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NFL-Spielerberaterin Alexa Stabler: Die richtige Frau zur richtigen Zeit am richtigen Ort
- Aktualisiert: 20.06.2020
- 19:39 Uhr
- ran.de / Oliver Jensen
Sie ist jung, sie ist hübsch, sie ist kompetent - und sie berät die NFL-Stars. Alexa Stabler hat sich in der männlichen Domäne der Spielerberater in Windeseile einen Namen gemacht. Football liegt ihr im Blut: Ihr Vater gewann als Quarterback einst den Super Bowl.
München / Mobile - Der Markt der Spieleragenten ist von Männern des meist höheren Alters geprägt.
Sie heißen Don Yee (Agent von Tom Brady), Leigh Steinberg (Agent von Patrick Mahomes) oder Jimmy Sexton (Agent von Julio Jones), sind in der NFL bestens vernetzt und handeln seit mehreren Jahrzehnten die Verträge für die Stars aus.
Doch es gibt auch Ausnahmen. Die vielleicht hübscheste ist Alexa Stabler.
Aber Vorsicht, der erste Eindruck täuscht: Die 33-Jährige hat zwar ein bezauberndes Lächeln, vertritt aber kompromisslos die Interessen ihrer Klienten. "Es gab noch nie einen besseren Zeitpunkt, um eine Frau im Sportbusiness zu sein", verriet sie im Interview mit "theeverygirl.com".
Stabler berät zwar noch nicht die Mega-Stars der NFL, hat sich mit ihrer Agentur "Stabler Sports" aber bereits einen Namen gemacht. Ihre aktuellen Klienten sind zum Beispiel JK Scott (Punter, Green Bay Packers), Jordan Chunn (Running Back, Dallas Cowboys), Corliss Waitman (Punter, Pittsburgh Steelers) und Brandon Silvers (Quarterback, zuletzt Seattle Dragons in der XFL).
"Es ist lohnend, wenn die Spieler verstehen, dass wir ein Team sind", sagt sie. "Ich habe Erfolg, wenn sie Erfolg haben. Ich betrachte mich als erfolgreich, wenn ich einem Klienten dabei helfe, seine Ziele zu erreichen."
Ken Stabler gewann mit den Raiders den Super Bowl
Der Sport wurde ihr in die Wiege gelegt. Ihr Vater, der frühere Quarterback Ken Stabler, gewann im Januar 1977 mit den Oakland Raiders den Super Bowl und wurde im Jahre 2016, ein Jahr nach seinem Tod, in die Hall of Fame aufgenommen.
Stabler hatte ursprünglich nicht geplant, im Sportbusiness zu arbeiten. Stattdessen war sie für eine Anwaltskanzlei tätig. Als ihr Vater allerdings an den Folgen einer Krebserkrankung starb, überdachte sie ihren beruflichen Werdegang noch einmal.
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"Ihn zu verlieren, traf mich hart und veranlasste mich, Risiken einzugehen", erzählt sie. "Als Anwältin hatte ich Verhandlungserfahrung und verstand viel vom Vertragsrecht. Außerdem war mir klar, dass ich als Tochter eines ehemaligen Spielers eine gute Perspektive haben würde. Spieleragentin zu werden, schien mir die natürliche Verbindung zwischen meinem privaten und beruflichen Leben zu sein."
Also meldete sie sich bei der National Football League Players Association (NFLPA) zur Spielerberater-Prüfung an und gründete im Jahre 2017 ihre Agentur in Mobile (Alabama).
Ganz ohne Ängste geschah das allerdings nicht. "Mein Vater hat hart gearbeitet, um auf dem höchsten Football-Niveau erfolgreich zu sein", erzählt sie. "Daher habe ich mir viel Gedanken gemacht. Ich wollte auf keinen Fall sein Vermächtnis trüben."
"Früher war ich wütend auf Football"
Die Agentin kennt aufgrund ihres Vaters auch die Schattenseiten des Sports. Ken Stabler litt unter der neuralen Dysfunktion CTE, die bei Kollisionssportarten häufig auftritt. Körperliche Beschwerden kamen hinzu.
"Ich war eine ganze Weile wütend auf Football, weil der Sport so gewalttätig ist und meinem Vater große Schmerzen bereitet hat", verrät Stabler. Dich sie erkannte eben auch, dass gerade junge Footballspieler einen guten Agenten brauchen, der sie durch ihre Karriere begleitet.
Wie ihr Arbeitsalltag heute aussieht? "Das hängt von der Jahreszeit ab", antwortet sie. "Während der Saison rekrutierte ich Spieler, die dann im Winter nach der College-Saison einen Vertrag bei mir unterzeichnen. Dann blicken wir den All-Star-Spielen entgegen, bereiten uns auf den Combine, den Pro Day und den Draft im April vor. Das ist eine aufregende Zeit."
Stabler ist um ein persönliches Verhältnis zu ihren Spielern bemüht. "Ich muss wissen, was mit meinen Klienten physisch, psychisch und emotional los ist, um sie effektiv vertreten zu können", sagt sie.
Dies sei oftmals komplizierter als gedacht: "Es kann schwierig sein, die Athleten dazu zu bringen, sich zu öffnen. Denn ihnen wurde in ihrem Sport ja auch antrainiert, mit Schmerzen zu spielen."
Stabler plant Einstieg in weitere Sportarten
Stabler, die seit ihrer Kindheit ein Fan von der College-Mannschaft Alabama Crimson Tide ist, hat mit ihrer Agentur hohe Ziele. "Ich möchte, dass Stabler Sports wächst", sagt sie. "Ich würde gerne ein Team aufbauen, das auch Athleten aus anderen Sportarten vertritt."
Zudem sei es ihr ein Anliegen, die Profis nach dem Karriereende auch in ihrer "zweiten Karriere" zu begleiten. "Ich glaube an meine Agentur und werde sehen, wohin es mich führt."
Oliver Jensen
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