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Umgang mit Coronavirus: Erfolgskonzept mit zwischenzeitlichem Stresstest

  • Aktualisiert: 07.02.2021
  • 09:27 Uhr
  • ran.de
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Lange Zeit war nicht klar, ob die Saison 2020 überhaupt ausgetragen werden kann. Entgegen aller Erwartungen zog die NFL ihren Spielplan mit kleineren Anpassungen durch und konnte den großen Ausbruch innerhalb der Team eindämmen. Dabei setzte die Liga vor allem auf die Disziplin der Spieler.

München - In den USA gibt es inzwischen rund 27 Millionen nachgewiesene Corona-Fälle. Doch die NFL brachte die Saison entgegen aller Erwartungen planmäßig zu Ende. Ein kleines Wunder, ohne Frage. Doch der American Football stampfte ein Konzept aus dem Boden, das allen Kritikern Lügen strafte. 

Wie die Liga bekanntgab waren gerade einmal 0,08 Prozent aller vorgenommenen Corona-Tests positiv. In Zahlen ausgedrückt: Zwischen dem 1. August 2020 und dem 30. Januar 2021 wurden 957.400 Tests unter den Spielern und dem Personal durchgeführt. Am Ende gab es bei 262 Spielern und 463 Team-Mitliedern positiv Ergebnisse. Überraschen wenig, wenn die Lage im ganzen Land dagegen hält. Bei den Seattle Seahawks gab es sogar als einzige Franchise nicht einen positiven Fall. 

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Keine Bubble, mehr Eigenverantwortung

Verständlich, dass es viel Lob gibt. Im Gegensatz zur NBA verzichtete die NFL auf eine sogenannte Bubble, also einen festen Standort während der Saison, wo sich alle Teams, Spieler und Verantwortliche für die Dauer der Spiele abschotteten. So blieben alle Beteiligten mit ihren Familien vereint. Dafür wurde nahezu täglich getestet und strenge Corona-Protokolle aufgesetzt. Der Schlüssel zum Erfolg blieb aber die Disziplin der Teams. Eigenverantwortung statt Regularien bis ins kleinste Detail.

Natürlich mussten Mindestabstände eingehalten, Masken getragen und bei Verdachtsfällen oder Risiko-Kontakten Personen in Quarantäne geschickt werden. Doch es lag im Ermessen jedes einzelnen, ob und wo er einkaufen geht, was er in seiner Freizeit macht und welche Personen er trifft. 

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Zwischenzeitlicher Stresstest für den Spielplan

Abgesehen von einigen Geldstrafen gab es keine größeren Sanktionen wegen Fehlverhalten. Dabei war die Situation während der Saison durchaus angespannt. Bei den Tennessee Titans waren zwischenzeitlich über 20 Personen positiv getestet worden. Einige Teams mussten ihren Trainingsbetrieb vorübergehend einstellen, mehrere Spiele wurden verschoben, so dass der Spielplan einem Stresstest ausgesetzt war. Bei den Denver Broncos kam es zur absurden Situation, dass am Spieltag kein Quarterback einsatzbereit war, da alle Passgeber Kontakt zu einer coronainfizierten Person hatten und aus dem Verkehr gezogen wurden. So musste das Team mit einem Wide Receiver als Quarterback antreten - was erwartungsgemäß in einem Fiasko endete. 

Trotz dieser Probleme konnte die Saison aber ohne Verzögerungen durchgezogen werden. Ein wichtiger Baustein bei dem NFL-Konzept war das Münchner Start-Up "Kinexon". Das Unternehmen stellte ein Armband zur Verfügung, das Spielern und Trainern dabei half, den Mindestabstand einzuhalten und Infektionsketten nachzuvollziehen. "Als die Pandemie losging haben wir unsere Technik ein bisschen modifiziert, um nicht mehr den Standort von Personen oder Dingen überprüfen können, sondern um Informationen darüber zu kriegen, wie weit entfernt zwei Personen voneinander stehen", erklärte CEO Mehdi Bentanfous dem US-Sender "CNBC". 

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Seuchenschutzbehörde lernt durch die NFL

Selbst die US-Seuchenschutzbehörde (CDC) lobte die NFL für ihr Konzept und sammelte wichtige Erkenntnisse aus den Daten. Demnach wurde dank der Liga herausgefunden, dass eine Übertragung von Sars-CoV-2 schon erfolgen kann, wenn Personen weniger als 15 Minuten Kontakt hatten. Von diesem Zeitraum war die CDC bislang ausgegangen. Die NFL definierte auf dieser Basis neu, was einen Hochrisiko-Kontakt ausmacht.

Ebenfalls wurde mit der Unterstützung der Liga herausgefunden, dass die Qualität der verwendeten Masken sowie der Luftstrom und die Belüftung der Räume eine Rolle bei der Übertragung spielen. Aus diesem Grund seien persönliche Treffen schließlich verboten worden, selbst wenn die Leute den nötigen Abstand in einem Raum einhalten konnten. 

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Kampf gegen das Virus noch nicht vorbei

Auch die Mahlzeiten auf den Vereinsgeländen gab es nur noch zum Mitnehmen. Die Seuchenschutzbehörde bestätigte zudem, wie wichtig es ist, Menschen zu isolieren und unter Quarantäne zu stellen, die als risikoreiche enge Kontakte eines Infizierten gelten. Das NFL-Protokoll wurde während der Saison entsprechend angepasst. 

Doch auch mit dem Ende der Saison ist der Kampf gegen das Virus noch nicht vorbei. NFL-Boss Roger Goodell bietet US-Präsident Joe Biden in der Offseason alle 30 NFL-Stadien als Impfzentren an. "Die NFL und unsere 32 Teams möchten, dass die Impfstoffe in unseren Gemeinden so schnell und weit wie möglich verbreitet werden. Aus diesem Grund stellt jede Franchise in Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden ihr Stadion für Massenimpfungen der Bevölkerung zur Verfügung", teilt er in einem Brief mit. Sieben Stadien sind bereits als Impfzentren in Verwendung.

Dazu gehören unter anderem das Gillette Stadium der New England Patriots sowie das Mercedes-Benz-Stadium der Atlanta Falcons. Außerdem sind aktuell die Arenen der Carolina Panthers, Arizona Cardinals, Baltimore Ravens, Houston Texans und der Miami Dolphins in Betrieb.

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