O-Liner wittert Verschwörung hinter Holding-Strafen
Okung wirft NFL Verschwörung vor: Goodell will Chargers-Heimspiele verhindern
- Veröffentlicht: 07.01.2019
- 19:02 Uhr
- ran.de / Daniel Kugler
Trotz des Sieges über die Baltimore Ravens in der Wild-Card-Round ist Left Tackle Russell Okung von den Los Angeles Chargers alles andere als glücklich. Hinter einem anullierten Run von Running Back Melvin Gordon wegen Holding wittert Okung eine Verschwörung der NFL.
München/Baltimore - Es war ein hartes Stück Arbeit, bis sich die Los Angeles Chargers in den Wild-Card-Playoffs der NFL bei den Baltimore Ravens durchgesetzt hatten.
Für Left Tackle Russell Okung war sie sogar härter, als es eigentlich gebraucht hätte. Denn nach der Partie sah der O-Liner deutlichen Gesprächsbedarf. "Roger Goodell will nicht, dass wir nach Hause kommen. Das ist alles, was ich sagen kann", erklärte Okung nach der Partie.
Mit seiner Aussage spielte der O-Liner auf einen aus seiner Sicht fraglichen Call der Referees kurz vor Spielende an. Bei 3. Versuch und noch 6 Yards zu überbrücken bei weniger als zwei Minuten Spielzeit bestraften die Schiedsrichter den 30-Jährigen wegen Holdings. Melvin Gordons 8-Yard-Run zum First Down wurde folglich zurückgenommen, die Chargers mussten punten und die Ravens erhielten die Chance zum Game-Winning-Drive.
Chargers verpassen Heimrecht
Dies war nicht der erste Vorfall in der laufenden Saison, der Okung und die Chargers betraf und sich Los Angeles benachteiligt fühlte.
Bereits vor zwei Wochen am 16. Spieltag der Regular Season erhielt Okung für ein vergleichbares Vergehen ebenfalls gegen die Ravens eine Strafe wegen vermeintlichen Holdings. Das Resultat war das gleiche wie in der Wild-Card-Round. Die Anerkennung von Gordons Rushing-Touchdown aus 8 Yards wurde verweigert.
Anstatt die Partie auszugleichen, unterlief Tight End Antonio Gates im darauffolgenden Play ein Fumble und Ravens-Safety Tavon Young trug den Football über 62 Yards in die zum Endstand. 22:10 für die Ravens - Game Over.
Besonders bitter: Die Chargers verpassten bei der parallelen Niederlage der Kansas City Chiefs bei den Seattle Seahawks den Sprung auf Platz 1 in der AFC. Die Folge: Platz 2 in der Division, Platz 5 im AFC-Ranking, keine Bye Week in der Wild-Card-Round, kein Heimrecht für die Playoffs.
Okung wittert Verschwörung
Für Okung ist dies kein Zufall. Er wittert eine Verschwörung hinter den Entscheidungen gegen ihn und sein Team und unterstellt der NFL und besonders Commissioner Roger Goodell kalkuliertes Vorgehen gegen seine Franchise.
Denn nur in einem Fall können die Chargers in den Playoffs noch mit einem Heimspiel rechnen. Als Nummer 5 der AFC müssen sie ihr Gastspiel in der Divisional-Round bei den New England Patriots gewinnen und nur, wenn die Indianapolis Colts als Sechster parallel bei den Chiefs als Sieger vom Platz gehen, hätten die Chargers im Championship Game der AFC Heimrecht.
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Neue Heimstätte der Chargers erst ab 2020
Das Pikante am ausbleibenden Heimrecht: Die Chargers spielen derzeit im Dignity Healthy Sports Park, früher bekannt als StubHub Center, einem nur 27.000 Zuschauer fassenden Multifunktionsstadion der California State University.
Nach ihrem Abschied aus San Diego 2017 warten die Chargers auf die Fertigstellung des neuen Stadions am Hollywood Park in Inglewood, das sie zum Start der Saison 2020 mit den Los Angeles Rams beziehen. Bis dahin sind sie auf die Übergangslösung angewiesen.
Okung unterstellt dem NFL-Commisioner daher mit seinen Aussagen, ein Playoff-Spiel im derzeit kleinsten Stadion der Liga verhindern zu wollen. Fast 70.000 verkaufte Eintrittskarten in Foxborough bei Boston lassen die Kassen halt mehr klingeln als 27.000 in Carson bei L.A.
Daniel Kugler
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