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Stanley Cup Playoffs: Colorado Avalanche erzwingen Spiel 7 - auf Grubauer kommt es an
- Aktualisiert: 01.05.2023
- 03:23 Uhr
- NHL.com/de
Die Colorado Avalanche erzwingen gegen die Seattle Kraken das siebte Spiel in der Nacht von Sonntag auf Montag (ab 3:15 Uhr live auf ProSieben MAXX und hier im Livestream auf ran.de). Auch ein starker Philipp Grubauer kann die Niederlage seiner Mannschaft nicht verhindern. Jetzt kommt es auch auf ihn an.
Von Christian Göbel von NHL.com/de
Auch ein herausragend aufgelegter Philipp Grubauer konnte die Colorado Avalanche in Spiel 6 der Serie gegen die Seattle Kraken nicht vom Erfolgsweg abbringen. Der Schlussmann der Kraken parierte 35 Torschüsse und musste dennoch dreimal hinter sich greifen. Der vierte Colorado-Treffer fiel, als der Goalie schon für einen sechsten Feldspieler vom Eis gegangen war. Am Ende glich Colorado die Erstrundenserie der Stanley Cup Playoffs mit einem 4:1-Erfolg in der Climate Pledge Arena zum 3:3 aus. In der Nacht von Sonntag auf Montag (ab 3:15 Uhr live auf ProSieben MAXX und hier im Livestream auf ran.de) kommt es zum entscheidenden Spiel sieben.
Die Avalanche kamen erstmals in der Serie mit viel Tempo aus der Kabine und dominierten das Match von Beginn an. Insgesamt 13-mal prüfte Colorado in den ersten 20 Minuten den deutschen Schlussmann der Kraken, der lediglich einmal überwunden werden konnte. Der Treffer von Mikko Rantanen zum 1:1 fiel 20 Sekunden vor Ende des Abschnitts und schien den Gästen noch mehr Energie zu geben.
Es hätte auch anders laufen können. Einem vermeintlichen Treffer von Bowen Byram wurde, nach einer Coaches Challenge, aufgrund einer Abseitsstellung die Anerkennung verweigert. Colorado ließ sich jedoch weder davon noch von dem folgenden Rückstand verunsichern.
"Das kompletteste Spiel der Serie"
"Es war das kompletteste Spiel der Serie für uns, weil wir einen besseren Start hatten", reflektierte Jared Bednar nach dem Match. "Vom ersten Wechsel an waren unsere Top-Spieler sehr stark und der Rest der Mannschaft folgte ihnen. Wir waren engagiert, physisch, fokussiert und mental voll auf der Höhe. Wir treffen, es wird zurückgenommen und sie treffen zuerst. Wir sind einfach drangeblieben und haben weiter mit Selbstvertrauen gespielt."
Das 1:0 der Kraken war ein übliches Bild in der Serie. In allen sechs Partien waren es die Kraken, die zuerst treffen konnten. Seattle übertraf damit einen Rekord aus dem Jahr 1918, als die Toronto Arenas in den fünf ersten Playoff-Matches der Franchisehistorie immer die 1:0-Führung erzielten. In den vergangenen 15 Jahren konnten lediglich die Winnipeg Jets (2018, 6) und die Avalanche (2008, 7) zu Beginn der Postseason eine solche Auftaktstärke demonstrieren.
Nach der ersten Pause drehten die Avalanche noch weiter auf und dominierten Seattle in deren sechsten Franchise-Playoff-Match. Der Druck auf den Kasten von Grubauer war enorm und die Entlastungen seiner Vorderleute nur selten von Dauer. 14-mal musste der Kraken-Goalie im Mittelabschnitt eingreifen und konnte zwölfmal parieren. Gegen sein ehemaliges Team wehrte er einige Male spektakulär ab und sorgte so dafür, dass die Kraken mit nur zwei Toren Rückstand ins letzte Drittel starteten.
"Grubauer war gut. Er hat das gemacht, was er die gesamte Serie schon macht", lobte Dave Hakstol seinen Schlussmann. "Sein Spiel war gut und er hat seinen Job heute erledigt. Er hat uns die Chance gegeben, uns im dritten Drittel wieder aus dem Loch zu ziehen." Der Schlussmann habe einfach eine Parade nach der anderen gezeigt, sodass er trotz der drei Gegentreffer, bei denen er auf dem Eis stand, zum zweitbesten Akteur der Partie gewählt wurde.
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Avalanche unter Druck
"Wir haben nicht wirklich mit Druck gespielt", untermauerte Jordan Eberle den etwas kraftlosen Auftritt der Kraken. "Eine so starke Mannschaft wie Colorado kommt in Wellen. Wir haben versucht, einen Zündfunken zu finden, aber das hat nicht funktioniert. Wir waren zu ängstlich und sie, als Team am Abgrund, kamen mit dem Mut der Verzweiflung."
Der Druck des möglichen Erstrundenaus sorgte auch im Schlussabschnitt für offensivstarke Avalanche, die weitere zwölf Torschüsse abgaben und Seattle keine Gelegenheit zum Comeback boten.
Der Erfolg der Avalanche besiegelte ein Spiel 7. Zum zweiten Mal hintereinander muss der Vorjahres-Champion in der ersten Runde in einem allesentscheidenden Match antreten. Die Tampa Bay Lightning gewannen dieses Duell 2022 gegen die Toronto Maple Leafs. Der Vorteil in der Statistik liegt bei 14 solcher Partien jedoch knapp (8:6) bei den Kontrahenten der Titelträger.
Colorado hat jedoch eine positive Erfahrung aus dem Jahr 2002 im Hinterkopf. Insgesamt 17-mal gelang es einer Mannschaft den amtierenden Stanley Cup Gewinner in einem siebten Spiel zu eliminieren.
Die Spannung könnte kaum größer sein. "Das ist es. Alles steht auf dem Spiel", beschrieb Hakstol die Situation. In Denver wird es in der Nacht von Sonntag auf Montag (live ab 3:15 Uhr auf ProSieben MAXX und ran.de) ganz besonders auf Grubauer ankommen. Denn eines ist klar: Die Avalanche werden alles daran setzen, den Schlussmann erneut so unter Beschuss zu nehmen wie am Freitag.