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Patriots-Offensive formstark

Nach Sieg gegen Chiefs: Wie gut sind die New England Patriots wirklich?

  • Aktualisiert: 15.10.2018
  • 21:26 Uhr
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© Getty Images

Nach dem Stotterstart befinden sich Tom Brady und die New England Patriots wieder dort, wo sie hingehören - an der Spitze der AFC East. Mit dem dramatischen Last-Minute-Sieg gegen Patrick Mahomes und die Chiefs setzen die "Pats" ein Ausrufezeichen und feiern den dritten Sieg in Folge. Zu den Gründen für den Aufwärtstrend zählen eine Neuverpflichtung und ein alter Bekannter.

München/Foxborough - Sie hatten so eine Vorahnung. Sie wussten, dass es richtig schwer werden würde. Sie waren - wie so oft unter Trainer Bill Belichick - vorbereitet. "Wir haben die ganze Woche drüber gesprochen, das wir in dieser Saison noch kein enges Spiel hatten. Wir haben erwartet, dass dies ein solches Spiel werden könnte - und das wurde es auch", sagte Belichick nach dem 43:40-Heimsieg seiner New England Patriots gegen die Kansas City 

Es war der dritte Sieg nacheinander. Die Patriots, die nach der 10:26-Niederlage vor drei Wochen bei den Detroit Lions noch eine Bilanz von 1:2 aufwiesen, die in der Offensive so harmlos wirkten, wie lange nicht und die in der Defensive völlig überfordert schienen, sind vorerst wieder dort, wo sie eine gefühlte Ewigkeit schon sind: an der Spitze der AFC East. Doch wie gut sind diese Patriots im Herbst 2018 wirklich? Diese Frage ist auch nach sechs Partien immer noch nicht eindeutig zu beantworten.

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Dolphins und Colts als Aufbaugegner

Fakt ist, dass den Patrioten in ihrer Krise zu Saisonbeginn der Spielplan entgegenkam. Er war wie ein dringend benötigter Touchdown. Nach der Niederlage in Detroit hatte der Vizemeister drei Heimspiele nacheinander. Gegen die Miami Dolphins, die zwar mit einer 3:0-Bilanz nach Foxborough kamen, aber hier noch nie selbstbewusst auftraten und beim 38:7 der perfekte Aufbaugegner waren.

Nur vier Tage später waren die Indianapolis Colts zum Thursday Night Game zu Gast - ohne sieben verletzte Stammspieler und mit der Gewissheit, bei den Patriots in den Vorjahren immer regelmäßig verdroschen worden zu sein. So auch diesmal (38:24). Julian Edelman gab in diesem Spiel sein Saisondebüt. Der Wide Receiver und Lieblings-Anspieler von Tom Brady war die ersten vier Partien wegen Dopings gesperrt.

Nach der kurzen Woche hatte New England zehn Tage - drei mehr als Kansas City - Zeit, um sich für den Showdown zu präparieren. Für dieses "Track Meet", wie es viele vorausgesagt hatten. Und dieses Spektakel mit offenem Visier ist es letztlich auch geworden. Zusammen brachten es beide Teams auf einen Raumgewinn von 946 Yards. "Da standen heute zwei gute Teams auf dem Platz, die alles gegeben haben. Die Entscheidung fiel erst mit der letzten Aktion", sagte Belichick.

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Brady hat neue Waffen

Seine Offensive hat in den drei Heimspielen 119 Punkte erzielt. Denn Brady hat nun mehr Optionen als zu Saisonbeginn. Da ist zum einen Edelman. Zum anderen Sony Michel. Der Running Back, den Teile der Bostoner Medien bereits als "verschwendeten First Round Pick" abtaten, weil ihm die Dynamik und der schnelle erste Schritt fehlen würden, kommt allmählich ins Rollen. Gegen Miami, Indianapolis und Kansas City brachte er es im Schnitt pro Partie auf 105 Yards - und erzielte in der ersten Halbzeit gegen die Chiefs zwei Touchdowns.

Und dann gibt es ja noch Josh Gordon. Die Notverpflichtung war das Paradebeispiel für das Malheur in der Patriots-Offensive. Doch Gordon war nach seiner Freistellung in Cleveland bei überschaubaren Kosten von rund 700.000 Dollar für Belichick ein kalkulierbares Risiko - obwohl er wegen diverser Fehltritte seit 2014 nur elf Partien bestritten hatte. In jedem Spiel wird der Wide Receiver mehr eingebunden. Gegen Kansas City visierte Brady ihn neunmal an - so oft wie keinen anderen Offensiven.

Bleibt die Frage nach der Defensive. Miami und Indianapolis waren keine ernsthaften Tests. Die Chiefs wiederum haben vor allem beim 97 Yard Punt-Return von Tremon Smith sowie beim Touchdown von Tyreek Hill zum 40:40 gezeigt, dass die Patriots-Abwehr mitunter sehr einfach zu überwinden ist.

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Heimvorteil entscheidend?

Es ist schwer zu sagen, wie diese Partie ausgegangenen wäre, wenn Kansas City Heimrecht gehabt hätte. Wären die Patriots tatsächlich schon so stabil gewesen, um im lautstarken Arrowhead Stadium zu bestehen? Immerhin bedurfte es bereits am Sonntagabend letztlich eines 39 Yard-Passes von Brady auf Rob Gronkowski wenige Sekunden vor Spielende, um in die perfekte Position für das entscheidende Field Goal zu kommen.

Und es ist sicherlich kein Zeichen von Stärke, dass sich New England nach einer souveränen 24:9-Pausenführung zum Sieg zittern musste. Also, quo vadis, New England Patriots? Am Sonntag dürfte es eine Antwort geben. Dann werden Belichick, Brady und Co. eindringlich auf ihren Ist-Zustand geprüft - auswärts, bei den Chicago Bears.

Heiko Oldörp

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