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Los Angeles Rams verlieren erneut: Willkommen zurück auf der Erde
- Aktualisiert: 16.11.2021
- 17:22 Uhr
- ran.de/Sebastian Kratzer
Trotz der Debüts von Odell Beckham Jr. und Von Miller verlieren die Los Angeles Rams zum zweiten Mal in Folge. Nach dem erfolgreichen Saisonstart ist die Franchise auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Vor Head Coach Sean McVay liegt in der Bye Week viel Arbeit.
München - Die Los Angeles Rams galten lange Zeit als das "Team to beat" in der laufenden NFL-Saison.
Kaum ein anderes Team strahlte zu Saisonbeginn so viel Dominanz aus wie das von Head Coach Sean McVay. Während die anderen Favoriten wie die Kansas City Chiefs und die Tampa Bay Buccaneers besonders in der Defensive Probleme offenbarten, galten die Rams auf beiden Seiten des Feldes top aufgestellt.
In den vergangenen beiden Spielen bröckelte dieses Bild jedoch. Gegen die Tennessee Titans und gegen die San Francisco 49ers setzte es herbe Niederlagen. Nun dürfte auch der letzte Ram verstanden haben, dass die Saison trotz des starken Beginns kein Selbstläufer wird.
Rams auf Suche nach der Identität
"Ich will nicht glauben, dass wir das Team sind, als das wir uns in den vergangenen zwei Wochen präsentiert haben", erklärte Coach McVay nach der krachenden Pleite gegen die 49ers im Monday Night Game: "Ich will es einfach nicht wahrhaben, auch wenn man eigentlich nur so gut ist, wie das letzte Spiel zeigt."
Und er gab zu: "Die letzten beiden Wochen haben uns geerdet".
Tatsächlich präsentierten sich die Rams zuletzt nicht wie das unangreifbare Spitzenteam, wie es in den ersten Wochen den Eindruck machte. Besonders in der Offensive stotterte der Motor gewaltig.
Brachten Matthew Stafford und Co. zuvor im Schnitt über 29 Punkte auf die Anzeigetafel, waren es in Woche neun und zehn nur 26 - an beiden Spieltagen zusammen. Auch der Spielmacher selbst wirkt nicht mehr so frei wie in den Wochen zuvor.
Stafford: "Will besser werden, um das Team anzuführen"
Dabei steht der Quarterback, der vor der Saison von den Detroit Lions in die Stadt der Engel verschifft wurde, sinnbildlich für den kleinen Einbruch. Über die ersten acht Wochen kam Stafford auf 22 Touchdowns bei nur vier Interceptions. Damit galt er lange auch als möglicher MVP-Kandidat.
Dem Routinier unterlaufen nun jedoch immer häufiger Fehler. So leistete er sich ingesamt vier Interceptions gegen die Titans und die 49ers. Die Leichtigkeit scheint endgültig verflogen zu sein. "Wir müssen uns über die ersten zehn Spiele Gedanken machen", sagte er nach dem Niners-Spiel gegenüber "ESPN".
"Ich muss den Kopf etwas frei bekommen, um dann wieder gestärkt und neu aufgeladen zurückkehren zu können", so der 33-Jährige. Nach der Bye Week steht für die Rams die schwere Partie bei den Green Bay Packers auf dem Programm.
Für Stafford ist dabei klar: "Ich muss sowohl die guten als auch die schlechten Sachen reflektieren. Ich will wieder besser werden, um das Team anzuführen." Zumal Los Angeles beim anstehenden Restprogramm eine gute Führung gebrauchen kann.
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Starker Saisonbeginn nur Blendgranaten?
Ein Blick auf den Spielplan der Rams zeigt: Der schwere Teil der Regular Season steht erst bevor. Kritiker werfen den Rams vor, einen Großteil der Siege gegen schwächere Gegner in der NFL geholt zu haben.
Tatsächlich war erst ein Sieg gegen ein Team mit positiver Bilanz (nach zehn Spielen) dabei. Zwar schlugen die Rams hier mit Tom Brady und den Buccaneers den amtierenden Super-Bowl-Champion, doch dem gegenüber stehen gleich mehrere Siege mit wenig Aussagekraft.
Erfolge gegen die Chicago Bears, Seattle Seahawks, New York Giants, Detroit Lions und Houston Texans gelangen in dieser Spielzeit auch einigen anderen Mannschaften. Zudem ging das wichtige Division-Duell gegen die Arizona Cardinals deutlich verloren.
Neben dem Packers-Kracher warten auf LA mit den Rückspielen gegen die Cardinals und 49ers sowie den Partien gegen die Baltimore Ravens und Minnesota Vikings noch weitere schwere Duelle. Während der Bye Week muss sich McVay einen Plan überlegen, wie er das Star-Ensemble wieder auf einen Nenner bekommt.
McVay fordert: Stars müssen liefern
Dass die Rams spätestens nach den Verpflichtungen von Odell Beckham Jr. und Von Miller einen der besten Kader der Liga haben, ist unbestritten. Der Coaching-Staff muss dafür sorgen, dass die Star-Spieler ihre PS auch auf die Straße bekommen.
McVay machte seinen Spielern bereits eine deftige Ansage: "Wir haben nicht genügend Plays gemacht. Unsere besten Spieler performen derzeit nicht wie gewohnt", so der 35-Jährige. Der Auftrag für die Superstars ist klar: Trotz der hochkarätigen Neuzugänge gibt es keine Ausreden.
Von seinen Stars erwarte sich McVay nun nach der Bye Week eine Reaktion, um eine mögliche Krise im Keim zu ersticken: "Die letzten Spiele werden nur so viel Schaden anrichten, wie wir zulassen. Wir werden rausgehen und verdammt nochmal zurückschlagen!"
Die Rams haben es selbst in der Hand, wie sie mit dem ersten großen Rückschlag der Saison umgehen. Gelingt es McVay und Stafford, den Schalter umzulegen, hat das Team das Potenzial zum absoluten Favoriten auf den Super Bowl. Die vergangenen Wochen offenbarten jedoch auch die andere Seite der Medaille.
Für den Moment sind die Rams auf dem Boden der Tatsachen angekommen.
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