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Vollmer-Kolumne

NFL-Kolumne von Sebastian Vollmer: "Harrison zu den Patriots? Eine absolute Win-Win-Situation"

  • Aktualisiert: 30.12.2017
  • 17:48 Uhr
  • ran.de / Sebastian Vollmer
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© imago/Icon SMI

In seiner Kolumne auf ran.de schreibt der Ex-NFL-Profi und zweimalige Super-Bowl-Champion Sebastian Vollmer über den überraschenden Wechsel von James Harrison zu den New England Patriots, welche Rolle der Neuzugang beim amtierenden Super-Bowl-Champion direkt einnehmen könnte und warum dieser Deal am Ende für beide Parteien Sinn ergibt.

Hi Football-Fans,

mein ehemaliges Team, die New England Patriots, haben sich in der vergangenen Woche und somit kurz vor dem Beginn der Playoffs noch einmal mit dem mehrfachen Pro Bowler James Harrison von den Pittsburgh Steelers verstärkt. Ein Deal, der aus meiner Sicht absolut Sinn macht.

Denn die Patriots müssen Harrison nur noch einen Spieltag lang bezahlen. In der NFL werden die Spieler nämlich nur 16 Spieltage lang von den Teams bzw. deren Eigentümern bezahlt, in den Playoffs bekommen dann alle das gleiche Gehalt und sie werden alle - anders wie in der Regular Season - von der NFL, also der Liga, finanziert.

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Harrison ist ein absoluter Top-Spieler

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Aber diese Verpflichtung bringt - neben den finanziellen - noch weitere Vorteile mit sich und könnte sich am Ende zu einer richtigen Win-Win-Situation für beide Partien entwickeln. Warum? Das möchte ich euch in dieser Kolumne erklären.

Ich haben selbst oft genug gegen Harrison gespielt und weiß, wie schwierig es ist, ihn zu blocken und somit zu stoppen. Er ist ein absoluter Top-Spieler, den wir mit den Patriots in Spielen gegen die Steelers nie wirklich in den Griff bekommen haben.

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Seine Erfahrung kann eine große Hilfe sein

Aber natürlich ist Harrison nun auch schon 39 Jahre alt und nicht mehr der Spieler, der er vor zehn Jahren einmal war. Allerdings bringt er eine Menge Erfahrung mit und dürfte bei bestimmten Spielsituationen wie beispielsweise einem dritten Versuch und noch 20 Yards für den Gegner zu gehen oder dem sogenannten "Pass-Rush" zum Einsatz kommen.

Harrison ist ein unglaublich athletischer Spieler. Obwohl er für einen Linebacker "nur" 1,83 Meter groß ist, ist er ein wahres Kraftpaket, das sich richtig gut und flink bewegen kann. Und genau das macht es einer Offensive Line so schwer, ihn zu stoppen. Mit seiner enormen Erfahrung kann er den sonst noch sehr jungen Outside Linebackern und Defensive Ends im Roster der Patriots zudem eine große Hilfe sein - vor allem in den kommenden Wochen, wenn es in den Playoffs um alles oder nichts geht.

Vor  Harrison hat der Gegner Respekt

Harrison ist wirklich mit allen Wassern gewaschen. In der Divisional Round der Playoffs 2016 hat er damals noch mit den Steelers unter anderem gegen den ebenfalls erfahrenen Eric Fisher von den Kansas City Chiefs im entscheidenden Moment sehr clever einen "Holding Call" provoziert. Er weiß einfach, wie und wann man fallen muss, um vielleicht auch mal eine Flagge für den Gegner zu ziehen. Harrison ist definitiv ein Spieler, vor dem der Gegner Respekt hat. Und das völlig zurecht.

Sollte es wirklich stimmen, dass die Steelers ihn nur entlassen haben, um ihn günstiger wieder einstellen können und sich Harrison in dieser kurzen Zeit dann für die Patriots entschieden hat, dann kann ich nur sagen: Selbst Schuld, Pittsburgh.

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Das Playbook spielt keine allzu große Rolle

Allerdings hat er bei den Steelers in den vergangenen Wochen nicht wirklich viel gespielt und sich meines Wissens selbst schon zwei, drei Mal nach einem Wechsel erkundigt. Denn Harrison ist ein Spieler, der auf dem Rasen stehen will. Um jeden Preis. Er lebt einen Elan vor, einen einhundertprozentigen Einsatz, dem sicherlich jetzt auch bei den Patriots alle nacheifern wollen. Und genau so jemanden braucht man auch im Locker Room, um die Intensität entsprechend hoch zu halten.

Dass Harrison quasi das komplette Playbook der Steelers kennt und den Patriots verraten kann, spielt keine allzu große Rolle. Denn die entsprechenden Spielzüge sehen alle auch auf den jeweiligen Videos, die den Spielern gezeigt werden. Es geht vielleicht eher darum, sich bei ihm nach bestimmten Spielern zu erkundigen, nach deren Stärken und Schwächen. Das allerwichtigste für die Patriots ist jedoch, dass Harrison nicht mehr auf der anderen Seite steht, wenn sie in den Playoffs auf die Steelers treffen sollten - aus bereits erwähnten Gründen.

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Der Heimvorteil in den Playoffs ist enorm wichtig

Dass sich die Patriots bereits für die Divisional Round den Heimvorteil erspielt haben, ist übrigens immens wichtig. Das kenne ich noch aus eigener Erfahrung. Denn zum einen verdient der Eigentümer des Teams mehr Geld - was den Spielern natürlich nichts bringt, ihn aber glücklich macht - und zum anderen bist du als Spieler zu Hause bei deiner Familie und musst nicht schon Tage vor dem Spiel irgendwo hinfliegen. Das kann nämlich schon gewaltig nerven. Ich kann mich noch daran erinnern, dass wir mit den Patriots vor zwei Jahren zu den Denver Broncos mussten und uns dort eine schöne Klatsche abgeholt haben.

Im heimischen Stadion hast du deinen eigenen, großen Locker Room, musst nicht in eine kleine Gäste-Kabine, musst nicht mit dem Bus ins Stadion fahren und hast nicht mit dem Lärm der gegnerischen Fans zu kämpfen, wenn deine Offensive Line auf dem Feld steht. Das spielt alles wirklich eine enorm große Rolle und macht den Heimvorteil eben so wichtig.

Jetzt wünsche ich euch viel Spaß mit den NFL-Livespielen Cowboys at Eagles, Bears at Vikings und Panthers at Falcons an Sylvester ab 18:30 Uhr live auf ProSieben MAXX und auf ran.de.

Euch und euren Familien wünsche ich außerdem einen guten Rutsch ins neue Jahr 2018 - da lesen wir uns dann gesund und munter wieder.

Euer Sebastian

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