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NBA Finals: Tyrese Haliburton und die Indiana Pacers auf den Spuren von Dirk Nowitzki und den Dallas Mavericks
- Veröffentlicht: 08.06.2025
- 10:20 Uhr
- Christoph "Icke" Dommich und Raman Rooprail
Die Indiana Pacers, angeführt von Tyrese Haliburton, sind drauf und dran, eine der größten NBA-Sensationen der Liga-Historie zu erreichen. Die Erfolgsgeschichte erinnert nicht nur deswegen an den legendären Run von Dirk Nowitzki und den Dallas Mavericks 2011.
Von Christoph "Icke" Dommisch und Raman Rooprail
"He's got a Chip on his Shoulder" ist eine klassische amerikanische Floskel.
Sinngemäß übersetzt: "Er hat etwas zu beweisen" oder "Er fühlt sich unterschätzt und will es allen zeigen".
Auch wenn US-Sportstars diese Floskel teils inflationär benutzen, trifft diese auf kaum jemand besser zu als auf Tyrese Haliburton.
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In einem Interview Ende 2023 untermauerte Haliburton dieses Narrativ. "Mein ganzes Leben schon", antwortete der Point Guard der Indiana Pacers auf die Frage in der "The Dan Patrick Show", wie lange er schon den berühmten "Chip on his Shoulder" trägt.
Das Narrativ erhielt in dieser Saison neues Futter. Erst verpasste er überraschend eine All-Star-Nominierung, dann wurde Haliburton in einer anonymen Umfrage unter NBA-Spielern vor den Playoffs zum "Most Overrated Player" der Liga gewählt.
Ob eine neue Umfrage heute das gleiche Ergebnis hervorbringen würde? Wohl kaum.
Indiana Pacers: Tyrese Haliburton mit historischem Playoff-Lauf
Haliburtons unglaublicher Playoff-Lauf mit den Pacers ist jetzt schon historisch. Bereits drei Mal drehte Indiana angeführt von ihrem Star-Spieler einen Rückstand von mindestens sieben Punkten in der finalen Minute des Spiels - das gelang in der ruhmreichen NBA-Historie noch niemandem.
Aber es wird noch besser: Haliburton gelang in jeder Runde ein Gamewinner oder Buzzer Beater, der eine Partie auf den Kopf stellte. Und immer mal lag Indiana in diesen Spielen mit mindestens 15 Punkten zurück.
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Auch die jeweiligen Würfe hatten alle etwas ikonisches. In Runde eins ein Korbleger gegen die Milwaukee Bucks mit Giannis Antetokounmpo im Gesicht. Gegen die an Nummer 1 gesetzten Cleveland Cavaliers ein spektakulärer Step-Back-Dreier, nachdem Haliburton zuvor seinen eigenen Freiwurf absichtlich verwarf, den Rebound aufsammelte und anschließend das Spiel entschied.
Es wurde aber sogar noch besser. Der Buzzer Beater gegen die New York Knicks in Spiel eins, nachdem der Ball eine gefühlte Ewigkeit in der Luft hing inklusive der berühmten "Choke"-Geste vor den Augen von Pacers-Legende Reggie Miller, der einst ebenfalls die Knicks im Madison Square Garden zur Verzweiflung getrieben hatte. Und natürlich jetzt der Gamewinner mit 0,3 Sekunden auf der Uhr beim Finals-Auftakt, der die Geschichte der "Comeback-Pacers" endgültig krönte.
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Parallelen zu Dirk Nowitzki und den Dallas Mavericks
Die Pacers egalisierten bei den Oklahoma City Thunder einen 15-Punkte-Rückstand im vierten Viertel. Das gab es in der Finals-Geschichte seit 1971 zuvor nur zwei Mal. Wem das zuletzt gelang? Den Dallas Mavericks 2011, angeführt von Dirk Nowitzki.
Es ist nicht die einzige Parallele, die die heutigen Pacers mit der Truppe um den Würzburger verbindet. Denn kurioserweise war Indianas Head Coach Rick Carlisle auch Trainer von den Mavericks 2011, als diese wie bei den Pacers nur mit Nowitzki als All Star einen unermüdlichen Playoff-Run starteten.
Dabei schlugen Dirk und Co. erst die Mega-Stars der Western Conference um Kobe Bryant, Tim Duncan, Tony Parker, Manu Ginobili, Kevin Durant, Russell Westbrook und James Harden, nur um im Finale dann auch noch die "Big Three" der Miami Heat um LeBron James, Dwyane Wade und Chris Bosh in ihre Schranken zu weisen.
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Indiana Pacers schreiben ihre eigene Geschichte
Zugegeben, hier unterscheiden sich die Geschichten etwas. Haliburton, auch wenn er selber dieses Jahr nicht gewählt wurde, hat mit Siakam einen All Star an seiner Seite. Außerdem musste Nowitzki bei seinem Run dutzende Superstars bezwingen, während Haliburton und Co. im Osten auf keine mit Stars gespickte Truppe trafen.
Das soll der Story aber keinen Abbruch tun. Niemand kann sich seine Gegner selbst aussuchen und mit dem Narrativ der "Comeback-Pacers" inklusive Haliburtons zahlreichen heroischen Last-Second-Körben schreibt Indiana aktuell ihre ganz eigene magische Geschichte.
Ob Haliburton und den Pacers letztlich wie Nowitzki und den Mavericks auch die endgültige Krönung gelingt, steht noch in den Sternen. Der Weg für die wohl größte Finals-Überraschung seit 2011 ist dafür allerdings geebnet.