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Odell Beckham Jr.: Wegen Kupp und Co. für die Rams eine Luxuslösung mit Risiko-Faktor

  • Aktualisiert: 12.11.2021
  • 13:56 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© imago images/Icon SMI

Die Los Angeles Rams wollen es wissen. Wer das noch nicht wusste, weiß es spätestens jetzt. Denn die kleine Lücke bei den Wide Receivern schließen sie mal eben mit Odell Beckham Jr.. Doch passt das?

München - Ungewöhnliche Nachrichten erfordern ungewöhnliche Reaktionen. Deshalb meldete sich niemand Geringeres als der "King" höchstpersönlich, als der spektakuläre Deal endgültig fix war.

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OBJ in LA - "Zeit, loszulegen"

"Willkommen in LA mein Bruder OBJ. Zeit, loszulegen", schrieb NBA-Superstar LeBron James. So unter Kollegen, unter Superstars. Und unter Nachbarn, als Willkommensgruß von den Los Angeles Lakers rüber zu den Los Angeles Rams. 

Denn Odell Beckham Jr. geht als Free Agent zu den Rams, die damit mal wieder für einen Paukenschlag sorgen. Es verbietet sich zwar, zum x-ten Mal von "All in" zu schreiben, wenn es um die Los Angeles Rams und die kurzfristigen Ziele geht. 

Doch natürlich machen die Rams genau das: Sie setzen alles auf die Karte Super Bowl. Aktuell stehen die Rams bei einer 7:2-Bilanz, in Week 10 geht es im Monday Night Game gegen die San Francisco 49ers.

Zuletzt erfolgte ein Ausrufezeichen durch den spektakulären Trade von Von Miller, der die Defense verstärken soll, davor schon durch die Verpflichtung von Quarterback Matthew Stafford.

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Beckham als Luxus-Lösung

Nun noch OBJ, der eine Art Luxus-Lösung ist, eine mit nicht zu unterschätzendem Risiko-Faktor. Denn man kann nicht behaupten, dass die Rams auf der Wide-Receiver-Position schwach besetzt sind. Cooper Kupp, Robert Woods und Van Jefferson sind die etatmäßigen Passempfänger, und vor allem Kupp und Woods sind in Topform.

Kupp steht bei 1.019 Yards und zehn Touchdowns, Woods bei 556 Yards und vier Touchdowns und Jefferson bei 433 Yards und drei Touchdowns, dazu kommt Tight End Tyler Higbee mit 324 Yards und zwei Touchdowns – in der Hinterhand hatten die Rams DeSean Jackson, der aber weg wollte und den OBJ nun ersetzt. Die Offense ist bei den Yards pro Spiel die Nummer drei in der Liga.

Bleibt die Frage, wie Trainer Sean McVay seinen neuen Superstar einsetzt.

Denn Odell Beckham Jr. bringt ohne Frage Glanz in die Bude, eine gewisse Bling-Bling-Attitüde, als extrovertierter Selbstdarsteller bringt er aber auch jede Menge Drama nach Hollywood. Keine Frage: Ein fitter OBJ ist für die Rams ein Volltreffer, ein neues Ass im All-in-Ärmel. Da kann er theoretisch eine ganze Offense tragen. Was er aufgrund der vorhandenen Qualität aber erst einmal gar nicht muss.

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Wenig überzeugend, dafür kompliziert 

Doch Fakt ist auch, dass Beckham in den vergangenen Jahren bei den Cleveland Browns nicht mehr wirklich überzeugt hat, was an Verletzungen wie dem Kreuzbandriss in der Saison 2020 lag, zudem auch an der fehlenden Chemie zwischen ihm und Quarterback Baker Mayfield, aber womöglich auch an OBJ selbst. Die Rams sind seine Chance, seine Karriere wieder Schwung zu verleihen, sich neu zu empfehlen. Er dürfte hochmotiviert sein, es seinen Kritikern zeigen zu können. Die Anzahl ist gewachsen in den letzten Jahren.

Rein sportlich ist der Deal trotzdem eine Win-Win-Situation, denn wenn OBJ nur halbwegs so abgeht wie früher, haben sie bei den Rams jede Menge Freude an ihrem neuen Receiver. Falls nicht, ist das Risiko aufgrund des zeitlich kurzen Deals überschaubar.

Problematischer ist da schon eher die menschliche Komponente.

Was erhofft sich OBJ?

Denn was Beckham ebenfalls gerne mal im Weg steht, ist sein nicht ganz einfacher Charakter. Der 29-Jährige gilt als eigenwillig, als schwierig.

Eine Frage ist deshalb auch, welche Rolle sich OBJ selbst bei den Rams erhofft. Er wird sich viele Spielanteile wünschen, im Mittelpunkt stehen wollen. Erste Medien spekulieren bereits in Extremen – entweder, die Offense explodiert, oder der Receiver-Raum implodiert.

Ex-Teamkollege John Johnson III kennt die Rams, für die er bis 2020 spielte. Er ist skeptisch, was den Wechsel nach LA betrifft. Denn er betont beim "Cleveland Plain Dealer", dass die Offense über Cooper Kupp läuft.

"Alles läuft über Cooper Kupp. Odell ein großer Name. Er wird auch diese Aufmerksamkeit wollen. Es wird interessant werden. Coach [Sean] McVay ist einer der Besten. Ich weiß, dass er einen Weg finden wird, es zu schaffen", sagte er: "Ich würde an seiner Stelle nicht wirklich dorthin gehen wollen. Aber wir werden sehen, wie es läuft."

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Auch Packers in der Verlosung

Komplett sicher war sich wohl auch OBJ nicht. 

Am Ende gab es kurz Verwirrung um seinen Wechsel, denn auch die Green Bay Packers waren noch in der Verlosung, OBJ schwankte. Ob er und die Rams tatsächlich passen, wird sich - nein, muss sich - ziemlich schnell zeigen. Wie man als schwieriger Charakter eine neue Chance nutzt, hat Antonio Brown in der vergangenen Saison bei den Tampa Bay Buccaneers gezeigt.

Die einstige Skandalnudel hat die Kurve bekommen, sich eingefügt und auf dem Weg zum Super-Bowl-Sieg punktuelle Highlights gesetzt. Genau das werden sich die Rams auch von OBJ wünschen.

Keine Frage: Für ihn ist es an der Zeit, endlich loszulegen.

Andreas Reiners

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