Moritz Böhringer: Die Wohlfühl-Zeit ist vorbei

Minnesota/Vikings - Moritz Böhringer ist bei den Minnesota Vikings angekommen. Am Freitag begann das Mini Camp für die Rookies der NFL-Franchise.

Und der 22-Jährige bekam direkt einen Vorgeschmack vom rauen Alltag in der besten Football-Liga der Welt. Vikings-Head-Coach Mike Zimmer machte dem Wide Receiver eine deutliche Ansage.

"Diese Wohlfühl-Geschichte ist jetzt vorbei", sagte Zimmer: "Ich möchte dieses Kapitel beenden, um ehrlich zu sein. Ich möchte, dass er hier ist, um Football zu spielen. Und nicht um eine Berühmtheit zu sein."

Er habe ihm seine Meinung über Auftritte in TV-Shows gesagt, führte Zimmer aus: "Jetzt ist Football angesagt, es ist Zeit zu arbeiten."

Böhringer muss sich an das Tempo gewöhnen

Böhringer stimmt seinem neuen Chef im Gespräch mit Journalisten zu. "Ich möchte mich jetzt voll auf Football konzentrieren", erklärte er: "Ich muss mich an die Geschwindigkeit gewöhnen, das Tempo ist höher."

Als erster Spieler überhaupt war der Receiver der Schwäbisch Hall Unicorns direkt aus einer europäischen Liga gedrafted worden. Die Vikings zogen Böhringer an 180. Stelle in der sechsten Runde des Drafts.

Dieser märchenhafte Aufstieg sorgte sowohl in Deutschland wie auch in den USA für ein enormes mediales Interesse. Dem zurückhaltenden und bescheidenen Böhringer scheint dieser Trubel fast schon ein wenig unangenehmen zu sein.

Erstes Training am Freitag

Am Freitag konnte er dann erstmals zeigen, was er auf dem Platz drauf hat. Die Vikings stellten ein Video ins Netz, in dem Böhringer bei Sprints zu sehen war und wie er einige Bälle fing.

"So wie ich es heute gesehen habe, ist er ein sehr guter Ahtlet", sagte Zimmer: "Er muss jetzt lernen. Das ist hart gleich zu Beginn, aber auch nicht anders als für die anderen."

Die Offense sei für alle neu, erklärte Böhringer: "Das ist gut für mich. Aber wenn es allgemein um Football-Wissen geht, muss ich einiges aufholen."

Anruf vom großen Idol

Keine Frage, dem deutschen Receiver steht jede Menge Arbeit bevor. Da dürfte ein Anruf von Adrian Peterson für zusätzliche Motivation sorgen.

Wegen Videos des Star-Running-Backs hatte Böhringer überhaupt erst mit Football begonnen. Am Freitag begrüßte Peterson telefonisch den neuen Kollegen.

"Er ist ein wirklich netter Kerl", berichtete Böhringer. Er solle hart arbeiten und fokussiert bleiben, habe Peterson ihm als Ratschlag mit dem Weg gegeben.

Trotz aller Konzentration auf den Alltag bei den Vikings dürfte sich Böhringer in diesem Moment wieder wie im Märchen gefühlt haben.