Demos in Chemnitz
Nicht genug Polizei: Dresden gegen HSV abgesagt!
- Aktualisiert: 31.08.2018
- 18:48 Uhr
- ran.de
Das Zweitliga-Spiel zwischen Dynamo Dresden und dem Hamburger SV wurde abgesagt. Der Grund: Es steht nicht genügend Polizei für die Partie zur Verfügung.
Dresden – Das Zweitliga-Spiel zwischen Dynamo Dresden und dem Hamburger SV wurde abgesagt, da die sächsische Polizei mit allen verfügbaren Kräften bei den angekündigten Demonstrationen in Chemnitz vor Ort sein wird. Das ursprünglich für Samstag (13 Uhr) angesetzte Spiel ist mit 30.000 Zuschauern restlos ausverkauft.
Der sächsische Polizeipräsident Jürgen Georgie hatte die Verlegung am Freitag angekündigt. "Wir müssen auch unter Abwägung aller dieser Umstände berücksichtigen, dass die Kräfte, die wir in Chemnitz brauchen Auswirkungen auf andere Ereignisse haben werden. Für den Freistaat Sachsen haben wir darum gebeten die morgige Begegnung zwischen dem HSV und Dynamo Dresden zu verlegen", sagte er.
Der Bitte kam die Deutsche Fußball Liga (DFL) nach. "Auf Weisung des Staatsministeriums des Innern des Landes Sachsen hat die DFL Deutsche Fußball Liga heute das für den morgigen Samstag geplant gewesene Spiel der 2. Bundesliga zwischen der SG Dynamo Dresden und dem Hamburger SV abgesagt", teilte die DFL mit und fügte an: "Hintergrund ist eine Verfügung des Staatsministeriums, dass aufgrund von Demonstrationen in Chemnitz am Samstag für das Spiel in Dresden vorgesehene Polizeikräfte dort nicht zur Verfügung stehen können."
Die sächsische Polizei geht bei Demonstrationen und Versammlungen von einer Teilnehmerzahl "im unteren fünfstelligen Bereich" aus. Für die Demos hat der Freistaat Sachsen alle verfügbaren Kräfte aus anderen Bundesländern bekommen.
Anti-Rassismus-Konzert am Montag
In den vergangenen Tagen war es nach dem Tod eines 35-Jährigen in Chemnitz immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen, nachdem tausende Rechtspopulisten auf die Straße gegangen waren. Am Wochenende sindmehrere Kundgebungen angemeldet. So riefen AfD, Pro Chemnitz und PEGIDA zu einem sogenannten "Schweigemarsch" auf.
Am Montag gibt es allerdings auch eine besondere Gegenveranstaltung. "Wir sind mehr", ein kostenloses Open-Air-Festival, soll ein Zeichen "gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Gewalt" setzen. Dabei treten Künstler wie die Toten Hosen, Kraftklub, K.I.Z. oder Marteria und Casper kostenlos auf.
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