Schulz: "Robert ist mental in einem Riesenvorteil"

Magdeburg - Worte sind nun genug gewechselt, jetzt kann es im Ring endlich richtig zur Sache gehen. Am Samstag, dem 1. März, fliegen in der "Höhle des Löwen" in Magdeburg (live in SAT.1 und auf ran.de) die Fäuste zwischen dem amtierenden Super-Mittelgewichts-Weltmeister Robert Stieglitz und seinem Herausforderer Arthur Abraham. Es ist bereits das dritte Duell der beiden Boxer gegeneinander - Zwischenstand 1:1.

Im exklusiven Gespräch mit ran.de spricht ran-Box-Experte und Ex-Profi Axel Schulz vor dem mit großer Spannung erwarteten Kampf des Jahres über …

… die Stärken des amtierenden Weltmeisters Robert Stieglitz: "Er ist ein typischer Arbeiter, der im Ring immer ganz solide sein Programm abspult. Robert verfügt über eine sehr gute Kondition und kommt immer über seine vielen Schläge. Eine große Rolle spielt bei Robert außerdem sein Trainer Dirk Dzemski, der ein absoluter Taktikfuchs ist. Er hält bei diesem Duo immer die Zügel in der Hand. Beim zweiten Kampf von Robert gegen Arthur Abraham im vergangenen Jahr, den Stieglitz ja auch gewonnen hat, hat Dzemski seinen Schützling richtig gut eingestellt. Man darf gespannt sein, ob ihm das nun erneut gelingt."

… die Stärken des Herausforderers Arthur Abraham: "Arthur hat ein riesiges Kämpferherz und eine enorme Schlagkraft. Und natürlich ist er ein extrem harter Hund, der ja auch schon einmal mit einem gebrochenen Kiefer weitergeboxt und das Duell mit dem Kolumbianer Edison Miranda am Ende sogar noch gewonnen hat. Außerdem muss man großen Respekt vor ihm haben, dass er nach den drei bitteren Niederlagen in den Jahren 2010 und 2011 wiedererstarkt in den Ring zurückgegekehrt ist."

… die Bedeutung der ersten beiden Kämpfe zwischen Stieglitz und Abraham für das anstehende dritte Duell: "Arthur ist eigentlich ein Spätstarter, der erst in der vierten, fünften Runde so richtig loslegt. Doch im ersten Duell mit Robert vor zwei Jahren hat er Stieglitz überrascht, weil er sofort von der ersten Sekunde an in den Angriff gegangen ist. Das hat Roberts Taktik damals völlig über den Haufen geworfen und Arthur hat diesen Kampf dann ja auch völlig verdient nach Punkten gewonnen.

Doch Robert hat aus seinen Fehlern im ersten Kampf gelernt und den Spieß im zweiten Duell dann komplett rumgedreht. Er hat Arthur von Beginn an dominiert, ihn zeitweise sogar vorgeführt. In der vierten Runde musste er dann wegen seines völlig zugeschwollenen Auges aufgeben. Seine Ecke hatte nach Rücksprache mit dem Ringarzt das Handtuch geworfen. Diese Verletzung war allerdings nur die Konsequenz aus Roberts Leistung, der immer wieder mit seinen Schlägen nachgesetzt hatte.

Das dritte Duell wird nun ganz deutlich zeigen, was Robert und Arthur aus den ersten beiden Kämpfen gelernt haben, und welche Schlüsse sie daraus für die Taktik am Samstag in Magdeburg daraus ziehen."

… seine Prognose für den Kampf am Samstag in Magdeburg: "Robert ist mental eigentlich in einem Riesenvorteil. Er hat den Rückkampf mehr als deutlich gewonnen und das dürfte Arthur extrem unter Stress setzen. Robert darf Arthur keinen Platz geben, seine harten Schläge anzubringen und er darf ihn im Ring auch generell nicht zur Entfaltung kommen lassen. Wenn Robert also vom Kopf her gut eingestellt ist, stehen die Chancen für einen erneuten Sieg richtig gut."