Es geht nicht nur um den Namen
Washington Redskins: Minderheitseigner wollen wohl ihre Anteile verkaufen
- Aktualisiert: 06.07.2020
- 08:52 Uhr
- ran.de
Der Druck auf Dan Snyder wächst, eine Namensänderung seiner Washington Redskins durchzusetzen. Offenbar droht der Abschied der drei Miteigentümer.
Washington D.C./München - Es brodelt in Washington. Es brodelt bei den Redskins. Auch, aber offenbar nicht nur wegen des kontroversen Namens der NFL-Franchise aus der Hauptstadt.
Wie die "Washington Post" erfahren haben will, wollen die drei Minderheitsgesellschafter ihre Anteile am Klub verkaufen. Angeblich hätten Robert Rothman, Dwight Schar und Frederick W. Smith bereits eine Investmentbank mit der Aufgabe betraut, die Suche nach potenziellen Käufern in die Wege zu leiten.
Minderheitseigner "nicht glücklich" mit Boss Snyder
Das Trio sei "nicht glücklich mit der Zusammenarbeit" mit Mehrheitseigner Dan Snyder. Zusammen halten die drei Unternehmer 40 Prozent der Anteile an den "Skins".
Smith, Gründer und Geschäftsführer des Logistikunternehmens "FedEx", versuche laut "NBC"-Reporter Mike Florio bereits seit Jahren, Snyder von einer Namensänderung der Franchise zu überzeugen. Entsprechend übte er jüngst auch öffentlich Druck auf den Klub-Boss aus.
"FedEx" veröffentlicht Statement mit einem Satz
Das Unternehmen von Smith hatte zuletzt mit einem nur einen Satz umfassenden Statement für Aufsehen gesorgt, in dem es heißt: "Wir haben dem Team in Washington die Bitte mitgeteilt, den Teamnamen zu ändern."
Dies sei aber nicht der einzige Grund für die Unzufriedenheit, wobei auf weitere Unstimmigkeiten nicht näher eingegangen wird. "FedEx" ist seit 1999 Sponsor des Teams, zahlte damals stattliche 205 Millionen US-Dollar, um 27 Jahre lang die Namensrechte am Stadion des Teams zu besitzen.
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Smith offenbar treibende Kraft innerhalb des Trios
Smith scheint also die treibende Kraft innerhalb des Trios zu sein. Schar, Vorsitzender der Immobilienfirma "NVR Inc.", und Rothman, Vorsitzender und Geschäftsführer der privaten Investmentfirma "Black Diamond Capital", unterstützen ihn aber mindestens in seinem Vorhaben.
Die "Post" versuchte Kontakt zu den Minderheitseignern aufzunehmen, konnte aber niemanden aus dem Lager erreichen. Die "Redskins" wollten die Meldung gegenüber der Zeitung nicht kommentieren.
Redskins waren vor Corona siebtwertvollstes Team der NFL
Laut dem US-Wirtschaftsmagazin "Forbes" war die Franchise im September 2019 mit 3,4 Milliarden US-Dollar das siebtwertvollste Team der NFL. Entsprechend rechnet die "Post" vor, dass - die Corona-Pandemie nicht berücksichtigt - für zehn bis 15 Prozent der "Redskins"-Anteile zwischen 340 und 510 Millionen US-Dollar fällig würden.
Einem Verkauf der Anteile müssten das Finanzkomitee der NFL sowie die Besitzer der anderen Teams zustimmen. Snyder selbst dürfte wohl alles daran setzen, um das zu verhindern. Die "Post" zitiert eine nicht näher genannte Person, die über die Beziehung zwischen dem Klub-Boss und dem "FedEx"-Chef sagt: "Dan bewundert und vergöttert Fred Smith."