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Joe Burrow wie Tom Brady? Quarterback lässt Cincinnati Bengals bei Verhandlungen hoffen
- Aktualisiert: 22.05.2023
- 13:08 Uhr
- ran.de
Aussagen von Joe Burrow bezüglich seiner Vertragsverlängerung sorgen für Aufmerksamkeit. Der Quarterback will bei den Verhandlungen auch den Verbleib seiner Top-Receiver berücksichtigen. Damit erinnert er an einen gewissen Tom Brady.
Von Leopold Grünwald
Etwas mehr als drei Jahre ist es her, dass die Cincinnati Bengals Joe Burrow mit dem ersten Pick des Drafts 2020 auswählten.
Frisch nach dem Gewinn der College-Meisterschaft mit den LSU Tigers galt der Quarterback als absoluter Heilsbringer und Stand heute muss man sagen, dass er die Erwartungen übererfüllt hat.
In seiner Rookie-Saison nach einem vielversprechenden Start von einer schweren Saison ausgebremst, führte der damals 25-Jährige die Bengals schon in seinem zweiten Jahr in der NFL in den Super Bowl.
Den Ruf der grauen Maus und des ewigen Verlierers ist die Franchise quasi mit Ankunft Burrows losgeworden, denn das Team spielt nicht nur erfolgreichen, sondern auch noch spektakulären Football.
Triumvirat aus Ausnahmekönnern
Mit den Wide Receivern Ja'Marr Chase und Tee Higgins hat Cincinnati zwei Anspielstationen, die sich in der NFL vor niemandem verstecken müssen.
Der einzige Nachteil dieses hochveranlagten Triumvirats: Bei allen drei stehen in den nächsten Jahren Vertragsverlängerungen an.
Higgins Vertrag läuft nach der kommenden Saison aus. Burrow ist dank der Vereinsoption auf ein fünftes Jahr noch zwei Jahre an die Bengals gebunden und Chase wird spätestens nach der Saison 2025 Free Agent.
Angesichts der Summen, die aktuell für Spitzen-Quarterbacks und -Receiver gezahlt werden (müssen), droht Cincinnati angesichts des Salary Caps mindestens einen seiner Stars – im Zweifelsfall wohl Higgins – zu verlieren.
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Burrow erinnert an Brady
Doch es scheint Hoffnung für Bengals-Fans zu geben, dass das Trio zusammenbleiben kann.
Angesprochen auf seine Verlängerung und deren Effekt auf die Verträge anderer Spieler, wie Chase und Higgins, sagte Burrow Anfang der Woche auf einer Pressekonferenz: "Wenn du Leute im Team hast, die bezahlt werden müssen, hast du das immer im Kopf. […] Deswegen arbeiten wir daran, dass alles aufgeht."
Aussagen die Erinnerungen an Tom Brady wach werden lassen.
Der siebenfache Super-Bowl-Champion war in seiner gesamten Karriere dafür bekannt, bei Vertragsverlängerungen nicht nur auf den eigenen Geldbeutel zu achten, sondern die Handlungsfähigkeit seines jeweiligen Teams unter dem Salary Cap im Blick zu behalten.
Higgins hofft auf Verbleib
Mehr als einmal folgten verdiente Teamkollegen dem Beispiel des zukünftigen Hall of Famers und unterzeichneten teamfreundliche Vertragsangebote, anstatt höhere Offerten anderer Klubs anzunehmen, wobei auch die Chance auf einen Super Bowl eine Rolle gespielt haben dürfte.
Traut man den Äußerungen von Higgins gegenüber "The Athletic", scheint Burrows Vorbild bereits erste Früchte zu tragen.
Der Receiver sagte zu den Aussagen Burrows: "Es bedeutet viel, einen Anführer wie ihn zu haben, der sich um Jungs wie uns kümmert. Hoffentlich können wir lange zusammenbleiben und etwas aushandeln, damit die Bengals uns drei behalten können."
Doch die Ähnlichkeiten zwischen Brady und Burrow enden nicht beim Verhandlungsgebaren.
Brady und Burrow gewinnen Spiele mit Coolness
Wie der GOAT ist der Quarterback der Bengals nicht für überbordende Athletik bekannt und versetzt gegnerische Verteidigungen mit seinen Beinen nicht gerade in Angst und Schrecken.
Gleiches gilt für die Wurfkraft der beiden Quarterbacks, die nicht mit einem Josh Allen oder Patrick Mahomes zu vergleichen ist.
Stattdessen gewinnt Burrow Spiele, indem er immer wieder die richtigen Entscheidungen trifft und auch unter Druck cool bleibt – etwas, das auch Brady in seiner gesamten Karriere auszeichnete.
Der Hauptunterschied zum langjährigen Spielmacher der New England Patriots ist (noch) der Trophäenschrank.
Erster Titel für Burrow? Nur noch eine Frage der Zeit
Brady gewann in den ersten vier Jahren seiner Karriere dreimal den Super Bowl. Burrow verlor 2022 seinen ersten und bisher einzigen Auftritt im Endspiel gegen die Los Angeles Rams.
Gelingt es den Bengals ihren Quarterback und seine beiden Top-Receivern zusammenzuhalten, dürfte aber auch für ihn der erste Titel nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.