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Young, Stroud und Richardson haben Rookie-Verträge noch nicht unterschrieben - die Hintergründe

  • Aktualisiert: 27.06.2023
  • 13:27 Uhr
  • ran.de
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In der NFL stehen zeitnah die Training Camps bevor, trotzdem haben noch nicht alle Rookies ihre Verträge unterzeichnet. ran nennt die Gründe.

Der NFL Draft 2023 ist schon knapp zwei Monate her, ein Großteil der Rookies hat bereits einen Vertrag unterschrieben. Einige Akteure fehlen allerdings noch.

Dazu zählt beispielsweise Bryce Young, der an erster Stelle von den Carolina Panthers ausgewählt. Auch die Quarterbacks C.J. Stroud, an zweiter Stelle von den Houston Texans gepickt, und der vierte Pick Anthony Richardson (Indianapolis Colts) haben noch nicht unterzeichnet.

Aber warum vergeht so viel Zeit, bis die Neulinge - vor allem diejenigen, die in der ersten Runde ausgewählt wurden - ihre Signatur unter einen Kontrakt setzen? Schließlich stehen Gehalt und die Laufzeit bereits im Vorfeld fest und bis zum Start der Training Camps ist es auch nicht mehr lange.

ran bringt Licht ins Dunkel der Rookie-Verträge und erklärt, weshalb es mit der Unterschrift durchaus dauern kann.

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Rookie-Verträge in der NFL: Tarifvertrag CBA regelt Grundlagen

Ein wegweisender Beschluss wurde im Jahr 2011 verabschiedet. Damals einigte man sich auf Anpassungen am "Collective Bargaining Agreement" (CBA), der als eine Art Grundlagenvertrag zwischen der Liga und den Teambesitzern auf der einen Seite und der Spielergewerkschaft auf der anderen angesehen werden kann.

Seitdem laufen Rookie-Verträge vier Jahre und Teams haben bei Erstrundenpicks die Option, diesen um eine weitere Spielzeit zu verlängern. Will eine Franchise diese Option ziehen, müssen sie das spätestens bis nach der dritten Spielzeit tun.

Zudem können auch erst nach drei Jahren neue Verträge unterzeichnet werden, wenn ein Team beispielsweise mit dem Spieler verlängern will. Vorher ist dies nicht möglich.

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NFL: Gesamtgehalt und Signing Bonus der Erstrundenpicks schon vor dem Draft fix

Zudem wurde zu diesem Zeitpunkt die "Rookie Wage Scale" eingeführt. Diese legt fest, wie hoch das Gehalt bei jedem Pick des Drafts während seiner Zeit als Rookie ist. So erhält Bryce Young nach seiner Unterzeichnung ein garantiertes Gesamtgehalt von knapp 38 Millionen US-Dollar, der Signing Bonus beträgt etwas mehr als 24,6 Millionen US-Dollar.

Vor 2011 war das Gesamtvolumen von Rookie-Verträgen noch frei verhandelbar. Sam Bradford, erster Pick des Draft 2010, unterzeichnete damals für sechs Jahre und ein garantiertes Gehalt von 50 Millionen US-Dollar. Zudem waren vor 2011 Holdouts von Rookies noch häufiger, wenn diese nicht die Verträge bekamen, die sie sich wünschten.

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NFL: Auszahlung des Signing Bonus als Verhandlungspunkt

Zurück zur heutigen NFL und der Frage, warum manche Rookies auch Wochen nach dem Draft noch nicht unterzeichnet haben. Dies hängt vor allem mit der Struktur der Bezahlung - die trotz der vorgegebenen Gehälter und Boni Verhandlungsspielraum bietet.

Während die Höhe des Signing Bonus nicht verhandelbar ist, ist es dessen Auszahlung allemal. Die Spielerseite pocht für gewöhnlich darauf, dass er möglichst zeitnah nach dem Draft ausgezahlt wird. Teams spekulieren eher darauf, diesen gestückelt über mehrere Jahre auszuschütten.

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NFL: Teams können sich bei Erstrundenpicks mit "Offset Language" schützen

Ein weiterer Punkt ist die sogenannte "Offset Language". Diese dient als eine Art Schutz für die Teams, falls ein Spieler während seines Rookie-Vertrags entlassen wird, aber bei einem anderen Team anheuert. Am besten lässt sich das an einem Beispiel erklären.

Ein Erstrundenpick konnte nicht überzeugen und wird kurz vor der vierten Saison, in der er fünf Millionen US-Dollar verdient hätte, entlassen. Kurz darauf unterschreibt er aber bei einem neuen Team für zwei Millionen US-Dollar. Hat sein vorheriges Team eine Offset-Klausel in den Vertrag einbauen lassen, muss es nur für die Differenz bezahlen und schuldet dem Spieler noch drei Millionen US-Dollar. Befindet sich keine Klausel in dem Rookie-Vertrag, kassiert der Spieler das Gehalt von beiden Teams, also insgesamt sieben Millionen US-Dollar.

Auch ein dritter Punkt spielt in den Verhandlungen noch eine Rolle. Darin geht es um die Auszahlung von garantierten Geldern, wenn ein Spieler aufgrund eines Vergehens auf dem Platz oder daneben suspendiert wird. Während Teams gerne eine solche Klausel in einen Vertrag schreiben, die sie in diesen Fällen vor der Auszahlung schützt, versuchen die Rookies und ihre Agenten, das zu umgehen.