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2. Bundesliga

Aufstiegskampf wird immer verrückter: "Alles ist offen"

  • Aktualisiert: 30.04.2022
  • 12:23 Uhr
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Die Freitagsspiele der Aufstiegskandidaten Schalke 04, Werder Bremen und St. Pauli wurden durch späte Tore entschieden. Die verrückten Spielverläufe zeigen, dass jeder Spieltag nur eine Momentaufnahme ist und die Aufsteiger kaum zu prognostizieren sind.  

München - Euphorie bei Schalke, Enttäuschung bei St. Pauli, pure Fassungslosigkeit bei Werder Bremen. Der Kampf um den Bundesliga-Aufstieg nimmt verrückte Züge an.

Simon Terodde trifft gegen den SV Sandhausen in der Nachspielzeit zum 2:1 und führt Schalke an die Tabellenspitze. Bremen schenkt gegen Holstein Kiel eine Zwei-Tore-Führung her und verliert gegen Holstein Kiel mit 2:3.

Der FC St. Pauli wiederum entwickelt sich zum Unglücksraben der Nachspielzeit und kassiert gegen den 1. FC Nürnberg in der 92. Minute das 1:1.

Selbiges geschah vor zwei Wochen gegen den SV Sandhausen. Hätten die Hamburger beide Spiele gewonnen, wären sie anstelle von Werder Bremen auf Rang 2. So allerdings drohen die Hamburger die Aufstiegsplätze aus dem Blick zu verlieren.

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Und selbst der Hamburger SV, der den Aufstieg praktisch schon abgeschrieben hatte, könnte mit einem Sieg beim bereits abgestiegenen FC Ingolstadt (13:30 Uhr, im Liveticker auf ran.de) den Stadtrivalen überholen und im günstigsten Fall sogar auf Platz 3 springen.   

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Schalke feiert Last-Minute-Sieg: "Das ist mega"

Sicher ist bislang nur, dass Schalke, die in der Vorwoche noch 1:4 gegen Bremen verloren hatten, als Tabellenführer den 32. Spieltag beenden. "Das ist mega", krächzte Terodde heiser ins Mikrofon von "sky".

"Wenn du spät ein 1:1 bekommst, brichst du normalerweise zusammen", sagte er in Anspielung auf das Gegentor in der 83. Minute. "Aber mit der Unterstützung (der Fans, Anm.d.Red.) schafft man das."

Die mitgereisten Fans feierten den Sieg beinahe so, als wäre der Aufstieg bereits sicher. "Das ist Ekstase", freut sich Sportdirektor Rouven Schröder. "Die Jungs haben es so gnadenlos verdient, dass sie genau dieses Tor so spät schießen. Das geht runter wie Öl. Aber jetzt ist es wichtig, dass wir wieder den Fokus haben."

Nackenschlag: St. Pauli hat "1:1 verloren"

Der nächste Gegner von Schalke wird der Verfolger FC St. Pauli sein, der zunächst einmal die Enttäuschung über den verschenkten Sieg verarbeiten muss.

"Wir haben heute 1:1 verloren", sagt Trainer Timo Schultz. "Es ist bereits die vierte oder fünfte Aktion, die wir als Nackenschlag hinnehmen müssen – gegen Bremen das unglückliche Gegentor, in Sandhausen in der 92. Minute, heute dann wieder. Am Ende steht ein 1:1 auf der Anzeigetafel. Die Enttäuschung ist groß."

Erschwerend kommt hinzu: Guido Burgstaller, der mit 18 Toren der treffsicherste Spieler der Hamburger ist, fiel verletzungsbedingt aus. Ob er im Saisonendspurt überhaupt noch einmal zum Einsatz kommt, ist ungewiss. "Ich will da gar nicht spekulieren. Montag gibt es weitere Untersuchungen", sagt Schultz. 

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Trotz der Enttäuschung ist den Hamburgern der Rückhalt der Fans sicher. "We love St. Pauli", sangen die Anhänger nach Abpfiff. Schultz ist für die Unterstützung dankbar: "Das zeichnet unsere Fans aus, dass sie ein gutes Gespür haben für die Mannschaft und für die Situation. Es ist das besondere Flair, dass man auch nach solchen Spielen füreinander da ist. Das war ein gutes Zeichen."

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Frust im Bremen: "So steigen wir nicht auf"

Gänsehaut-Stimmung herrschte auch im Weserstadion – allerdings nur vor dem Spiel. "Spitzenreiter, Spitzenreiter", sangen die Fans, als der Mannschaftsbus am Stadion ankam. Völlig gegensätzlich war die Atmosphäre danach.

Ausgerechnet Holstein Kiel, die Werder-Trainer Ole Werner bis Mitte September noch selbst trainiert hatte, versetzte den Aufstiegsträumen von Bremen einen Dämpfer. "Das ist schon ein Nackenschlag, da müssen wir nicht drumherum reden", gab Werner zu. 

Kapitän Marco Friedl fügte an: "Wenn wir so spielen, steigen wir natürlich nicht auf. Das muss uns für die letzten beiden Spiele bewusst sein." Er versucht den Blick nach vorne zu richten: "Wir müssen eine Reaktion zeigen und die nächsten beiden Spiele gewinnen, sonst steigen wir nicht auf."

Der FC Erzgebirge Aue und der SSV Jahn Regensburg werden die Gegner von Bremen sein. Schalke wiederum tritt am letzten Spieltag beim 1. FC Nürnberg an, die womöglich auch noch Chancen auf den Aufstieg haben werden. St. Pauli beendet die Saison mit einem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf.  

"In der zweiten Liga ist noch alles offen", fasst St. Paulis Leart Paqarada die Gesamtsituation zusammen. Nie war diese Aussage passender als nach diesem völlig verrückten Freitagabend.

Fortsetzung folgt…

Oliver Jensen

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