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Neue Footballsimulation im Test

Madden NFL 17 für PS4 und XBOX One im Test: Run Boy Run!

  • Aktualisiert: 22.02.2018
  • 14:57 Uhr
  • ran.de / Dominik Kaiser
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© EA Sports

Mit Madden NFL 17 bringt EA Sports American Football zurück in die Wohnzimmer der Fans. Besonders ungeduldige Zocker werden sich an dem neuen Serien-Titel erfreuen.

München – Los Angeles, Wild Card Round. Die Washington Redskins führen im letzten Quarter mit 24 zu 17 bei den LA Rams. Kicker Dustin Hopkins tritt zum Field Goal an, ein Treffer würde den sicheren Sieg bedeuten. Doch Defensive End Robert Quinn springt über die Defensive Line hinweg und blockt den Versuch – Ballbesitz Rams. Willkommen bei Madden NFL 17!

Running Back Todd Gurley macht im Anschluss die entscheidenden Yards in die Red Zone. Rookie-Quarterback Jared Goff packt einen Touchdown-Pass aus. Doch zum Sieg fehlen noch zwei Punkte – die Rams versuchen die Two Point Conversion! Nun muss der Spieler entscheiden. Setzt er mit Goff auf einen gezielten Pass oder lässt er Gurley den Sieg erlaufen?

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Champ Broncos auf einer Stufe mit Tennessee Titans

Madden 17 hat die Teams nach Stärken eingestuft: Die Denver Broncos bekommen den Aderlass zu spüren. Die beste Verteidigung kommt nicht aus Seattle.

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Die Entwickler machen mit dem cineastischen Einstieg schnell klar, woran sie in den vergangenen Monaten gearbeitet haben. Das Laufspiel wurde komplett überarbeitet. Und der Gamer muss nur dann loslegen, wenn es um die wirklich wichtigen Momente eines Spiels geht.

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Madden 17: Läuft bei dir!

Nach den vielen Änderungen im Passspiel steht 2016/2017 vor allem das Running Game im Fokus. Besonders Madden-Anfänger werden sich daran erfreuen. Sobald das "Ei" in den Armen eures Ballträgers liegt, zeigt ein Pfeil die konkrete Laufrichtung an. Doch wichtig ist nicht nur, wohin ihr lauft, sondern vor allem mit wem.

In dem Moment, wo der gegnerische Verteidiger zum Hit ansetzt, gibt euch der Computer eine Möglichkeit, diesen ins Leere fliegen zu lassen. Dazu müsst ihr nur im richtigen Moment die angezeigte Taste drücken. Je nach Spieler unterscheiden sich diese Spezialbewegungen. Bullige Running Backs wie Eddie Lacy oder Chris Ivory sind mit dem Stiff Arm erfolgreicher. Wendige Läufer wie Thomas Rawls zeigen starke Drehungen und kurze Stops. Im Test funktioniert die neue Mechanik in den meisten Fällen auch sehr gut, allerdings spielen defensiv starke Teams ihre Stärken aus. So schnell wie ein Madden-Verteiger kann oft kein Daumen sein.

Das Kick-System wird in Madden NFL 17 über eine Dreipunkt-Mechanik gesteuert. So soll der Schwierigskeitgrad vor allem bei Field Goals erhöht werden. Netter Versuch. Aber auch ungeübte Spieler haben den Dreh spätestens nach dem zweiten Versuch raus.

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Defense wins Championships

Nach mehreren Spielstunden zeigt sich: die Mischung machts! Wie in der echten NFL richtet sich die KI endlich an den realen Teams aus. Seid ihr mit den Broncos unterwegs, liegt der Fokus eurer Mannschaft wenig überraschend auf der Defensive. Mit den Pittsburgh Steelers und Altmeister Ben Roethlisberger stehen trotz neuer Möglichkeiten Passspielzüge im Vordergrund. Wer die richtige Balance aus Werfen und Laufen findet, wird punkten. Durch simples Wiederholen des gleichen Passes lässt sich eine Defense nicht mehr aushebeln – zum Glück! 

Neben den vielen Neuerungen in der Offense hat auch die Defense einen neuen Anstrich bekommen. Die Zonendeckung bietet jetzt noch mehr Varianten. Eure Defensive Ends beobachten den Quarterback automatisch und machen Druck. Allerdings werden Madden-Anfänger mit der Defense weiterhin die größten Probleme haben. Hier hilft nur der Trainingsmodus, in dem jede Verteidigungsvariante gut erklärt wird.

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Franchise Mode mit Suchtfaktor

Besonders positiv ist der überarbeitete Franchise Mode hervorzuheben. Neben den üblichen Aufgaben als Coach, wirkt sich nun jedes Spiel direkt auf die Entwicklung eurer Spieler aus. Nach dem Match können Erfahrungspunkte entweder automatisch auf alle oder nur von euch ausgewählte Spieler verteilt werden.

Doch die größte Errungenschaft ist, dass besonders ungeduldige Spieler eine komplette Saison inklusive Playoffs nun an einem Wochenende absolvieren können. Warum? Weil ihr nur noch in den wichtigen Momenten die Kontrolle übernehmt.

Im Modus "Play The Moments" greift ihr nur dann aktiv in das Spielgeschehen ein, wenn es brenzlig wird. Eure Offensvie hat ein wichtiges 3rd Down – ihr bestimmt den Spielzug. Ihr liegt kurz vor Schluss zurück – der Computer gibt euch das Kommando. Der Rest wird simuliert. Klassische Madden-Zocker können weiterhin auch das komplette Spiel absolvieren. Ebenfalls steht es dem Spieler frei, nur die Offense oder die Defense seines Teams zu steuern.

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Big Decisions

Folgendes Szenario: Euer Star-Quarterback ist seit Wochen verletzt. Im entscheidenden Spiel um die Playoffs bietet sich jedoch die Möglichkeit, ihn einzusetzen. Bekommt er einen Hit ab, ist seine Saison wohl vorbei. Schickt ihr ihn trotzdem auf das Spielfeld?

Mit den "Big Decisions" werdet ihr im Franchise Mode immer wieder konfrontiert. Im Test haben diese uns oft einige Minuten abverlangt, um eine vernünftige Entscheidung zu treffen. Dabei wird das komplette NFL-Spektrum genutzt. Saisonziele, Verletzungen, Vertragsentscheidungen, Trades – der Spieler hat die volle Kontrolle über seine Franchise. Jede Entscheidung wird aber im Verlauf des Geschehens Konsequenzen haben.

Fazit: Madden NFL 17 macht viel richtig. Die Übermacht des Passspiels gehört der Geschichte an. Das neue Running Game bringt zusätzliche Flexibilität in die Partien. Durch die "Mini-Games" bei Laufspielzügen geht zwar das Simulationsgefühl verloren, der Spielspaß steigt aber. Im Franchise Mode wird nun wirklich jedem Fan der passende Spiel-Modus geboten. Anfänger sowie Footballfreaks werden sich im neuen Madden-Teil die nächsten zwölf Monate gut aufgehoben fühlen.

Getestet wurde das Spiel auf der Playstation 4 und der XBOX One.

Dominik Kaiser