UFC: Wer wird McGregors nächster Gegner?
Conor McGregors nächstes Ziel: Ein Gürtel links, ein Gürtel rechts
- Aktualisiert: 16.12.2015
- 09:19 Uhr
- ran.de / Christian Stüwe
Nach seinem spektakulären Knockout gegen Jose Aldo hat UFC-Federgewichts-Champion Conor McGregor ehrgeizige Pläne. Er will auch im Leichtgewicht für Furore sorgen und noch nie dagewesenes schaffen.
München - Conor McGregor ist kein Mann, der sich lange auf seinen Erfolgen ausruht.
Gerade erst hatte sich der irische Superstar durch einen spektakulären 13-Sekunden-Blitz-Knockout gegen Jose Aldo zum Champion der Federgewichtsklasse der UFC gekrönt, schon dozierte er am frühen Sonntagmorgen über seine nächsten Ziele.
Ganz alleine stand der 27-Jährige am Rednerpult, weder der besiegte Jose Aldo noch der UFC-Präsident Dana White waren anwesend, als McGregor auf der Pressekonferenz in Las Vegas zu den Journalisten sprach. "Ich glaube, es gibt viele große Kämpfer. Viele Menschen, die großartiges leisten", sagte McGregor: "Aber wenn man sich das ganze Paket anschaut, glaube ich nicht, dass es jemanden gibt, der das besser macht als ich."
McGregor will Mayweather nacheifern
Und dann nannte McGregor Floyd Mayweather und Manny Pacquiao als Beispiel. Die beiden Boxer hatten bei ihrem Kampf im Mai 400 Millionen Dollar umgesetzt. Auch wenn die im Vorfeld als "Kampf des Jahrhunderts" gehypte Veranstaltung letzlich sportlich die Erwartungen nicht erfüllte, brachten alleine die Tickets im MGM Grand in Las Vegas 72 Millionen Dollar ein.
Bei UFC 194 bezahlten die Zuschauer am Sonntag am gleichen Ort insgesamt 10,1 Millionen Dollar an Eintrittsgeldern. "Ich hole auf, ich bin erst 27", sagte McGregor: "Die beiden Mother****** mussten dafür 40 Jahre alt werden. Ich bin auf dem Weg nach oben. Ich habe Dana White versprochen, diese Summen auch zu schaffen."
Tatsächlich scheint vieles für McGregor möglich zu sein. In Irland ist er längst der beliebteste Sportler. Der 13-Sekunden-Knockout gegen Aldo dürfte McGregors Bekanntheitsgrad weltweit enorm gesteigert haben.
Holt Wahlberg McGregor nach Hollywood?
Wie zuvor Ronda Rousey scheint McGregor längst nicht mehr nur ein Star in der MMA-Szene zu sein, der kleine Mann mit der großen Klappe ist auf dem besten Weg in den Mainstream. Vor dem Aldo-Kampf hatte McGregor einen vielbeachteten Auftritt in der US-Talkshow von Jimmy Kimmel. Mark Wahlberg überlegt angeblich, ihm eine Rolle in einem Hollywood-Film zu vermitteln.
Und der nächste Kampf könnte ein Mega-Event werden. Dana White soll McGregor im Falle eines Sieges gegen Aldo nämlich ein Heimspiel versprochen haben. Im Gespräch ist der Croke Park, ein riesiges Stadion mit 82.300 Sitzplätzen in Dublin.
Doch die große Frage ist, gegen wen der neue Weltmeister kämpfen könnte? Auch hier scheinen McGregor alle Möglichkeiten offen zu stehen.
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Aldo, Edgar oder ein Leichtgewicht?
Zum einen wäre ein Rückkampf gegen Jose Aldo möglich. Der Brasilianer sprach unmittelbar nach dem K.o. bereits von einem Rematch. Auch McGregor räumte ein, dass Aldo als jahrelang unbesiegter Champion eine bessere Niederlage verdient gehabt hätte.
Ein zweiter Kampf der beiden Federgewichte würde sicherlich wieder ein enormes Interesse auf sich ziehen. Allerdings ist es gut möglich, dass sich Aldo zunächst gegen einen anderen Gegner sein Selbstvertrauen zurückholen will. Und ob Aldo in Dublin, in der Höhle des Löwen, gegen McGregor antreten würde, ist eine andere Frage.
Kein Problem damit hätte Frankie Edgar. Der Amerikaner verlor vor zweieinhalb Jahren gegen Aldo, gewann danach aber alle seine fünf Kämpfe. Zuletzt schlug "The Answer" Chad Mendes eindrucksvoll K.o.. Der 34-jährige kommt vom Ringen und könnte von daher eine echte Bedrohung für McGregor darstellen.
Interessanterweise hielt Edgar den UFC-Gürtel im Leichtgewicht von 2010 bis 2012 und wechselte dann ins Federgewicht. McGregor würde nun gerne den umgekehrten Weg gehen. Der Champion liebäugelt mit einem Wechsel ins Leichtgewicht. Im Federgewicht dürfen die Kämpfer bis zu 66 Kilogramm wiegen, im Leichtgewicht liegt das Gewichtslimit bei 71 Kilogramm.
Der erste Champion mit zwei Gürteln?
Der 1,75 Meter große McGregor müsste vor seinen Kämpfen nicht mehr abspecken, der Weight Cut würde wohl weitgehend entfallen. Allerdings wäre die sportliche Herausforderung auch größer, McGregor würde auf im wahrsten Sinne des Wortes schwerere Gegner wie den dortigen Champion Rafael dos Anjos treffen.
Für McGregor würde ein Wechsel ins Leichtgewicht aber keinesfalls bedeuten, dass er seinen Federgewichtsgürtel abgeben würde. "Ich werde einen Gürtel auf der einen Schulter haben, den anderen auf der anderen Schulter", kündigte er gewohnt vollmundig an.
Ein Champion, der zwei Gürtel hält, gab es in der UFC bisher noch nicht. Zwischen zwei Gewichtsklassen zu pendeln und zwei Titel zu verteidigen, schien bisher angesichts der hohen Belastung der Kämpfer fast unmöglich.
Doch Conor McGregor will es versuchen. Und bisher hat er noch alle seine Versprechen gehalten.
Christian Stüwe