Finanzielles Fehlverhalten, nicht genehmigte Zahlungen
Washington Commanders: Besitzer Daniel Snyder unter Beschuss - Vorwürfe weiten sich aus
- Aktualisiert: 03.03.2023
- 11:47 Uhr
- ran.de
Vor seiner Zeit als alleiniger Eigentümer der Washington Commanders soll Daniel Snyder mehrfach finanzielles Fehlverhalten gezeigt haben. "ESPN" berichtet von schweren Vorwürfen durch ehemalige Minderheitseigner der Commanders.
Keine Ruhe für die Washington Commanders.
Am Montag hatte die "Washington Post" berichtet, dass Daniel Snyder, Eigentümer der Commanders, die anderen Teambesitzer der NFL so verärgert habe, dass es Überlegungen gebe, ihn zum Verkauf seines Klubs zu zwingen.
Nicht einmal 24 Stunden später veröffentlichte "ESPN" einen Artikel, der Vorwürfe ehemaliger Anteilseigner der Commanders gegen den 58-Jährigen detailliert.
Dem Sender liegen Dokumente vor, die Snyder schweres finanzielles Fehlverhalten vorwerfen.
Dan Snyder: Zehn Millionen jährlich für Privatjet
So soll der damalige Mehrheitseigentümer sich von seinem Team zehn Millionen Dollar jährlich bezahlen haben lassen, um dem Klub seinen Privatjet zur Verfügung zu stellen.
Zudem veranlasste er die Zahlung einer "Werbegebühr" über 4,5 Millionen Dollar, um den Jet mit dem Vereinslogo zu bedrucken.
Die drei früheren Minderheitseigentümer Dwight Schar, Frederick W. Smith und Robert Rothman behaupten in den geleakten Dokumenten, dass diese "Werbung" kaum Wert besessen habe.
Die Vorwürfe sind auch deswegen so explosiv, weil weder Schar noch Smith oder Rothman den Zahlungen zugestimmt hatten, obwohl Snyder zum fraglichen Zeitpunkt lediglich 60 Prozent der Franchise besessen hatte.
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Untersuchung wegen finanziellem Fehlverhalten
Noch schwerwiegender sind allerdings weitere Anschuldigungen wegen eines nicht genehmigten Kredits, der im Fokus von Untersuchungen wegen finanziellem Fehlverhalten durch das FBI und die amerikanische Steuerbehörde steht.
2018 soll Snyder eine Anhebung der Kreditlinien des Teams bei der Bank of America auf 55 Millionen Dollar veranlasst haben, ohne seine drei Miteigentümer zu informieren beziehungsweise deren Zustimmung einzuholen.
16 Monate später sollen Snyders Partner den Kredit entdeckt haben, der im Kleingedruckten des Finanzberichts der Franchise versteckt gewesen sein soll.
Nach einer Konfrontation mit dem Mehrheitseigentümer wandten sich Smith, Schar und Rothman an die NFL.
Von 875 Millionen zu 2,8 Milliarden?
Nach einem zweitägigen Schlichtungsverfahren unter Leitung der Liga im Jahr 2020 verkauften sie ihre Anteile 2021 an Snyder.
Für den Aufkauf der insgesamt 40 Prozent zahlte dieser 875 Millionen Dollar.
Beim bevorstehenden Verkauf der Commanders strebt Snyder eine Summe von sieben Milliarden Dollar an.
Wird dieser Preis erzielt, hätte Snyder seinen Einsatz für die Anteile in zwei Jahren mehr als verdreifacht.
Dan Snyder blockierte Angebot
Das hinterlässt auch deswegen einen faden Beigeschmack, weil Snyder 2018 einen Verkauf der Anteile von Smith an den Geschäftsmann Alan Kestenbaum verhindert hatte, da er Kestenbaum als nicht akzeptabel für die NFL befand.
Ein Jahr später kaufte dieser sich mit Zustimmung der NFL-Eigentümer bei den Atlanta Falcons ein.
Sollten sich die Vorwürfe gegen Snyder bewahrheiten, könnte Snyder eine Gefängnisstrafe wegen Betrugs drohen.