Kämpfer, Rekordjäger, Vorbild: Die Deutschen in der NHL im Check
- Aktualisiert: 13.12.2016
- 12:31 Uhr
- SID
Sieben Deutsche spielen in der NHL, gut ein Drittel der Saison ist vorbei: Doch wie gut sind die Leistungen von Kühnhackl, Draisaitl und Kollegen zu bewerten? Die bisherige Saison-Bilanz im Überblick.
München - Gut ein Drittel der NHL-Hauptrunde ist absolviert und die Leistungen der deutschen Eishockey-Legionäre sind überwiegend positiv zu bewerten. Während Tom Kühnhackl mit Titelverteidiger Pittsburgh Penguins erneut Ambitionen anmeldet und an der Seite des derzeit überragenden Superstars Sidney Crosby ligaweit auf Rang zwei steht, ist Jungstar Leon Draisaitl bei den Edmonton Oilers auf dem Weg zu einem deutschen Rekord für Scorerpunkte.
Ein Überblick über die bisherigen Leistungen der deutschen NHL-Profis:
Tom Kühnhackl (24 Jahre/Pittsburgh Penguins): Der Stanley-Cup-Sieger muss im Starensemble der Penguins hart um seinen Platz kämpfen. Zwischenzeitlich saß der Landshuter nur auf der Tribüne.
Unterm Strich hat er 21 von bisher 29 Spielen für den Titelverteidiger und erneuten Mitfavoriten absolviert und zwei Tore erzielt. Seine Rolle ist wie in der Vorsaison eher defensiv geprägt. Aktuell scheint sich Kühnhackl festgespielt zu haben, in der Nacht zum Dienstag feierte er mit Pittsburgh beim 7:0 gegen Arizona den sechsten Sieg in Folge.
Leon Draisaitl (21/Edmonton Oilers): In seiner zweiten vollen Saison jagt Draisaitl den deutschen Rekord für Scorerpunkte (56/Marco Sturm und Jochen Hecht).
Der Kölner ist auf einem guten Weg, steht nach 31 Spielen mit je 13 Toren und Vorlagen bei 26 Zählern. Draisaitl hat gehörigen Anteil daran, dass die Oilers nach zehnjähriger Durststrecke wieder auf Play-off-Kurs liegen. Von Vorteil für den deutschen Jungstar ist auch, dass er im Powerplay mit Jahrhunderttalent Connor McDavid auf dem Eis steht.
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Rieder reif für die WM?
Tobias Rieder (23/Arizona Coyotes): Mit dem Kumpel von Kühnhackl kann Bundestrainer Marco Sturm fast schon für die Heim-WM im kommenden Mai planen.
Rieders Coyotes sind derzeit das schlechteste Team in der NHL, die Playoff könnten nur bei einer langen Siegesserie in Reichweite rücken. Rieder selbst spielt gut, hat bislang sieben Tore in 26 Partien erzielt und ist gerade Teil der ersten Sturmformation. "Er ist brandgefährlich. Es gibt einige, die sich ein Beispiel an ihm nehmen sollten", sagt Headcoach Dave Tippett über den Landshuter.
Dennis Seidenberg (35/New York Islanders): Der routinierte Verteidiger und Champion von 2011 hat lange um einen neuen NHL-Vertrag gezittert, die Islanders haben aber mit dem Schwenninger einen guten Griff gemacht.
Seidenberg hat mit Abstand die beste Bilanz, wenn man die Zahl der Treffer und Gegentreffer gegenüberstellt, bei denen ein Spieler auf dem Eis war. Wegen eines Kieferbruchs musste er sieben Spiele pausieren, brachte es bisher dennoch auf eine stattliche Offensivausbeute (20 Spiele/4 Tore/5 Vorlagen).
Greiss kämpft um die Nummer eins
Thomas Greiss (30/New York Islanders): Der Füssener kämpft mit dem Slowaken Jaroslav Halak um die Nummer eins im Tor der Islanders.
Greiss' Statistiken sind besser als die seines Rivalen, er hat in weniger Einsätzen (11 zu 18) einen Sieg (6 zu 5) mehr vorzuweisen. Dennoch scheint Halak in der Gunst von Headcoach Jack Capuano einen Tick vorn zu liegen. Es mehren sich allerdings Stimmen im Umfeld, die diese Rangfolge infrage stellen.
Philipp Grubauer (25/Washington Capitals): Grubauers Rolle als Backup von Stargoalie Braden Holtby ist klar definiert. Am Kanadier gibt es für den Rosenheimer kein Vorbeikommen.
Und doch hat Grubauer bei den Caps auf sich aufmerksam gemacht: Seine Leistungen bei den bisher sechs Einsätzen waren grandios, ein Gegentorschnitt von 1,67 und eine Fangquote von 94 Prozent sind weltklasse.
Korbinian Holzer (28/Anaheim Ducks): Für den Münchner hat sich die Hoffnung auf mehr Einsätze als in der Vorsaison nicht erfüllt.
Holzer hat bei den Kaliforniern die Rolle des Ersatz-Verteidigers inne, auf dem Eis stand er lediglich bei acht von bislang 29 Spielen. Zuletzt durfte Holzer am 26. November ran, Aussicht auf Besserung besteht angesichts der starken Ducks-Defensive kaum.