Kommentar zum Vertrag des Quarterbacks
Green Bay Packers: Mega-Vertrag für Jordan Love ist eine riskante Wette auf die Zukunft - ein Kommentar
- Aktualisiert: 27.07.2024
- 18:41 Uhr
- Christian Stüwe
Die Green Bay Packers machen den Quarterback zum bestbezahlten Spieler der NFL und gehen damit ein gehöriges Risiko ein. Ein Kommentar.
Die Green Bay Packers haben Jordan Love zum bestbezahlten Spieler in der Geschichte der NFL gemacht.
Zahlen die durchaus überraschen, wenn man bedenkt, dass Love in seiner ersten Saison als Starter kaum mehr als eine halbe Saison wirklich stark gespielt hat.
Der Erstrunden-Pick aus dem Draft 2020 führte die Packers in der vergangenen Saison nach einem schwierigen Start noch in die Playoffs und spielte dort beim Sieg am Wild-Card-Wochenende gegen die Dallas Cowboys groß auf.
Das Wichtigste in Kürze
Offenbar haben diese Leistungen bereits ausgereicht, um die Verantwortlichen in Green Bay davon zu überzeugen, dass Love der richtige Quarterback ist, um in die großen Fußstapfen seiner Vorgänger Brett Favre und Aaron Rodgers zu treten.
Denn eines ist klar: Die Packers zahlen Love nicht für das, was er ist. Sondern für das, was er werden kann und werden soll: der nächste Franchise-Quarterback, der eine Ära in Wisconsin prägt.
Der Mega-Vertrag für den Shootingstar ist deshalb eine riskante Wette auf die Zukunft. Wächst Love tatsächlich zu einem Quarterback vom Format eines Favres oder Rodgers heran, haben die Verantwortlichen um General Manager Brian Gutekunst alles richtig gemacht. Schließlich ist Kontinuität auf der Quarterback-Position der Schlüssel zum Erfolg in der NFL.
Loves Vertrag birgt einige Risiken
Dem gegenüber stehen aber einige große Risiken. Was ist, wenn Love die Hoffnungen nicht erfüllen kann? Oder sich verletzt? Dann wird Loves Vertrag zur Belastung. Die Packers hatten bislang eine sehr günstige Offensive mit vielen jungen Spielern. In Zukunft geht nun ein nicht unerheblicher Teil des Cap Space für Loves Vertrag drauf.
Und die anderen jungen Spieler wollen schließlich auch früher oder später bezahlt werden. Loves neues Arbeitspapier wird deshalb in den nächsten Jahre großen Einfluss auf Green Bays Personalentscheidungen haben. Der Quarterback ist deshalb beinahe dazu verdammt, abzuliefern. Tut er es nicht, werden die Packers Probleme bekommen.
Unterm Strich ist Loves Vertrag aber auch ein weiterer Beleg dafür, wie überhitzt der Quarterback-Markt in der NFL derzeit ist. Tua Tagovailoa unterschrieb erst Stunden zuvor einen Monster-Vertrag bei den Miami Dolphins, die Jacksonville Jaguars statteten Trevor Lawrence mit einem hochdotierten Arbeitspapier aus.
Wie Love haben auch diese beiden Quarterbacks vielversprechende Ansätze gezeigt, müssen aber erst noch belegen, dass sie ihre Teams wirklich dauerhaft zum Erfolg führen können.
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Mahomes' Vertrag als Vorbild?
Bezeichnend ist, dass mit Patrick Mahomes der derzeit erfolgreichste und wohl auch beste Quarterback der NFL nicht mal in der Top 10 der Topverdiener auf seiner Position auftaucht.
Der Spielmacher der Kansas City Chiefs hatte bereits im Juli 2020 einen damals wegweisenden Zehnjahresvertrag über 450 Millionen Dollar unterschrieben und ist damit im Moment fast schon günstig unterwegs.
Gut möglich, dass sich diese Entwicklung fortsetzt und die Gehälter in naher Zukunft noch weiter steigen werden. Weshalb es aus dieser Perspektive für die Packers durchaus Sinn macht, jetzt das Risiko einzugehen und Love für die nächsten Spielzeiten zu binden.
Ob diese Wette auf die Zukunft aber tatsächlich aufgeht, werden erst die nächsten Jahre zeigen.