Kasim Edebali greift bei den New Orleans Saints an
Kasim Edebali bei den New Orleans Saints: Ganz gelassen zum Stammplatz
- Aktualisiert: 05.08.2016
- 10:24 Uhr
- ran.de / Martin Jahns
Kaum ein Deutscher hat so gute Chancen auf einen NFL-Startplatz wie Kasim Edebali bei den New Orleans Saints. Jetzt fühlt er sich richtig angekommen. Vorbilder sind die ganz Großen.
München/New Orleans - Kasim Edebali ist die Ruhe selbst. "Ich fühle mich gut, bewege mich gut und versuche, jeden Tag besser zu werden", erklärt der gebürtige Hamburger mit einem gewinnenden Lächeln seine Gemütslage am Rande des Training Camps seiner New Orleans Saints.
Vor seinem dritten NFL-Jahr ist der 26-Jährige ganz relaxed. Dabei ist der Outside Linebacker als Quarterback-Jäger auf dem Platz reines Dynamit. Mit fünf Sacks erarbeitete sich Edebali 2015 immer mehr Einsatzzeit. Vor der neuen Saison steht er so nah an einem Startplatz in der Defense wie nie.
Die große Chance zum Durchbruch
Zumal sein Hauptkonkurrent auf der Weak Side, Hau'oli Kikaha, mit einem Kreuzbandriss lange fehlen wird. So heißen die Konkurrenten für Edebali im Camp Obum Gwacham und Davis Tull. Beides ebenfalls Young Guns, die wie der 1,88-Meter-Mann in ihre dritte NFL-Saison gehen, die allerdings im vergangenen Jahr weniger Spielzeit bekamen als Edebali.
Auf den Konkurrenzkampf angesprochen, hat der Deutsche nur Lob für seine Mitstreiter übrig: "Wir drei sind ein gutes Team. Jeden Tag machen wir uns gegenseitig ein Stück stärker. Manchmal sehe ich Boom (Obum Gwacham, Anm. d. Red.) mit einem richtig guten Move, dann kommt wieder Tull und lobt eine gute Aktion von mir."
Miller und Freeney als Vorbilder
Um am Ende die Nase vorn zu haben, widmete sich Edebali in der Offseason der ausgiebigen Sichtung von Videotapes. Dazu gehörte auch, sich etwas von den Großen der Zunft abzuschauen: "Typen wie Von (Miller), der mit seiner Schulter unglaublich tief draufgehen kann, oder Dwight Freeney."
Gelernt hat Edebali aber auch aus eigenen Fehlern. "Als junger Spieler habe ich mir in den letzten Jahren immer einen Kopf darüber gemacht, ob meine Position stimmt und ich die Anweisungen richtig befolge", erinnert er sich zurück: "Aber unsere Coaches hämmern uns ein, dass jeder ein Auge auf seine Nebenmänner haben muss. Nur so kann man smart verteidigen."
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"Das Spiel fühlt sich langsamer an"
So manch ungestümen Tackle der Vergangenheit würde Edebali so heute wohl nicht mehr versuchen. Geduld und Timing rücken für ihn zunehmend in den Vordergrund. "In meinem Rookie-Jahr war ich nervös und habe ständig nachgedacht. Aber jetzt weiß ich, wie die Spiele laufen und was meine Teamkollegen machen", führt er aus.
Der Vorteil liegt für Edebali auf der Hand: "Das Spiel fühlt sich langsamer an. Man hat mehr Zeit." Sein neues Erfolgsrezept eben. In der Ruhe liegt die Kraft.
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