Bundesliga, 32. Spieltag: Die Gewinner und Verlierer
Die Gewinner und Verlierer des 32. Spieltags
Thomas Müller meldet sich eindrucksvoll zurück. Serge Gnabry beweist Knipser-Qualitäten. Dortmund überrollt Gladbach, wo Trainer Daniel Farke vor dem Aus steht. Ein Kölner trifft wunderschön. ran zeigt die Gewinner und Verlierer des 32. Spieltags.
Gewinner: Serge Gnabry
Zweimal trifft der deutsche Nationalspieler gegen Schalke 04. Es köchelt wieder in der Bayern-Offensive. Vier Tore hat Serge Gnabry in den vergangenen drei Bundesliga-Partien geschossen. Eric-Maxim Choupo-Moting fehlt seit Anfang April verletzt, doch Gnabry sorgt mit seinem Tor-Riecher dafür, dass die Abwesenheit des Mittelstürmers kaum auffällt.
Gewinner: Thomas Müller
Thomas Müller gibt mit dem 1:0 gegen mauernde Schalker den Dosenöffner fürs spätere Schützenfest der Bayern. Zuletzt reichte es nur für zwei Kurzeinsätze, doch bei diesem Heimspiel brachte Thomas Tuchel den Publikumsliebling endlich wieder von Anfang an. Nach Abpfiff strahlten die beiden Bayern-Thomas' dann um die Wette.
Gewinner: Timo Hübers
Eine Augenweide, dieses Tor. Worte reichen nicht, um den Hacken-Volley (?!) von Timo Hübers gebührend zu feiern. Außerdem war es bereits der zweite Treffer des Kölner Verteidigers an diesem Abend. Der 1. FC Köln besiegte Hertha BSC 5:2 - und Innenverteidiger Hübers ist dank seines Doppelpacks der Matchwinner.
Gewinner: Oliver Christensen
Um nach einer 5:2-Abreibung der eigenen Mannschaft als Torwart auf einer Gewinnerliste aufzutauchen, muss man schon Außerordentliches vollbracht haben. Auf Oliver Christensen trifft das zu. Herthas Torwart parierte beim 1. FC Köln über 90 Minuten starke 11 Torschüsse. Ein Rückhalt, auf dem in den verbleibenden zwei Saisonspielen die Herthaner Hoffnungen beruhen.
Dortmunds Offensive
Nach dem 5:2-Sieg erzählte Edin Terzic auf der Pressekonferenz stolz, seine Mannschaft habe im Kalenderjahr 2023 europaweit die meisten Tore, Joker-Tore und Teenager-Tore erzielt. Und das, obwohl kein Dortmunder in dieser Bundesliga-Saison zweistellig getroffen hat. Nach Erling Haalands Abgang ist es dem BVB tatsächlich gelungen, dessen Tore auf viele Schultern zu verteilen.
Gewinner: VfL Bochum
Dem Albtraum-April (zwei Punkte aus vier Spielen) und der 0:2-Pleite in Gladbach folgte nun ein 3:2-Heimsieg gegen Augsburg. Der VfL Bochum ist wieder da. Flügelflitzer Christopher Antwi-Adjei sorgte mit dem ersten Treffer in der zweiten Spielminute für den Traumstart, auch Kapitän Anthony Losilla trug sich in die Torschützenliste ein. Die Bochumer kletterten mit dem Dreier vorerst am FC Schalke 04 vorbei und ans rettende Ufer: den 15. Tabellenplatz.
Gewinner: Sheraldo Becker
Mit seinem Spiderman-Jubel sorgte Sheraldo Becker für eines der Bilder des Spieltags. Der Union-Stürmer traf doppelt und bereitete das erste Tor des Tages beim 4:2-Sieg mustergültig vor. Union Berlin hält den direkten Konkurrenten SC Freiburg somit auf Distanz - und segelt fröhlich weiter Richtung Champions League.
Verlierer: Mainz 05
Das hat sich Trainer Bo Svensson ganz anders vorgestellt. Ausgerechnet die Bayern-Besieger aus Mainz stellten sich als Aufbaugegner für die Eintracht dar. Oliver Glasners Frankfurter waren zuvor zehn Spiele lang ohne Sieg, schossen sich gegen den FSV dann den Frust vom Hals. Besonders bitter: Frankfurt zieht somit in der Tabelle an Mainz vorbei. Beide Mannschaften kämpfen noch um die Teilnahme am europäischen Wettbewerb.
Verlierer: Freiburg
Dem 4:1 im Hinspiel gegen Union folgte nun eine 2:4-Niederlage in Berlin. Damit verspielte die Mannschaft von Christian Streich ihre ausgezeichnete Ausgangslage im Kampf um einen Champions-League-Platz.
Verlierer: Fabian Bredlow
Es war alles perfekt angerichtet für den VfB. Ein Heimspiel gegen müde Leverkusener, die große Chance, auf die Niederlagen der Herthaner und Schalker zu reagieren. Doch mit einem unnötigen Foul brachte Torwart Fabian Bredlow seine Mannschaft in der Schlussphase in Bredouille - und um zwei überlebenswichtige Punkte im Abstiegskampf. Stuttgart verpasste den Dreier und bleibt Tabellen-17.
Verlierer: Daniel Farke
Meist hagelt es Tore, wenn die beiden Borussias der Bundesliga aufeinander treffen. Aber das von den sieben Treffern in dieser Partie stolze fünf im Gladbacher Kasten landeten, war dann doch eine Überraschung. Daniel Farkes Mannschaft ließ sich überrumpeln. Nach Abpfiff meckerte der Trainer dann gegen seine Spieler, schob die Schuld quasi alleine auf seine Mannschaft. Sein Trainerstuhl wackelt gewaltig.
Verlierer: Hertha BSC
Mit sechs Punkten Abstand auf den 15. Tabellenplatz hat Hertha nur noch rechnerische Chancen auf den direkten Klassenerhalt. In Köln präsentierte sich die Alte Dame als offene Schießbude und hatte es einzig Torwart Oliver Christensen zu verdanken, dass es auswärts "nur" 2:5 ausging.
Verlierer: Munas Dabbur
Munas Dabbur wird bei der Niederlage gegen Wolfsburg leichtfertig zur tragischen Figur. Der Hoffenheimer Stürmer löst eine hundertprozentige Chance auf den Ausgleich auf die schwierigste Art und Weise, probiert sich direkt vorm Torwart an einem Schlenzer, der das Ziel verfehlt. TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo nimmt nach Abpfiff kein Blatt vor den Mund: "Diese Szene bestimmt ein stückweit das Momentum des Spiels. Du musst erst verkraften, dass du so eine Torchance nicht genutzt hast, das macht etwas mit einer Mannschaft."