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Weniger Yards, weniger Punkte: Die Offensiv-Probleme der Baltimore Ravens

  • Aktualisiert: 12.11.2020
  • 16:24 Uhr
  • ran.de/Tom Offinger
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© imago images/Icon SMI

Obwohl Baltimore erst zwei Niederlagen einstecken musste, läuft es noch nicht nach Plan in dieser Saison. Die Offensive tut sich deutlich schwerer als im vergangenen Jahr. Dieser Umstand ist auch den Gegnern der Ravens bekannt, die mit den Spielzügen von Quarterback Lamar Jackson mittlerweile bestens vertraut scheinen.

München/Baltimore - Für die Baltimore Ravens verläuft die bisherige NFL-Saison nicht wie gewünscht. Obwohl man mit einer Bilanz von 6-2 weiter auf Playoff-Kurs liegt, fehlt der Mannschaft von John Harbaugh die gewohnte Leichtigkeit. Am deutlichsten äußert sich dies im Offensivspiel.

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Gegner beginnen die Offense zu Durchschauen

"Sie wissen, was wir tun werden", meint zumindest Ravens-Quarterback Lamar Jackson und verweist damit auf die gegnerischen Verteidigungsreihen, die die hochgelobte Offense bisher gut in Schach halten konnten. "Sie sagen unsere Spielzüge voraus, solche Dinge sind es eben."

Jackson, der im vergangenen Jahr einstimmig zum NFL-MVP gewählt wurde, war unter Woche zu Gast bei "The Rich Eisen Show" und brachte mit seinen Aussagen erstmals Licht in das Dunkel der Offensiv-Probleme in Baltimore.

Im weiteren Verlauf des Interviews gab der Spielmacher zu verstehen, dass er die Verteidiger bei der Entschlüsselung der Spielzüge sogar hören könne: "Definitiv tun sie das. Sie rufen zum Beispiel 'Lauf' oder Ähnliches. 'Passt darauf auf, seid wachsam'. Sowas passiert schon manchmal."

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Erste Anzeichen gegen Pittsburgh

Jacksons Aussagen - auch wenn sie nicht direkt darauf hinweisen - stellen das Playbook der Ravens als eindimensional dar und dürften den Verantwortlichen Schweißperlen auf die Stirn treiben: Es ist schließlich kein gutes Zeichen, wenn die Gegner die Spielzüge eines Teams mit Super-Bowl-Aspirationen so leicht durchschauen können.

Auch vor Jacksons Auftritt bei dem bekannten NFL-Moderator Rich Eisen gab es Hinweise auf die Anfälligkeit des Playbooks. Gegen die Pittsburgh Steelers fing Linebacker Alex Highsmith einen Pass des Spielmachers ab, weil er den Spielzug bereits kannte.

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"Als sich das Play entwickelte, wusste ich wo der Ball hingehen sollte, weil sie den selben Spielzug schon vorher versucht hatten. Allerdings war ich damals nicht in der richtigen Position", erklärte Highsmith gegenüber "ESPN".

"Also habe ich mir das Play gemerkt und bin etwas tiefer zurückgegangen - der Ball ist dann einfach in meine Hände gefallen."

Pro Spiel fehlen knapp 60 Yards

Große Auswirkungen hatte die Durchschaubarkeit der Offensiv-Strategie bisher noch nicht, mit sechs Siegen beenden die Ravens die erste Saisonhälfte mit der viertbesten Bilanz der AFC.

Andererseits profitierte Baltimore auch vom leichten Spielplan der Saison 2020, die "winning percentage" ihrer Gegner liegt gerade einmal bei .438 (die schwersten Spiele haben hingegen die New England Patriots mit einer "winning percentage" von .537).

Eines lässt sich derweil kaum bestreiten: Die Offense ist momentan meilenweit von ihrer letztjährigen Form entfernt. Im Passspiel belegen die Ravens mit 176,9 Yards pro Spiel den vorletzten Platz, einzig die New York Jets (167,1 Yards pro Spiel) sind noch schlechter.

Im Vergleich zur Vorsaison fehlen den Ravens somit fast 30 Passing Yards pro Spiel (201,6 Yards; 27. Platz in der NFL). Das Laufspiel ist auch in diesem Jahr wieder das Beste der NFL, allerdings gingen auch hier einige Yards verloren: Waren es 2019 noch 206 Yards pro Spiel, sind es in diesem Jahr nur noch 170,1 Yards.

Der Leistungsabfall schlägt sich auch in den erzielten Punkten nieder: Erzielte Baltimore im vergangenen Jahr noch 33,2 Punkte im Schnitt, sind es 2020 nur noch 28,4 - ein kleiner, aber feiner Unterschied, der letztlich über Sieg oder Niederlage entscheiden kann.

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Erste Unruhe

Dass diese Entwicklung auch nicht spurlos an der Mannschaft vorbeigeht, zeigte jüngst ein Tweet von Ravens-Receiver Marquise "Hollywood" Brown. Der Erstrundenpick aus 2019 beschwerte sich nach der Niederlage gegen Pittsburgh über mangelnde Anspiele und erntete dafür viel Kritik.

Ravens-Head-Coach Harbaugh stellte Brown zur Rede, der den Tweet daraufhin löschte. "Er ist ein wichtiger Spieler unserer Offense, wir brauchen ihn", beschwichtigte Jackson einige Tage später. "Ich möchte ihm so schnell und einfach den Ball zuwerfen, wie wir eben können. Ich muss einfach einen besseren Job machen."

Das Ziel heißt Super Bowl

Acht Spiele bleiben den Ravens noch, um ihre Offensiv-Probleme in den Griff zu bekommen. Spätestens für den Start der Postseason im Januar wird ein schlagfertiger Angriff benötigt, ansonsten droht wie im vergangenen Jahr das frühzeitige Aus.

Ein dritter Super-Bowl-Sieg ist das erklärte und langfristige Ziel der Franchise, die im kommenden Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert. Mit Lamar Jackson haben sie einen jungen und aufregenden Quarterback, der Baltimore zurück an die Spitze der NFL führen kann.

Eine neustrukturierte Offense könnte dabei das fehlende und vor allem entscheidende Puzzlestück sein.

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