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Titelfavorit mit dem Rücken zur Wand

NBA: Milwaukee Bucks vor frühem Aus - das sind die Probleme

  • Aktualisiert: 05.09.2020
  • 21:20 Uhr
  • ran.de/Markus Bosch
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© 2020 Getty Images

Die Milwaukee Bucks sind als Titelfavorit in die Playoffs gegangen, nun braucht es eine noch nie dagewesene Aufholjagd. Doch die Probleme der Bucks sind offensichtlich.

Playoff-Basketball ist anders als Basketball in der regulären Saison.

Dass hinter dieser Binsenweisheit auch viel Wahrheit steckt, müssen im Moment die Milwaukee Bucks in der NBA leidvoll erfahren.

Ausgestattet mit der besten Bilanz aller Teams, ist das Team aus Wisconsin mit dem Ziel Meisterschaft in die Playoffs gestartet. Um die Chance auf eine Meisterschaft überhaupt noch zu wahren, braucht es für die Bucks nun aber Historisches. In der Playoff-Viertelfinalserie gegen die Miami Heat liegen sie seit der vergangenen Nacht mit 0:3 zurück. Einen solchen Rückstand hat in der langen NBA-Historie noch kein Team aufgeholt.

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Milwaukee Bucks mit historischem Einbruch

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"Wenn es ein Team gibt, dass ein Team 4:0 schlagen kann, sind das wir", bemühte sich der zweimalige MVP Giannis Antetokounmpo um eine Kampfansage nach dem enttäuschenden Spiel drei.

Dort hatten die Bucks im Schlussabschnitt eine Zwölf-Punkte-Führung aus der Hand gegeben, um schlussendlich mit -15 vom Feld zu gehen. Eine historische Schmach. Die Punktedifferenz von 27 Punkten im vierten Viertel war der höchste Unterschied in einem Playoffspiel seit der Einführung der Shot Clock im Jahr 1955. Allein Heat-Star Jimmy Butler scorte mit 17 Punkten im Schlussviertel mehr als das gesamte Bucks-Team, das auf 13 Zähler kam.

Ein Armutszeugnis für einen Titelfavoriten. Und doch kam dieser Offenbarungseid nicht komplett überraschend. Superstar Giannis verpasste mit 21 Punkte, 16 Rebounds und neun Assists zwar nur knapp ein Triple-Double, traf aber keinen seiner sieben Würfe von jenseits der Dreierlinie und stand beim abschließenden 17:1-Lauf der Heat aber mit auf dem Feld.

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Giannis: "Ich hätte mehr Minuten spielen können"

Für mehr Diskussionen sorgte jedoch Antetokounmpos Spielzeit von 35 Minuten. Der Grieche war im ersten Viertel umgeknickt, bekam aber von den Ärzten grünes Licht für die weitere Spielzeit. "Ich habe mich gut gefühlt, ich hätte mehr Minuten spielen können", erklärte der "Defensive Player of the year" der laufenden Saison nach der Partie.

Bucks-Coach Mike Budenholzer verteidigte seine Entscheidung: "Das Niveau ist in dieser Phase der Saison hoch. Wenn die Jungs dann in einem Playoff-Spiel so hart spielen, dann denke ich, dass 35 oder 36 Minuten das Limit sein sollten." Auch Giannis' Co-Star Khris Middleton stand "nur" 36 Minuten auf dem Parkett.

Zudem spielte Coach Budenholzer mit einer, für Playoffverhältnisse, großen Rotation. Zehn Spieler erhielten in Spiel drei Spielanteile, von der Bank wurden 25 Zähler beigesteuert. Und doch zerfielen die Bucks am Ende komplett, weil sie keine Antwort auf Miamis Offensivwirbel hatten und sich ihrem Schicksal beinahe wehrlos ergaben.

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Zahlreiche Experten hatten im Saisonverlauf bereits bemängelt, dass die Bucks zu leicht ausrechenbar sind und die Alternativen fehlen, sollte es einem Gegner gelingen Giannis einigermaßen in Schach zu halten. Doch diesmal wird vor allem der Name Budenholzer mit der Kritik verbunden sein.

Es wäre das vierte Mal in den vergangenen sechs Saisons, das ein Team von Budenholzer in den Playoffs mit vier Niederlagen in Folge ausscheidet. Jeweils zwei Mal die Atlanta Hawks und die Bucks. In der Regular Season trumpfen Budenholzers Teams regelmäßig auf, doch in den Playoffs reicht es dann jeweils nicht zum großen Wurf. Immer wieder verzettelt sich der Bucks-Coach indem er stur an seinen, bislang so erfolgreichen, Rotationen festhält. Doch in den Playoffs sind auch mal unkonventionelle Lösungen und spontane Entscheidungen gefragt.

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Abgang von Malcolm Brogdon schmerzt

Hätte Budenholzer also den Mut gehabt, Giannis mehr Minuten zu geben, würden die Bucks möglicherweise nicht in dieser aussichtslosen Lage stecken. Doch Budenholzer ist nicht der Alleinschuldige am Bucks-Desaster.

Auch die Verantwortlichen der Franchise aus Wisconsin haben Fehler gemacht. Mit Giannis haben sie den wohl größten Star der Liga in ihren Reihen, haben aber ihrem Superstar nicht das bestmögliche Team an die Seite gestellt. Gerade der Abgang von Malcolm Brodgdon, so finanziell notwendig er gewesen sein mag, schmerzt die Bucks in den Playoffs enorm. Eric Bledsoe füllt die Rolle als Nummer drei nicht in dem Maße aus, wie es Brogdon teilweise gezeigt hat. 

Und so scheint auch Giannis' Zukunft bei den Bucks offener denn je. Im kommenden Sommer läuft der Kontrakt des Griechen aus, doch ob er dann ausgerechnet in Wisconsin seinen Supermax-Vertrag unterschreibt, erscheint fraglich.

Nur ein historisches Wunder bewahrt die Bucks jetzt noch vor gravierenden Veränderungen in den kommenden Jahren.

Markus Bosch

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