen habe.

Für eine große Formel-1-Karriere hat es bei dem Briten dennoch nicht gereicht. So musste er sich auf seine schulische Bildung konzentrieren. "Die Entscheidung wurde für mich getroffen", so der Sportler: "Sie wurde nicht wirklich von mir getroffen, aber ich musste auf die Universität gehen, und das habe ich getan. Um später im Familienbetrieb mitarbeiten zu können, brauchte ich ein gewisses Maß an Bildung."

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Statt irgendwann dem Formel-1-Zirkus anzugehören, stand für den heute 20-Jährigen Pauken auf dem Programm. "Damals war es eine große Schande für mich. Ich hatte mein ganzes Leben lang Sport getrieben und jeder Tag drehte sich um den Rennsport, bis zu dem Tag, an dem es nicht mehr so war."

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Zufällig zum American Football

Die durch den fehlenden Rennsport entstandene Lücke musste er an der Durham University in England anderweitig füllen, und tat dies mit der Anmeldung zu einem American-Football-Probetraining. Dass dies eine neue Tür in seinem Leben öffnen wurde, ahnte er freilich nicht.

"Ich bin zufällig, ohne besonderen Grund zu den Tryouts gegangen. Ich dachte, ich kenne die Regeln nicht, ich habe es noch nie gespielt, aber diese Jungs scheinen cool zu sein, warum nicht." Die richtige Position für den Speedster war schnell gefunden: Running Back.

Eine Entscheidung, die sich bezahlt machte. Zwei US-Running-Backs erkannten in ihm Potenzial und förderte ihn. Schon in seinem zweiten Jahr wurde er mit seinem Team britischer Meister und steuerte im Endspiel den entscheidenden Touchdown bei.

Und obwohl beide Sportarten auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeiten zu haben scheinen, Oram-Jones konnte schnell welche finden. "Es gibt definitiv Ähnlichkeiten in meiner Denkweise, vor allem beim Football. Ich versuche einfach, so schnell wie möglich von A nach B zu kommen und allem auszuweichen, was sich mir in den Weg stellt", so der Running Back.

Und weiter: "In gewisser Weise ist die Tiefenwahrnehmung und die Wahrnehmung von Objekten, die sich um einen herum bewegen, beim Rennfahren und beim American Football sehr ähnlich. Vor allem, weil ich einen Helm trage und in meinem Raum bin. Von einem Punkt zum anderen zu gehen, zu wissen, wo ich sein soll und so schnell wie möglich dorthin zu kommen – das ist dasselbe wie im Motorsport."

Tipps von Titans-Coach Vrabel

Nach seinem Meister-Erfolg in England verschlug es ihn wenig später in die Vereinigten Staaten. Er nahm an einem Pro Football Hall of Fame International Camp teil, zog das Interesse von Division-2-College-Teams auf sich. In der Folge schrieb er an Coaches aller Colleges E-Mails – bekam aber nicht eine einzige Antwort.

Dennoch schrieb sich der Brite für ein Masterstudium in Finanzmathematik an der Vanderbilt Universität ein. Die Absage des dortigen Football-Teams nahm er jedoch nicht hin. So besuchte er sogar die Preseason der Tennessee Titans, nur um zu sehen, wie sich ein NFL-Team vorbereitet.

Der Running Back sprang sogar über einen Zaun, um mit Head Coach Mike Vrabel zu sprechen. "Ich habe nur versucht, mich zu präsentieren. Ich habe ihm gesagt, dass ich britischer Meister bin, dass ich glaube, dass ich auf meiner Position das Beste bin, was Großbritannien zu bieten hat, und habe ihn gefragt, wie ich von meinem Punkt aus dorthin kommen kann, wo seine Jungs sind."

Der Cheftrainer der Titans gab dem forschen Youngster in der Folge einen gut gemeinten Rat mit auf den Weg. So erklärte er, Oram-Jones solle sich College-Filmaufnahmen besorgen und mit dem Vanderbilt-Head-Coach sprechen.

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Coaches wollten Oram-Jones brechen

Bei diesem ergatterte er sogar ein Probetraining. "Es waren etwa 15 Coaches anwesend und nur ich, und sie haben mir an diesem Tag so viel zugemutet. Jede Route, jede Übung, zweimal hintereinander, ohne Pause. Später im Jahr habe ich von den Trainern erfahren, dass sie nur versuchten, mich zu brechen, damit ich sie in Ruhe lasse."

Gebrochen haben sie den willensstarken Ex-Rennfahrer nicht, einen Platz im Team bekam er aber auch nicht. Stattdessen durfte er dem Team als Scout Team Player beitreten. Seine Aufgabe dabei: Den Game Plan des kommenden Gegners durchspielen, um die Startaufstellung vorzubereiten.

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Training mit Frank Gore

Dann folgte der nächste Einschnitt. Weil ihm auch im darauffolgenden Jahr kein Platz im Team garantiert gewesen wäre, schrieb er sich an der USC für einen anderen Master-Studiengang ein. Doch ein Beinbruch beim Training in der Woche des Eröffnungsspiels machte seine Pläne im ersten Jahr zunichte.

Aufgeben kam und kommt für den Briten jedoch nicht in Frage. Zwar bekam er in der Folge wenig Spielzeit, wurde aber mit dem USC Scout Team Player of the Year Award der Offense ausgezeichnet. Im berühmten Los Angeles Memorial Coliseum lief er vor zehntausenden Fans auf – ein unvergessliches Erlebnis.

"Ich habe mich durch Verletzungen gekämpft, ich musste mich durch Dinge kämpfen, die man von einem einzelnen Spieler niemals erwarten würde. Das Team ist dankbar dafür, ich werde jetzt immer ein Teil des Teams sein."

Auch auf die Unterstützung eines legendären Running Backs konnte der Brite bauen. So wurde er von Frank Gore, dem Dritten in der All-Time-Rushing-Liste der NFL, betreut. "Frank Gore hat mich wirklich unter seine Fittiche genommen, damit hatte ich wirklich Glück. Er hält mich für einen guten Spieler, er glaubt, dass ich spielen kann", so der Sportler.

Im vergangenen Jahr, als sich Gore auf die Jets vorbereitete, trainierte Omar-Jones mehrmals wöchentlich mit der NFL-Legende.

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Hoffen auf den NFL-Draft

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Und sollte es nicht klappen, bleiben der USC Pro Day und die Möglichkeit, als ungedrafteter Spieler zu einem Team zu kommen. "Mein Ziel ist es, einfach einen Fuß in die Tür zu bekommen. Viele Leute sagen: Wenn das nicht klappt, was machst du dann? Aber ich gebe nicht auf. Die NFL ist mein Ziel."

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