RB Leipzig: Diese sieben Erfolgsfaktoren machen die "Roten Bullen" so stark
Saison 2016/17: Sieben Erfolgsfaktoren von RB Leipzig
Aufsteiger RB Leipzig hat sich nach einer sensationellen Saison 2016/2017 schon vorzeitig für die Champions League qualifiziert. ran.de zeigt die sieben Erfolgsfaktoren des überraschend starken Bundesliga-Neulings.
Erfolgsfaktor Saisonverlauf/Fokussierung
Erfolgsfaktor 1 - Saisonverlauf/Fokussierung: Durch das Pokal-Aus in Runde eins bei Dynamo Dresden konnte sich der Aufsteiger schon früh in der Saison 2016/17 voll auf die Bundesliga fokussieren. RB Leipzig kam dabei der positive Saisonstart im Oberhaus zugute, als die Sachsen etablierte Bundesligisten wie Borussia Dortmund (1:0) oder den Hamburger SV (4:0) besiegten. So stand Leipzig nach drei Spielen mit sieben Punkte da, was die Euphorie nur noch verstärkte. Erst am 14. Spieltag setzte es die erste Pleite (0:1 in Ingolstadt).
Erfolgsfaktor Neuzugänge
Erfolgsfaktor 2 - Neuzugänge: Bei den Neuzugängen hatte Leipzig vor der Saison 2016/17 ein glückliches Händchen. So holte der Bundesliga-Neuling etwa Timo Werner (li.). Mit 19 Treffern ist der frühere Stuttgarter der mit Abstand torgefährlichste Bundesliga-Neuzugang. Auch Naby Keita (re.) schlug voll ein. Der Brasilianer Bernardo oder Benno Schmitz sind auch sinnvolle Verstärkungen des RB-Kaders.
Erfolgsfaktor Trainer
Erfolgsfaktor 3 - Trainer: Neben den guten Neuzugängen, hat Leipzig auch auf dem Trainer-Sektor einen Volltreffer gelandet. Nachdem Sportdirektor Ralf Rangnick die Mannschaft als Coach ins Oberhaus führte, übernahm Ralph Hasenhüttl. Die Spielphilosophie von "Mastermind" Rangnick und Hasenhüttl sind quasi deckungsgleich, vor allem, wenn es um das aggressive Pressing geht, für das RB Leipzig nach nur einer Spielzeit in der Bundesliga schon steht. Hasenhüttl führte Leipzig in seiner Premieren-Saison direkt in die Champions League. Der Österreicher verfügt auch über das berühmte "goldene Händchen", immerhin erzielten seine Joker über die Saison hinweg bereits elf Tore. In dieser Kategorie ist nur Hoffenheims Julian Nagelsmann erfolgreicher.
Erfolgsfaktor Red Bull Salzburg
Erfolgsfaktor 4 - Red Bull Salzburg: Ein Erfolgsfaktor von Leipzig liegt mehrere Autostunden entfernt - in Salzburg. Denn beim RB-Schwesterverein haben zahlreiche aktuelle Leistungsträger der Leipziger ihre ersten Schritte gemacht, bevor sie nach Sachsen wechselten. Aus der aktuellen Stammformation haben Peter Gulacsi, Bernardo, Stefan Ilsanker, Naby Keita, Dayot Upamecano und Marcel Sabitzer eine sportliche Vergangenheit in der Mozartstadt, dazu noch Ergänzungsspieler wie Benno Schmitz. Insgesamt wechselten seit 2009 13 Spieler von Salzburg nach Leipzig. Im Sommer 2017 könnte laut Medienberichten mit Konrad Laimer der Nächste folgen.
Erfolgsfaktor Sportdirektor
Erfolgsfaktor 5 - Sportdirektor: Ralf Rangnick übernahm das Sportdirektoren-Amt bei den RB-Klubs in Leipzig und Salzburg im Sommer 2012. Seitdem versucht der Schwabe Synergie-Effekte zu nutzen, wie etwa beim Austausch von Spielern. Durch die ähnliche Spielweise beider Klubs fällt die Umstellung für Neuzugänge des Schwesterklubs verhältnismäßig leicht. Doch Rangnick holte auch abseits von Salzburg Top-Spieler, wie etwa Timo Werner aus Stuttgart oder im Vorjahr bereits Willi Orban aus Kaiserslautern. Dabei wird besonders aufs Alter geachtet. Vornehmlich kauft Leipzig Spieler zwischen 17 und 23 Jahren. Mit Trainer Hasenhüttl hat Rangnick mittlerweile einen Trainer gefunden, mit dem sich die fußballerischen Vorstellungen decken und der Erfolg des Aufsteigers spricht für sich - und für Rangnick.
Erfolgsfaktor Standort
Erfolgsfaktor 6 - Standort: Als Red Bull sich wegen eines Fußball-Standorts in Deutschland umsah, wurden die Macher im Brause-Konzern bald auf Leipzig aufmerksam. Denn die Stadt hat einerseits ein großes Einzugsgebiet, hatte aber zum damaligen Zeitpunkt nicht einmal annähernd eine Mannschaft im Profi-Fußball. Durch den potenten Geldgeber wurde quasi schon mit der Vereinsgründung im Mai 2009 eine Euphorie ausgelöst - und damals war RB Leipzig noch Oberligist. Heute, im ersten Bundesliga-Jahr, liegt der Schnitt bei 41.410 Zuschauern und entspricht einer fast hundertprozentigen Auslastung der RB-Arena. Ein Stadion-Ausbau ist deshalb längst angedacht und eingeleitet.
Erfolgsfaktor Finanzkraft
Erfolgsfaktor 7 - Finanzkraft: Nicht zuletzt dank des finanziellen Engagements von Red Bull sind die Leipziger seit der Vereinsgründung im Sommer 2009 von der Oberliga bis in die Bundesliga hochmarschiert. Schon zu Drittliga-Zeiten war es den Sachsen möglich, Millionen-Ablösen zu zahlen, wie etwa für Yussuf Poulsen. In der noch laufenden Saison gaben die "Roten Bullen" geschätzte 60 Millionen Euro für Spieler aus, wie etwa Naby Keita (15 Millionen Euro Ablöse), Oliver Burke (15 Millionen Euro Ablöse) sowie Timo Werner oder Dayot Upamecano (je zehn Millionen Euro Ablöse). Auf Transfereinnahmen war der Klub bisher noch überhaupt nicht angewiesen. Durch die Teilnahme an der Champions League unterliegen die Leipziger aber künftig auch den Regeln des Financial Fairplays der UEFA.