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Benjamin Lauth: "Bei den Löwen ist es immer etwas unruhig"

  • Aktualisiert: 29.05.2015
  • 20:28 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
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© Getty / 2014 Mark Wieland

Benjamin Lauth ist vor dieser Saison vom TSV 1860 München zum ungarischen Traditionsklub Ferencvaros Budapest gewechselt. Dennoch verfolgt Lauth die Vorkommnisse bei "seinen" Löwen, für die er über 20 Jahre aktiv war, auch heute noch intensiv. Im exklusiven Interview mit ran.de spricht der 33-Jährige über die schwache Saison der Sechziger, die Bedeutung eines eventuelles Abstiegs in die Dritte Liga und was er von den Partien gegen Holstein Kiel (ab 20 Uhr im Liveticker auf ran) erwartet.

ran.de: Herr Lauth, Ihr ehemaliger Verein 1860 München ist als selbsternannter Meisterschaftskandidat in die Zweitliga-Saison gestartet und muss nun gegen Holstein Kiel in der Relegation um den Klassenerhalt bangen. Wie konnte es bei den Löwen so weit kommen?

Benjamin Lauth: "Es gibt ja viele solche Beispiele, wo Mannschaften eigentlich deutlich mehr Potenzial haben, als der Tabellenplatz aussagt. In der Bundesliga waren und sind es in dieser Saison der VfB Stuttgart und der Hamburger SV. In der Zweiten Liga hat es nun eben den TSV 1860 erwischt.

Es ist ja bekannt, dass es bei den Löwen immer etwas unruhig zugeht. Das weiß ja jeder. Nur war es in der Vergangenheit so, dass viele immer gesagt haben, dass dieser Umstand das Team am Aufstieg gehindert hat – doch nun geht es eben gegen den Abstieg. Das ist eine ganz neue Situation, die so für den TSV 1860 in der Zweiten Liga auch noch nie dagewesen ist."

ran.de: Was würde ein Abstieg in die Dritte Liga für 1860 München bedeuten?

Lauth: "Das sollte man zunächst einmal unbedingt verhindern. Denn es ist immer schwer, sofort wieder aufzusteigen. Arminia Bielefeld hat es dieses Jahr zwar geschafft, aber das ist nicht die Regel. Viele Vereine tun sich nach einem Abstieg unheimlich schwer.

Außerdem hängt an so einem Abstieg ja noch deutlich mehr: Arbeitsplätze in der Geschäftsstelle oder aber die Jugendabteilung – überall müssten dann deutlich Kosten gespart werden."

ran.de: Es ist kein Geheimnis, dass es in der aktuellen Mannschaft des TSV 1860 überhaupt nicht stimmt. Die Rede ist von Grüppchenbildung und Missgunst innerhalb des Kaders. Inwiefern kann sich so eine Mannschaft trotzdem nochmal für zwei so wichtige Spiele wie jetzt gegen Holstein Kiel zusammenreißen?

Lauth: "Sobald der Anpfiff ertönt, ist normalerweise sofort alles vergessen, was vorher war und alle konzentrieren sich nur noch auf das Spiel. Und wenn die Löwen gut ins Spiel kommen, vielleicht sogar durch eine Standardsituation in Führung gehen, dann könnte schon das Hinspiel in Kiel in Richtung der Sechziger laufen."

ran.de: Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie die Entwicklungen bei "Ihrem" Klub 1860 München verfolgen?

Lauth: "Natürlich verfolge ich die Löwen noch, aber wirklich nur noch aus der Distanz. Ich muss mich ja vor allem auf meine Aufgaben hier bei Ferencvaros Budapest konzentrieren. Aber ich fiebere schon noch mit dem Verein – jetzt halt eher wie ein Fan."

ran.de: Was muss sich bei den Sechzigern verändern, damit es wieder mal nach oben geht?

Lauth: "Da halte ich mich lieber raus. Es gibt im Moment ja genug Experten, die sich in den Medien zu diesem Thema äußern. Da muss ich nicht auch noch meinen Senf dazugeben."

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