Sonntag ab 18 Uhr live auf ProSieben MAXX
Miami Dolphins at New England Patriots: Spiel eins nach Brady
- Aktualisiert: 13.09.2020
- 11:49 Uhr
- ran.de / Sebastian Mühlenhof
Die New England Patriots starten am Sonntag (ab 18:00 Uhr live auf ProSieben MAXX und im Livestream auf ran.de) in ihre erste Saison dieses Jahrtausends ohne Tom Brady. Zum Auftakt treffen sie auf die Miami Dolphins, die beim Neuanfang auf Ex-Patriots setzen.
München/Miami - Es wird ein ungewohntes Bild sein, nicht die Nummer 12 bei den New England Patriots auf der Quarterback-Position zu sehen.
Tom Brady verließ im Frühjahr Boston, ging zu den Tampa Bay Buccaneers und hinterlässt eine große Lücke. Während vieles zunächst auf den letztjährigen Rookie Jarrett Stidham als Brady-Nachfolger hindeutete, holte Bill Belichick Anfang Juli den vertragslosen Superstar Cam Newton ins Team.
Newton wurde nach einer starken Leistung im Training Camp zum Starter berufen und ist somit der direkte Brady-Nachfolger. Zum Auftakt gegen die Miami Dolphins (ab 18:00 Uhr live auf ProSieben MAXX und im Livestream auf ran.de) wird sein Gegenüber der erfahrene Ryan Fitzpatrick sein, die Dolphins lassen Top-Talent Tua Tagovailoa zunächst auf der Bank.
ran.de blickt auf das Duell der beiden Teams voraus.
Die wichtigsten Personalien und Storys
Cam Newton is back
Natürlich werden sich alle Augen auf den MVP von 2015 richten. Er ist der Nachfolger des vielleicht besten Quarterbacks in der Geschichte der NFL. Die Fußstapfen, in die er tritt, sind riesengroß und fast nicht auszufüllen. Newton wird dennoch zeigen wollen, dass er es noch drauf hat. Dabei hinterließ er laut US-Medienberichten bereits im Trainingslager einen sehr starken Eindruck.
"Er ist angekommen. Er hat sehr hart gearbeitet", lobte ihn Head Coach Bill Belichick. Das sind gute Nachrichten, denn Newton hatte in den vergangenen zwei Jahren einige Verletzungsprobleme. 2018 spielte er lange mit Schulterproblemen, unterzog sich sogar einer Operation an seiner Wurfschulter. 2019 war seine Saison bereits nach zwei Spielen beendet, als er sich eine Mittelfußverletzung zuzog und erneut operiert werden musste.
Der mobile Quarterback wird daher sehr motiviert sein, wieder auf dem Feld zu stehen, und es allen zeigen wollen. Er gibt dabei den Patriots eine neue Option in der Offense, zählt er im Laufspiel doch zu den besten Quarterbacks der NFL-Geschichte. Deswegen warten alle Experten gespannt darauf, wie Offensive Coordinator Josh McDaniels dieses Element in die Offense einbaut.
Bill Belichick vs. Brian Flores
Das Mastermind der Patriots trifft am Sonntag auf seinen Lehrling Brian Flores. Flores startete 2008 im zarten Alter von 27 Jahren bei den Patriots seine Trainerkarriere, nachdem er bereits seit 2004 als Scout für die Franchise aus Boston gearbeitet hatte. 2019 entschied sich Flores dann zum Wechsel nach Miami, um den dortigen Neuaufbau einzuleiten.
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Dabei gelang ihm zum Ende der letztjährigen Regular Season auch ein 27:24-Sieg gegen sein altes Team - und das sogar im Gillette Stadium in Foxborough. Sollte Flores mit seinen Dolphins, die zwei der letzten drei Spiele gegen die Patriots gewinnen konnten, erneut ein Auswärtssieg gelingen, hätten die Patriots saisonübergreifend zum ersten Mal seit 1995 drei Niederlagen in Folge im heimischen Stadion kassiert.
Die Dolphins als Patriots 2.0
Brian Flores ist aber nicht das einzige ehemalige Mitglied der Franchise aus Boston, das es nach Florida verschlagen hat. Gleich acht Ex-Spieler stehen im aktuellen 53-Mann-Kader der Dolphins. Die namhaftesten Spieler sind Center Ted Karras, Linebacker Kyle Van Noy und Defensive Back Eric Rowe. Dabei fällt auf, dass es bis auf Karras nur Defense-Spieler sind und sie entweder Linebacker (vier Spieler) oder Cornerbacks (drei) sind.
Hinzu kommen noch drei weitere ehemalige Coaches der Patriots, die jetzt bei den Dolphins unter Vertrag stehen. Der bekannteste Name ist dabei Defensive Coordinator Josh Boyer. Dieser war 13 Jahre lang in verschiedenen Positionen bei den Patriots tätig, verließ Boston zusammen mit Flores und wurde in diesem Frühjahr zum Defensive Coordinator befördert.
Nicht so lange waren Tight End Coach George Godsey (2011 bis 2013) und Quality Control Coach Mike Judge (2005 bis 2006) in New England.
Das Warten auf Tua
Die Dolphins werden am Sonntag mit Ryan Fitzpatrick auf der Quarterback-Position starten. Er ist jedoch nur der Platzhalter, bis Rookie Tua Tagovailoa bereit für die NFL ist. Der 22-Jährige wurde von den Dolphins an Position fünf des diesjährigen Drafts gepickt und soll die Franchise in eine glorreiche Zukunft führen.
Fitzpatrick weiß das und outete sich bereits als Tuas "größter Cheerleader". Der Rookie wird im Laufe der Saison starten, aber nicht gegen die Patriots. Flores weiß nämlich, dass Belichick gegen junge Quarterbacks enorm stark ist und sie regelmäßig verwirrt. Erinnert sei hierbei an Sam Darnold, der 2019 beim Spiel gegen die Patriots laut eigener Auskunft "Geister" sah.
Patriots mit den meisten Opt-outs
Die Patriots müssen neben zahlreichen Abgängen wie Jamie Collins und Kyle Van Noy auch auf acht Spieler verzichten, die die Saison wegen des Coronavirus aussetzen. Mit Linebacker Dont'a Hightower, Safety Patrick Chung und Right Tackle Marcus Cannon werden dem Team wichtige Stützen nicht zur Verfügung stehen.
Diese Verluste sind nur schwer aufzufangen. In der Defense werden dabei vor allem junge Spieler wie Linebacker Ja'Whaun Bentley, der 2018 gedraftet wurde und bisher nur Rotationsspieler war, gefragt sein. Aus deutscher Sicht erfreulich ist hingegen, dass durch den Opt-out von Danny Vitale der Stuttgarter Jakob Johnson der einzige verbliebene Fullback im Roster ist. Daher wird Johnson viel Spielzeit bekommen und kann beweisen, dass er auch 2021 der Starter sein sollte.
So lief das Trainings-Camp
New England Patriots
Natürlich wurde in Foxborough in den vergangenen Wochen viel auf den Kampf um den Posten des Starting-Quarterbacks geschaut. Dort konnte Newton entsprechend überzeugen, Jarrett Stidham eher nicht. Daher wurde mit Brian Hoyer ein dritter Signal Caller im Kader gehalten.
Sorgen machen vor allem die Wide Receiver. Das Scouting-Portal "Pro Football Focus" gab der Positionsgruppe die schlechteste Note, die es jemals für die Receiver-Gruppe eines Teams ausstellte.
Viel Hoffnung auf Besserung dürfen sich Pats-Fan aber wohl nicht machen, die Berichte sind schlecht. Allen voran N'Keal Harry enttäuschte im Camp demnach auf ganzer Linie und schaffte es, in einem einstündigen Scrimmage Training keinen einzigen Ball zu fangen. Mohamed Sanu wurde wegen schlechter Leistung entlassen und auch Damiere Byrd, Devin Ross und Jakobi Meyers konnten wohl nicht konstant überzeugen.
Besser machten es da die jungen Defense-Spieler. Safety Kyle Dugger hinterließ einen starken Eindruck und könnte möglicherweise neben Devin McCourty starten. Gleiches gilt für die Rookie-Linebacker Josh Uche und Anfernee Jennings. Sie profitieren vom Fehlen der letztjährigen Starter und könnten schon gegen Miami von Anfang auf dem Feld stehen. Zudem gelten auch Outside Linebacker Chase Winovich und Defensive End Deatrich Wise als Breakout-Kandidaten.
Miami Dolphins
Die Miami Dolphins haben in der Offseason viel Geld und auch Draft Picks in die Defense investiert. Die Unit hatte 2019 sage und schreibe 494 Punkte zugelassen - mehr als jemals eine Dolphins-Defense zuvor. Im Trainingslager konnte sich Cornerback Noah Igbinoghene, diesjähriger Erstrundenpick, in den Vordergrund spielen. Er startet möglicherweise auch in Boston, denn Xavien Howard fehlte aufgrund einer Knieverletzung lange, sein Einsatz steht noch auf der Kippe.
Einen guten Eindruck hinterließ offenbar Tagovailoa, trotz einiger schlechter Würfe. Seine Zelte abbrechen musste hingegen Josh Rosen, der nach fehlenden Trade-Angeboten entlassen wurde. Aktuell befindet er sich im Practice Squad der Tampa Bay Buccaneers und darf von Brady lernen.
Besser als Rosen machte es Siebtrundenpick Malcom Perry. Der flexible Wide Receiver könnte von den Opt-outs von Albert Wilson und Allen Hurns profitieren und als Slot Receiver starten. Auch Guard Solomon Kindley, diesjähriger Viertrundenpick, konnte sich wohl nachhaltig für die Startelf empfehlen.
Fantasy-Tipp: Cam Newton
Der hart arbeitende Newton ist beim NFL Fantasy Manager die Wahl, der ihr am ehesten vertrauen sollte. Zwar fehlen ihm neben Julian Edelmann verlässliche Receiver, doch ein fitter Cam Newton kann auch selbst den Ball in die Hand nehmen und für einige Yards (oder sogar in die Endzone) laufen. Das macht ihn zu einer interessanten Option.
Sebastian Mühlenhof
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